Warrior Cats. Gefährliche Spuren - Hunter, E: Warrior Cats. Gefährliche Spuren - Warrior Cats. A dangerous path
warf einen besorgten Blick auf den Bau hinter ihr. »Sie hat letzte Nacht nicht geschlafen«, antwortete sie. »Ich habe ihr Wacholderbeeren zur Beruhigung gegeben, weiß aber nicht, ob sie überhaupt helfen.«
»Ich muss ihr berichten, was sich auf der Versammlung zugetragen hat«, miaute Feuerherz. »Und es wird ihr nicht gefallen.«
Rußpelz sah ihn fragend an. »Warum nicht?«
So knapp wie möglich setzte Feuerherz sie ins Bild.
Stumm vor Entsetzen und mit weit aufgerissenen Augen hörte Rußpelz zu. »Was wirst du tun?«, fragte sie, als Feuerherz geendet hatte.
»Viel kann ich nicht tun. Außerdem ist die Sache vielleicht gar nicht schlecht für den DonnerClan. Tigerstern hat jetzt, was er will, und mit ein bisschen Glück ist er viel zu sehr damit beschäftigt, seinen neuen Clan aufzubauen, um uns zu belästigen.« Als er Rußpelz’ ungläubigen Blick bemerkte, fügte er hastig hinzu: »Wen sie zu ihrem Anführer machen, ist Sache des SchattenClans. Wir werden unsere Grenzen im Auge behalten müssen, ich glaube aber nicht, dass Tigerstern eine große Bedrohung sein wird, wenigstens vorerst nicht. Größere Sorgen macht mir, wie Blaustern die Nachricht aufnehmen wird.«
»Sie wird einen Rückfall erleiden«, miaute Rußpelz ängstlich. »Ich kann nur hoffen, dass ich die richtigen Kräuter finde, um ihr zu helfen. Ich wünschte, Gelbzahn wäre hier.«
»Ich weiß.« Feuerherz presste sich tröstend an Rußpelz’ Flanke. »Aber du wirst es schaffen. Du bist eine hervorragende Heilerin.«
»Das ist es aber gar nicht.« Rußpelz senkte die Stimme zu einem bekümmerten Flüstern. »Sie fehlt mir so sehr, Feuerherz! Immer wieder höre ich sie, wie sie mir erklärt, dass ich nicht mehr Verstand habe als ein neugeborenes Junges – wenn sie mich mal gelobt hat, wusste ich wenigstens, dass sie es auch so meinte. Ich brauche sie, Feuerherz – um sie zu riechen und ihr Fell zu spüren und ihre Stimme zu hören.«
»Ich weiß«, murmelte Feuerherz. Er spürte die Leere in seinem Inneren, als ihn die Erinnerung an die alte Kätzin überwältigte. Er hatte Gelbzahn sehr nahegestanden, seit er sie gefunden hatte, damals, als sie im Gebiet des DonnerClans wie eine Einzelgängerin gelebt hatte. »Aber jetzt jagt sie mit dem SternenClan.«
Und vielleicht hat sie endlich ihren Frieden gefunden , dachte er und erinnerte sich an den Schmerz in Gelbzahns Stimme, als sie im Sterben lag und an ihren Sohn Braunschweif dachte, den mordlüsternen Kater, den sie nie aufgehört hatte zu lieben, obwohl er nicht einmal wusste, dass sie seine Mutter war. Am Ende hatte sie ihn getötet, um ihren Clan vor seinen blutrünstigen Taten zu schützen. Für Gelbzahn hatte die Pein nun ein Ende, aber Feuerherz konnte sich nicht vorstellen, dass er je aufhören würde, sie zu vermissen.
»Du gehst doch bald zu den Hochfelsen, nicht wahr?«, erinnerte er Rußpelz. »Um dich mit den anderen Heilerkatzen zu treffen? Ich glaube, dort wirst du dich Gelbzahn sehr nahe fühlen.«
»Vielleicht hast du recht.« Rußpelz stieß sich von ihm ab. »Willst du wissen, was Gelbzahn sagen würde, wenn sie jetzt hier wäre«, miaute sie. »›Warum stehst du hier herum und jammerst, statt deine Arbeit zu erledigen?‹ Geh du zu Blaustern und sprich mit ihr. Ich werde dann etwas später noch einmal nach ihr sehen.«
»Wenn du dir sicher bist, dass du zurechtkommst«, miaute Feuerherz.
»Mach dir keine Sorgen.« Rußpelz leckte ihm kurz über das Ohr. »Du musst für sie stark sein, Feuerherz«, sagte sie eindringlich. »Sie braucht dich mehr denn je.«
Feuerherz sah der Heilerin nach, als sie schnell davonhumpelte, dann wandte er sich Blausterns Bau zu. Nachdem er tief Luft geholt hatte, rief er eine Begrüßung und trat durch den Spalt.
Blaustern kauerte auf Blättern und Zweigen, die im hinteren Teil der Höhle aufgehäuft lagen, die Vorderpfoten hatte sie untergeschlagen. Sie hielt den Kopf erhoben, ihre Augen sahen Feuerherz aber nicht. Ihr Blick war leer, fixiert auf einen Punkt in weiter Ferne, den nur sie erkennen konnte. Ihr Fell war stumpf und ungeputzt, und sie war so dünn, dass Feuerherz ihre Rippen zählen konnte. Sein Herz zog sich zusammen, voller Mitgefühl und aus Angst um den Clan. Ihre Anführerin hatte sich in eine alte, kranke Katze verwandelt, gebrochen vor Kummer und unfähig, sich selbst zu verteidigen, ganz zu schweigen von ihrem Clan.
»Blaustern?«, miaute Feuerherz zögernd.
Zunächst dachte er, Blaustern hätte ihn gar
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