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Warrior Cats: In die Wildnis - Warrior Cats. Into the Wild

Titel: Warrior Cats: In die Wildnis - Warrior Cats. Into the Wild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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brauchst du Hilfe?«
    »Ich habe immer noch drei gute Beine«, keifte die ergraute Kätzin und humpelte los.
    Feuerpfote sah, dass Gelbzahns Augen glasig waren vor Schmerz, aber sie schien entschlossen, keinerlei Schwäche zu zeigen. Er bemerkte auch, wie ein Ausdruck des Respekts über Blausterns Gesicht zuckte, bevor sie sich umdrehte und langsam zwischen den Bäumen voranging. Die anderen Krieger nahmen ihre Positionen zu beiden Seiten von Gelbzahn ein, und so marschierten sie los, wobei sie sich dem langsamen Gang ihrer verwundeten Gefangenen anpassten.
    Feuerpfote und Graupfote liefen gemeinsam am Ende der Gruppe.
    »Hast du schon mal was von Gelbzahn gehört?«, fragte Feuerpfote leise seinen Freund.
    »Nicht viel, aber sie war wohl eine Kriegerin, bevor sie Heilerin wurde, was ungewöhnlich ist. Ich kann sie mir allerdings nicht als Einzelläuferin vorstellen. Sie hat immerhin ihr ganzes Leben im SchattenClan verbracht.«
    »Was ist eine Einzelläuferin?«
    Graupfote sah ihn an. »Einzelläufer sind Katzen, die zu keinem Clan gehören oder von Zweibeinern versorgt werden. Tigerkralle behauptet, sie seien unzuverlässig und eigennützig. Sie leben oft in der Nähe der Zweibeiner, gehören aber niemandem und jagen sich ihre Nahrung oft selbst.«
    »Vielleicht ende ich auch als Einzelläufer, wenn Blaustern erst mal mit mir fertig ist«, murmelte Feuerpfote.
    »Blaustern ist immer gerecht«, beruhigte ihn sein Freund. »Sie schmeißt dich nicht raus. Jedenfalls scheint sie ziemlich erfreut zu sein, dass sie so eine wichtige Katze aus dem SchattenClan als Gefangene hat. Ich bin sicher, sie macht kein großes Theater, weil du der armen, räudigen Alten was zu fressen gegeben hast.«
    »Aber sie jammern doch dauernd, dass Beute so rar ist. Oh nein, warum habe ich nur die Kaninchenreste gegessen!« Feuerpfote spürte, wie sein Fell vor Scham brannte.
    »Na ja«, Graupfote stupste seinen Freund an, »das war schon mehr als mäuseblöd. Du hast gegen das Gesetz der Krieger verstoßen, das stimmt, aber keine Katze ist vollkommen!«
    Feuerpfote antwortete nicht, sondern trottete schweren Herzens weiter. Dass seine erste Einzelaufgabe so enden würde, hatte er nicht erwartet.
    Als die Patrouille die Wachposten am Lagereingang passierte, kamen alle angerannt, um die heimkehrenden Krieger zu begrüßen. Königinnen, Jungkatzen und Älteste drängten heran und betrachteten neugierig, wie Gelbzahn ins Lager geführt wurde. Einige der Ältesten kannten die alte Kätzin. Schnell verbreitete sich die Nachricht im Clan, dass dies die Heilerin des SchattenClans sei, und anhaltendes, höhnisches Lachen und Flüstern waren überall zu hören.
    Gelbzahn schien taub gegenüber dem Spott. Feuerpfote bewunderte sie, wie sie würdevoll durch das Spalier von Zuschauern humpelte, die sie anstarrten und beleidigten. Er wusste, dass sie starke Schmerzen litt und auch Hunger hatte, trotz des Kaninchens, das er für sie gefangen hatte.
    Als sie den Hochstein erreichten, deutete Blaustern mit einem Kopfnicken auf den staubigen Boden davor und Gelbzahn ließ sich dankbar zu Boden sinken. Weiterhin ignorierte sie die feindseligen Blicke und begann ihr verwundetes Bein zu lecken.
    Feuerpfote sah Tüpfelblatt aus ihrer Ecke auftauchen. Sie musste den Geruch einer verletzten Katze im Lager bemerkt haben. Die Menge machte Platz, um die junge Heilerin mit ihrem schildpattfarbenen Fell durchzulassen.
    Gelbzahn funkelte Tüpfelblatt an und fauchte: »Ich kann mich um meine Wunden selber kümmern. Deine Hilfe brauche ich nicht!«
    Tüpfelblatt erwiderte nichts, sondern nickte respektvoll und trat zurück.
    Einige Katzen waren zur Jagd gewesen und brachten den zurückgekehrten Kriegern Frischbeute. Jeder nahm sich etwas und trug es zu dem Brennnesselfleck, um es dort zu verzehren. Dann drängten sich die anderen Clan-Katzen heran und nahmen sich ihren Anteil.
    Feuerpfote trottete hungrig auf der Lichtung umher und sah zu, wie sich die Katzen kauend und schluckend in ihren gewohnten Gruppen niederließen. Er hätte auch gern ein Stück gehabt, aber er wagte nicht, sich etwas zu nehmen. Er hatte das Gesetz der Krieger gebrochen, und so ging er davon aus, dass ihm sein Anteil an der Frischbeute verwehrt würde.
    Er blieb neben dem Hochstein stehen, wo Blaustern sich mit Tigerkralle besprach. Unsicher blickte Feuerpfote auf seine Anführerin und hoffte auf ein Zeichen, dass ihm erlaubt sei, zu essen. Aber die graue Katze und ihr oberster Krieger unterhielten

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