Warrior Cats II.4 - Sternenglanz
Kraft des SternenClans deinen Namen als Heiler-Katze. Blattpfote, von diesem Augenblick an wirst du Blattsee heißen. Der SternenClan ehrt deinen Mut und deine Treue. Du hast diesen Ort gefunden und damit bewiesen, dass wir wirklich in unserer neuen Heimat angekommen sind.«
Genau wie ein Anführer bei einer Kriegerzeremonie legte Rußpelz Blattsee ihre Schnauze auf den Kopf. Den Kopf voller Sterne, beugte sich Blattsee vor, um ihrer Mentorin die Schulter zu lecken.
»Blattsee! Blattsee!«, riefen Mottenflügel, Rindengesicht und Kleinwolke.
Blattsee neigte den Kopf. »Vielen Dank - euch allen. Bei allem, was ich getan habe, hat der SternenClan meine Pfoten gelenkt, und ich hoffe, dass er mich bis zum Ende meines Lebens stets leiten wird.«
»Möge der SternenClan dafür sorgen, dass dies geschieht«, flüsterte Rindengesicht und die anderen wiederholten sein Gebet.
Alle außer Mottenflügel. Aber als Blattsee ihr in die Augen blickte, sah sie so viel Stolz und Zuneigung im Gesicht der FlussClan-Katze, dass sich im Augenblick kein Schnurrhaar an ihr dafür interessierte, ob ihre Freundin ihren Glauben teilte.
Als sie den anderen Katzen aus dem Tal und den felsigen Abhang hinunter folgte, fühlte sich Blattsee so energiegeladen, dem Leben einer Heiler-Katze aufs Neue so verbunden, dass sie glaubte, zum Lager zurückfliegen zu können, wenn sie es versuchen würde. Sie ließ den anderen den Vortritt und trottete beschwingt hinterher. In ihrem Kopf schwirrten Sternenschein und Kräuter und Wasser, das nach Nachthimmel schmeckte.
Dann überkam sie plötzlich ein Gefühl, als ob eine klebrige Masse an ihren Beinen ziehen würde und ihre Pfoten in einer glitschigen, ekligen Flüssigkeit ausrutschen würden. Sie senkte den Blick, aber außer dem kurzen Moorgras war da nichts unter ihren Pfoten. Der Gestank nach Tod waberte um sie herum, und obwohl sie wusste, dass die Luft über der Böschung klar und der Boden trocken waren, schien sie durch einen Fluss mit Blut zu waten, der sich heiß und rot aus dem überquellenden See ergoss.
20. KAPITEL
Brombeerkralle hielt am Seeufer inne und ließ den Blick ins SchattenClan-Territorium jenseits des Bachs schweifen. Ganz hinten sah er den Kiefernwald, der sich wie ein schwarzblauer Schatten vor dem schweren, grauen Himmel abzeichnete. Nirgendwo war eine Katze zu entdecken, aber der feuchte Wind trug ihm einen kräftigen Duft zu: den alten, vertrauten Geruch des SchattenClans, fast so stark, wie er früher gewesen war.
Noch ein Zeichen, dass sich alle Katzen in ihrem neuen Zuhause einlebten. Früh am Morgen waren Rußpelz und die frisch ernannte Blattsee von ihrem ersten Treffen mit dem SternenClan zurückgekehrt und in zwei Nächten würde Kurzbart endlich seine neun Leben als Anführer empfangen.
»Igitt!«, rief Regenpelz. »An den Geruch vom Schatten-Clan werde ich mich nie gewöhnen. Das stinkt wie ein toter Fuchs, der seit mindestens einem Mond herumliegt.«
»Die SchattenClan-Katzen mögen unseren Geruch wahrscheinlich genauso wenig«, vermutete Brombeerkralle.
Hinter ihm platschte es und ein erschrockenes Miauen riss ihn aus seinen Gedanken. Als er sich umdrehte, sah er Spinnenbein mitten im See stehen, dem das Wasser um die Beine schwappte.
»Großer SternenClan, was machst du denn da?«
Mit hängendem Kopf watete Spinnenbein zum Ufer zurück. »Ich habe einen Fisch gesehen«, erklärte er und ergänzte überflüssigerweise: »Er ist mir aber entwischt.«
Brombeerkralle seufzte. »So fängt man keine Fische. Erinnere mich daran, dass ich es dir irgendwann zeige. Federschweif hat uns auf unserer Reise erklärt, wie man das macht.« Mit dem vertrauten Stich im Herzen erinnerte er sich an die schöne FlussClan-Kätzin. »Kommt weiter, wir beenden unsere Patrouille an dieser Grenze.«
Er wandte sich flussaufwärts und blieb stehen, als er sah, wie sich auf der anderen Seite der SchattenClan-Grenze etwas bewegte. Eine graue Katze war zwischen den Bäumen aufgetaucht und rannte am Ufer entlang auf ihn zu. Brombeerkralle riss überrascht die Augen auf, als er Nebelfuß erkannte. Was machte die FlussClan-Katze im SchattenClan-Territorium?
»Brombeerkralle, warte!«, jaulte sie. Sie platschte durch den Bach, als ob sie ihn gar nicht bemerken würde, und blieb keuchend vor ihm stehen. »Ich muss sofort mit Feuerstern reden.«
Mit gesträubtem Nackenfell baute sich Spinnenbein vor ihr auf. »Was hast du in unserem Territorium zu suchen?«
»Genau, wir sollten
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