Warrior Cats. Geheimnis des Waldes - Hunter, E: Warrior Cats. Geheimnis des Waldes - Warrior Cats. Forest of Secrets
Tigerkralle her. Alle Katzen waren so auf den Pfad konzentriert, dass sie Feuerherz und Wolkenpfote nicht bemerkten, die nur ein paar Kaninchenhüpfer entfernt in ihrer dürftigen Deckung kauerten.
Feuerherz hob den Kopf und sah ihnen nach, bis sie seinem Blick entschwunden waren. Einen kurzen Augenblick lang war er wie erstarrt vor ungläubigem Entsetzen. Es waren mehr Katzen als die Gruppe, die vor Monden mit Braunschweif den SchattenClan verlassen hatte. Tigerkralle musste von irgendwoher weitere Einzelläufer angeworben haben. Und er führte sie direkt zum Lager des DonnerClans!
27. Kapitel
»Lauf!«, befahl Feuerherz seinem Schüler. »Lauf, wie du noch nie gelaufen bist!«
Er selbst preschte bereits durch die Bäume, ohne darauf zu achten, ob Wolkenpfote das Tempo mithalten konnte. Es bestand nur eine schwache Hoffnung, dass er schneller sein würde als Tigerkralle und die Streuner, um den Clan warnen zu können.
Er hat heute Morgen alle diese Patrouillen losgeschickt , dachte er und unterdrückte seine Panik. Und er hat mir aufgetragen, Wolkenpfote zu folgen. Er hat kaum einen Krieger im Lager gelassen, der es verteidigen könnte. Er hat das die ganze Zeit geplant!
Feuerherz fegte zwischen den Bäumen hindurch, ließ seine kräftigen Muskeln spielen, immer schneller. Doch oben an der Schlucht sah er, dass er zu spät gekommen war. Die Hinterläufe und Schwänze der letzten Streuner verschwanden gerade im Ginstertunnel.
Feuerherz stürzte sich den steilen Hang zur Schlucht hinab, Wolkenpfote hinter ihm her, und stieß einen lauten Schrei aus: »DonnerClan! Feinde! Angriff!« Er warf sich in den Tunnel und hörte gleichzeitig einen weiteren Schrei aus dem Lager.
»Zu mir, DonnerClan!«
Es war der vertraute Schlachtruf, aber es war Tigerkralles Stimme. Ein schrecklicher Gedanke durchzuckte Feuerherz: Hatte er einen Fehler begangen? Waren die Streuner Tigerkralle gar nicht gefolgt, sondern hatten ihn verfolgt ?
Er stürzte im gleichen Moment hinaus auf die Lichtung, in der Tigerkralle herumwirbelte und sich der Streunerbande entgegenwarf, die jaulend auseinanderstob. Es sah tatsächlich so aus, als versuchte der Zweite Anführer, die Feinde aus dem Lager zu vertreiben, aber Feuerherz konnte genau erkennen, dass er die Krallen eingezogen hatte. Tigerkralles tapfere Verteidigung war ein Täuschungsmanöver. Er hatte die Feinde hierhergebracht, aber er war gerissen genug, seinen eigenen Verrat zu vertuschen.
Für weitere Überlegungen blieb keine Zeit. Wie auch immer die Streuner hierhergekommen waren, jetzt griffen sie das Lager an.
Feuerherz drehte sich schnell zu Wolkenpfote um und befahl: »Such die Patrouillen und sag ihnen, sie sollen sofort zurückkommen. Weißpelz muss irgendwo an der FlussClan-Grenze sein und Sandsturm ist zu den Schlangenfelsen gegangen.«
»Ja, Feuerherz.« Schon rannte Wolkenpfote zurück in den Tunnel.
Feuerherz sprang den ihm nächsten Streuner an, einen dunkel gefleckten und gestreiften Kater, und riss ihm mit den Krallen die Seite auf. Der Gegner jaulte und wirbelte herum, die Pfoten zum Angriff gespreizt. Er versuchte Feuerherz auf den Boden zu drücken, aber der bearbeitete den Bauch seines Gegners mit den Hinterpfoten, bis er heulend die Flucht ergriff.
Feuerherz kam auf die Pfoten und hielt mit peitschendem Schwanz und gesträubtem Fell Ausschau nach einem anderen Gegner. Vor dem Eingang zur Kinderstube rang Graustreif mit einem hellen Streuner. Sie rollten über den Boden und versuchten mit Zähnen und Krallen irgendwo Halt zu finden. Buntgesicht und Fleckenschweif kämpften mit einem Krieger, der doppelt so groß war wie sie. In der Nähe des Kriegerbaus grub Mausefell ihre Vorderkrallen in die Schulter eines riesigen Gestreiften, während ihre Hinterkrallen seine Flanke aufrissen.
Dann erstarrte Feuerherz. Auf der anderen Seite der Lichtung hatte sich Braunschweif auf seinen Bewacher Borkenpelz gestürzt und hielt mit den Zähnen die Kehle des jüngeren Katers gepackt. Der strampelte wild, um sich zu befreien. Aber trotz seiner Blindheit war Braunschweif noch ein gewaltiger Krieger und ließ nicht locker. Entsetzt erkannte Feuerherz, dass der Gefangene aufseiten seiner früheren Kumpane kämpfte und nicht aufseiten des DonnerClans, der ein so großes Risiko eingegangen war, um den Verletzten und Alleingelassenen zu verteidigen.
Ein Bild blitzte in Feuerherz’ Erinnerung auf: Tigerkralle und Braunschweif, die nebeneinanderlagen und sich die Zungen gaben. Das
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