Warrior Cats II.4 - Sternenglanz
wurde.
»Was hast du hier zu suchen?«
12. KAPITEL
Fuchs! Brombeerkralle hob den Kopf, um die Luft noch einmal gründlich zu prüfen. Der Geruch hing in dem Brombeerstrauch neben ihm, am stärksten bei einem unförmigen Tunnel, der vermuten ließ, dass sich an dieser Stelle immer wieder ein drahtiger Körper zwischen den Ranken hindurchgedrängt hatte.
»Er war erst vor Kurzem hier«, warnte er Farnpelz. »Sein Bau könnte hier in der Nähe sein.«
Ihre Patrouille hatte die Aufgabe, sich nach Orientierungspunkten für mögliche Clangrenzen umzusehen und erste Duftmarken zu setzen. Regenpelz war dabei, und Borkenpelz hatte sich ihnen ebenfalls angeschlossen, nachdem er Weißpfote und Spinnenpfote angewiesen hatte, Gestrüpp zum Lagereingang zu schleppen.
»Wir werden Feuerstern von unserem Fund berichten«, entschied Farnpelz. »Wir müssen vorsichtig sein, solange wir nicht wissen, ob er hier irgendwo lebt oder nur auf der Durchreise war.«
Brombeerkralle nickte. Sein Pelz kribbelte vor Aufregung, all seine Zweifel am Felsenkessel waren inzwischen im Tageslicht verflogen, nachdem alle Katzen sehen konnten, wie gut sich der Platz für ein Lager eignete. Er hatte sich gefreut, als Feuerstern ihn für die Patrouille zur Erkundung der neuen Grenzen erwählt hatte. Mit jedem Pfotenschritt fühlte sich der Wald mehr nach DonnerClan-Territorium an, und er strich im Vorbeigehen absichtlich an Brombeeren und Baumstämmen entlang, um eine Duftspur zu hinterlassen, die unverkennbar zu ihnen gehörte.
Mit Farnpelz an der Spitze trotteten sie weiter. Sie hatten ein Haselgebüsch umrundet, als Borkenpelz stehen blieb, um an einem tief hängenden Zweig zu schnuppern. Er blickte auf, und seine Augen schauten so besorgt drein, dass die anderen drei zu ihm traten, um den Geruch selbst zu untersuchen. Einvernehmlich blickten sie sich an: Zweibeiner!
»Wenigstens ist er schal«, bemerkte Farnpelz. »Mehrere Tage alt, würde ich sagen.«
»Aber sie kommen hierher.« Borkenpelz kräuselte die Lippen. »Ich für mein Teil kann für den Rest meines Lebens auf den Anblick von Zweibeinern verzichten.«
Brombeerkralle holte tief Luft, weil sein Herz so heftig pochte. Ihm ging es ganz genauso, aber es wäre ein Zeichen von Schwäche, wenn er seine Angst vor diesen Kriegern zeigen würde. Dies hier war jetzt ihr Zuhause, und sie mussten aufhören, sich jeden Tag davor zu fürchten, dass irgendjemand es ihnen wieder wegnehmen könnte. Er legte dem älteren Krieger kurz den Schwanz über die Schulter. »Zum ersten Mal, seit wir den Felsenkessel verlassen haben, stoßen wir auf ihre Geruchsspur«, erklärte er. »Und wir sind weit weg von einem Donnerweg. Monster wird es hier keine geben.«
Borkenpelz zuckte mit den Ohren und trottete wortlos weiter. Die anderen folgten, Brombeerkralle am Schluss.
»Lasst uns jagen!«, schlug Farnpelz vor.
»Gute Idee«, stimmte Regenpelz zu. Keine Katze erwähnte, dass ihnen eine Ablenkung von den Zweibeinern und ihren Monstern sehr gelegen kam. Lieber stürzten sie sich gemeinsam auf Beutespuren, als ob sie seit Monden nichts mehr gegessen hätten.
Brombeerkralle hielt inne, um das Gemisch aus Eichhörnchen-, Kaninchen- und Vogelgeruch tief einzuatmen. Er schrak auf, als er den Alarmruf eines Vogels hörte, sah aber dann, dass Regenpelz einen Star erlegt hatte. Mit einem anerkennenden Nicken drängte er an dem jungen Krieger vorbei tiefer in den Wald hinein, bis er eine Drossel entdeckte, die zwischen den knorrigen Wurzeln eines abgestorbenen Baumes pickte. Mit dem Bauchfell dicht über dem Boden schlich er voran, bis er sie mit einem Satz erledigen konnte.
Er senkte gerade den Kopf, um hineinzubeißen, als etwas Schweres auf seinem Rücken landete und sich in seinem Pelz festkrallte. Instinktiv warf er sich zur Seite und rollte herum, um seinen Angreifer abzuschütteln, wobei er aus dem Augenwinkel goldbraunes Fell zu sehen glaubte und zunächst vermutete, es wäre Farnpelz. War sein Clangefährte verrückt geworden? Aber als er sich aufrappelte und herumwirbelte, sah er einen wütenden SchattenClan-Krieger vor sich.
»Eschenkralle! Was machst du da?«
»Wonach sieht’s denn aus?«, knurrte der rote Kater. »Ich verteidige die SchattenClan-Grenze, was sonst?«
»Was?« Brombeerkralle blickte sich um und erkannte, dass hier zwischen den Buchen und Eichen des DonnerClan-Territoriums auch Kiefern wuchsen.
»Tu nicht so, als hättest du das nicht gewusst! Du bist an unseren Duftmarken
Weitere Kostenlose Bücher