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Warrior Cats II.4 - Sternenglanz

Warrior Cats II.4 - Sternenglanz

Titel: Warrior Cats II.4 - Sternenglanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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vergehen, bis wir uns wiedersehen.< Ich soll dir sagen, dass du deine Augen nicht vor den Lebenden verschließen sollst.«
    Krähenfeder begegnete Blattpfotes Blick mit hungrigen Augen und schien sich zu verzehren nach jedem Fetzen ihrer Begegnung mit der Katze, die er so innig geliebt hatte. Blattpfote blinzelte. Wie sollte er jemals aufhören zu trauern, wenn seine Gefühle so stark waren?
    Endlich senkte der WindClan-Krieger den Blick und betrachtete seine Pfoten. »Ich werde nie aufhören mir zu wünschen, sie wäre nicht gestorben«, flüsterte er. »Glaubt Federschweif, ich könnte sie je vergessen?«
    »So hat sie es nicht gemeint!«, protestierte Blattpfote.
    »Eine Katze wie Federschweif wird es nie wieder geben.« Krähenfeder riss den Kopf hoch und seine Augen blitzten zornig auf. »Ist mir egal, wie lange ich warten muss, bis ich sie wiedersehe. Wenn sie so lange warten kann, dann schaffe ich das auch!«
    Blattpfote konnte nur hilflos zusehen, wie er herumwirbelte und über die Lichtung davonsprang.
     
    Der Halbmond schwebte hoch über ihren Köpfen und verbreitete ein sanftes graues Licht über der Böschung am rauschenden Bach. Die fünf Heiler-Katzen plagten sich die letzten Schwanzlängen bis zum Wall aus Dornenbüschen hinauf. Rußpelz sah erschöpft aus, ihre Augen waren glasig und ihre Schritte wurden immer unregelmäßiger, trotzdem wirkte sie entschlossen weiterzugehen. Mottenflügel schien die Reise überhaupt nicht zu ermüden. Von Anfang an war sie immer wieder vorausgeeilt, um den Weg zu erkunden, als ob sie kaum erwarten könnte, den Ort zu erreichen, wo sie sich mit dem SternenClan die Zunge geben sollte. Blattpfote fand, sie hätte kaum eifriger sein können, wenn sie wirklich an die Kriegerahnen geglaubt hätte, und fragte sich, ob Mottenflügel auf eine Gelegenheit wartete, zu beweisen, dass es den SternenClan gar nicht gab. Blattpfote schob den Gedanken beiseite - Mottenflügel war loyal und gutmütig und würde alles tun, um vor den anderen Heiler-Katzen zu verbergen, dass sie nicht an den SternenClan glaubte.
    Blattpfote zeigte ihnen, an welcher Stelle man durch den Dornenwall schlüpfen konnte, dann standen sie endlich oben über der Senke und blickten auf den Mondsee hinab. Wie zuvor sprudelte die Quelle funkelnd im Sternenschein aus der Felsspalte und plätscherte in den schimmernden kleinen See. Außer dem sanften Glucksen des Wassers war kein Laut zu hören.
    »Ja, das ist der richtige Ort«, flüsterte Rindengesicht.
    Er bedeutete Blattpfote mit der Schwanzspitze, den Schlängelpfad zum See hinab vorauszugehen, und wie beim ersten Mal spürte sie, wie ihre Pfoten in die Spuren der Katzen aus längst vergangenen Zeiten glitten.
    »Ich frage mich, wie wir es anstellen sollen, uns mit dem SternenClan Zungen zu geben«, überlegte Kleinwolke, als alle Heiler-Katzen um den Mondsee versammelt saßen.
    Blattpfote blinzelte. Daran hatte sie nicht gedacht. Früher hatten die Katzen beim Ahnentor ihre Nasen an den Mondstein gelegt. Sie erinnerte sich an die eisige Kälte, die ihr immer unter den Pelz gekrochen war und sie in einen tiefen Schlaf versetzt hatte, in dem sie den Kriegerahnen begegnet war.
    Auf der Suche nach einem Gegenstand, den der SternenClan anleuchten könnte, nach etwas, das genauso schimmerte wie der Mondstein, blickte sie sich um. Sie sah nichts außer moosbedeckten Felsen und überhängenden Farnwedeln - nur die sternenhelle Wasserfläche. »Vielleicht sollen wir das Wasser berühren?«, schlug sie vor. Die Heiler-Katzen sahen einander an. »Einen Versuch ist es wert«, stimmte Rindengesicht zu.
    Zitternd kroch Blattpfote vor und leckte ein paar Tropfen mit der Zunge auf. Das Wasser war eiskalt und schmeckte wie Sterne, Wind und nachtblauer Himmel. Mit geschlossenen Augen sog sie die Düfte ein, die ihr ins Maul strömten.
    Von den Ohren bis zur Schwanzspitze lief ihr ein Schauder über den Körper, den felsigen Boden unter ihren Pfoten spürte sie nicht mehr. Sie meinte, in einem schwarzen Nirgendwo zu schweben, umgeben von Finsternis und Stille. Da waren Stimmen, anfangs zu leise und hell, um sie zu verstehen. Dann hörte sie Wind rauschen, während das Wasser immer leiser plätscherte, bis sie verstand, dass die Stimmen ihren Namen riefen.
    »Ich bin hier«, flüsterte sie.
    Sie schlug die Augen auf. Eine ausgedehnte Wasserfläche lag vor ihr, nicht der Mondsee, eingepfercht in dieses kleine Tal, sondern der große See, über den der Wind kleine Wellen mit

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