Warrior Cats: In die Wildnis - Warrior Cats. Into the Wild
Blaustern keinen Schüler mehr gehabt. Normalerweise bildet sie nur die Jungkatzen von Stellvertretern aus!«
Dann erhob sich eine vertraute Stimme aus der vorderen Reihe der Menge: »Feuerpfote wird also belohnt, nicht bestraft, dass er einer feindlichen Kriegerin Nahrung gegeben hat, obwohl er seinen eigenen Clan versorgen sollte?«
»Feuerpfote ist jetzt mein Schüler. Ich kümmere mich um ihn«, erwiderte Blaustern. Einen Augenblick lang starrte sie Tigerkralle in die wilden Augen, bevor sie den Kopf hob und sich wieder an den ganzen Clan wandte: »Gelbzahn darf hierblieben, bis sie wieder bei Kräften ist. Wir sind Krieger, keine Wilden. Man wird sie mit Respekt und Höflichkeit behandeln.«
»Aber der Clan kann Gelbzahn nicht ernähren«, protestierte Dunkelstreif. »Wir müssen schon jetzt viel zu viele Mäuler füttern.«
»Ja, ja!«, flüsterte Graupfote seinem Freund ins Ohr. »Und einige davon sind größer als andere!«
»Ich brauche niemanden, der mich versorgt!«, fauchte Gelbzahn. »Und ich werde jeden aufschlitzen, der das versucht!«
»Liebenswürdig, nicht wahr?«, murmelte Graupfote.
Feuerpfote zuckte zustimmend mit dem Schwanz. Andere Krieger miauten gedämpft und erkannten so widerstrebend den Kampfgeist der feindlichen Kriegerin an.
Blaustern ignorierte das Gemurmel. »Wir werden sozusagen zwei Beutetiere mit einem Schlag erlegen. Feuerpfote, als Strafe dafür, dass du das Gesetz der Krieger gebrochen hast, wirst du für Gelbzahns Wohlbefinden verantwortlich sein. Du wirst für sie jagen und ihre Wunden versorgen. Du wirst frische Streu für ihr Lager heranschaffen und ihren Kot wegräumen.«
»Ja, Blaustern«, sagte Feuerpfote und senkte unterwürfig den Kopf. Ihren Kot wegräumen! , dachte er. Iiiih!
Spöttisches Mauzen von Borkenpfote und Sandpfote.
»Gute Idee!«, zischte Borkenpfote. »Hoffentlich ist er Experte im Flöheknacken.«
»Und im Jagen«, fügte Sandpfote hinzu. »Dieser Sack Knochen wird einiges Aufpäppeln brauchen!«
»Es reicht!«, unterbrach sie Blaustern. »Ich hoffe, Feuerpfote wird es nicht als Schande empfinden, für Gelbzahn zu sorgen. Sie ist eine Heilerin und sie ist älter als er. Schon aus diesen Gründen sollte er sie respektieren!« Sie warf einen scharfen Blick auf Sandpfote und Borkenpfote. »Und es ist keine Erniedrigung, sich um eine Katze zu kümmern, wenn die nicht in der Lage ist, selbst für sich zu sorgen. Die Versammlung ist vorüber. Ich möchte jetzt allein mit meinen älteren Kriegern sprechen.« Damit sprang sie vom Hochstein und marschierte zu ihrem Bau.
Löwenherz folgte ihr, die anderen Clan-Katzen zerstreuten sich in alle Richtungen. Einige wenige gratulierten Feuerpfote zu der Ehre, von Blaustern als Schüler auserwählt worden zu sein, andere wünschten ihm spöttisch viel Glück beim Versorgen von Gelbzahn. Feuerpfote war noch so benommen von Blausterns Ankündigung, dass er nur ausdruckslos nickte.
Langschweif stapfte auf ihn zu. Der v-förmige Riss, den Feuerpfote ihm an der Spitze des Ohrs verpasst hatte, war noch zu sehen. Der junge Krieger zog seine Schnurrhaare zu einer hässlichen Grimasse zurück. »Ich hoffe, du überlegst es dir nun zweimal, bevor du das nächste Mal herumstreunende Katzen mit ins Lager bringst«, zischte er verächtlich. »Wie ich schon gesagt haben: Fremde machen immer Ärger!«
9. Kapitel
»Ich an deiner Stelle würde nach Gelbzahn schauen«, flüsterte Graupfote, als Langschweif davonzog. »Sie sieht nicht gerade glücklich aus.«
Feuerpfote warf der alten Kätzin einen Blick zu. Sie lag noch immer neben dem Hochstein. Graupfote hatte recht, sie funkelte ihn wütend an.
»Also gut«, sagte er, »drück mir die Daumen!«
»Für die wirst du den ganzen SternenClan an deiner Seite benötigen«, erwiderte der Freund. »Melde dich, wenn du Hilfe brauchst. Wenn es so aussieht, als wollte sie dir was, schleich ich mich von hinten an sie ran und hau ihr ein steifes Kaninchen über den Kopf.«
Feuerpfote schnurrte und lachte leise, dann trottete er los, doch seine Heiterkeit verflog schnell, als er sich der verwundeten Heilerin näherte.
Die alte Katze war offensichtlich in einer schrecklichen Stimmung. Sie zischte warnend und zeigte die Zähne. »Komm mir nicht näher, Hauskätzchen !«
Feuerpfote seufzte. Anscheinend stand ihm eine Auseinandersetzung bevor. Er hatte noch immer Hunger und war ziemlich müde. Am liebsten hätte er sich in seinem Nest zu einem Nachmittagschläfchen zusammengerollt.
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