Warrior Cats: In die Wildnis - Warrior Cats. Into the Wild
sich leise murmelnd, ohne auf ihn zu achten. Feuerpfote fragte sich, ob sie über ihn sprachen. Begierig, sein Schicksal zu erfahren, spitzte er die Ohren.
Tigerkralles Stimme klang ungeduldig: »Es ist einfach zu gefährlich, eine feindliche Kriegerin mitten ins Herz des DonnerClans zu bringen! Jetzt, da sie das Lager kennt, wird sogar das kleinste Junge des SchattenClans davon hören. Wir werden wegziehen müssen.«
»Beruhige dich, Tigerkralle«, schnurrte Blaustern. »Warum sollten wir wegziehen? Gelbzahn sagt, dass sie jetzt allein unterwegs ist. Es besteht kein Grund, warum der SchattenClan davon erfahren sollte.«
»Glaubst du das wirklich? Was in aller Welt hat sich dieses dummdreiste Hauskätzchen nur dabei gedacht?«, fauchte Tigerkralle.
»Denk doch mal einen Augenblick nach«, schnurrte Blaustern. »Warum würde sich die Heilerin des SchattenClans dafür entscheiden, ihren Clan zu verlassen? Du befürchtest offenbar, dass Gelbzahn unsere Clan-Geheimnisse dem SchattenClan mitteilen könnte, aber hast du auch daran gedacht, wie viele Geheimnisse aus dem SchattenClan sie uns mitteilen kann?«
Tigerkralles Fell glättete sich bei Blausterns einleuchtenden Worten. Er nickte knapp, dann stolzierte er weg, um sich seinen Anteil an Frischbeute zu holen.
Blaustern blieb auf dem Felsen liegen und blickte über die Lichtung zu den jüngeren Katzen, die spielerisch im Staub miteinander kämpften und herumtollten. Dann stand sie auf und ging auf Feuerpfote zu. Sein Herz machte einen Sprung. Was würde sie ihm sagen?
Blaustern lief jedoch direkt an ihm vorbei, ohne ihn auch nur zu beachten. Ihr Blick war umwölkt von unbekannten fernen Überlegungen.
»Frostfell!«, rief sie, als sie sich der Kinderstube näherte.
Eine schneeweiße Katze mit dunkelblauen Augen glitt aus dem Brombeergebüsch hervor. Drinnen wurde das Miauen lauter.
»Scht, ihr Kleinen«, schnurrte die weiße Kätzin beruhigend. »Ich bleibe nicht lange weg.« Dann wandte sie sich an ihre Anführerin. »Ja, Blaustern? Was gibt es?«
»Einer der Schüler hat einen Fuchs in unserer Gegend gesehen. Gib die Warnung weiter an die anderen Königinnen und bewacht die Kinderstube sorgfältig. Stellt sicher, dass alle Jungen, die weniger als sechs Monde alt sind, im Lager bleiben, bis unsere Krieger den Fuchs vertrieben haben.«
Frostfell nickte. »Ich werde die Warnung weitergeben, Blaustern. Danke.« Dann zwängte sie sich zurück in die Kinderstube, um die jammernden Kleinen zu beruhigen.
Endlich ging Blaustern zu der Frischbeute und bediente sich. Eine dicke Waldtaube war dort für sie zurückgelassen worden. Feuerpfote sah sehnsüchtig zu, wie Blaustern sie wegtrug, um zusammen mit den älteren Kriegern zu speisen.
Schließlich trieb ihn sein Hunger an. Graupfote saß mit Rabenpfote beim Baumstumpf und verschlang einen kleinen Finken. Er sah, wie sein Freund sich der Frischbeute näherte, und nickte ihm aufmunternd zu. Feuerpfote bog den Hals und wollte gerade eine kleine Waldmaus mit den Zähnen packen.
»Nicht für dich«, knurrte Tigerkralle hinter ihm und schob die Maus mit der Pfote weg. »Du hast keine Beute gebracht. Die Ältesten werden deinen Anteil essen. Bring ihnen die Maus.«
Feuerpfote blickte Blaustern an. Die nickte knapp. »Tu, was er dir sagt.«
Gehorsam hob er die Maus auf und trug sie zu Kleinohr hinüber. Ihr köstlicher Duft stieg ihm dabei in die Nase. Nichts wollte er mehr, als sie mit seinen starken Zähnen zu zermalmen. Fast konnte er spüren, wie ihre Lebensenergie seinen jungen Körper durchströmte.
Mit größter Selbstkontrolle legte er die Beute vor dem grauen Kater nieder und zog sich höflich zurück. Er erwartete keinen Dank und bekam auch keinen.
Jetzt war er froh, dass er vorhin die Überreste von Gelbzahns Kaninchen verschlungen hatte. Es würde nichts für ihn geben, bis er sich am nächsten Tag etwas jagen konnte.
Er schlenderte zu Graupfote hinüber. Sein Freund hatte sich satt gegessen und ruhte mit Rabenpfote vor dem Bau. Ausgestreckt lag er auf der Seite und wusch mit regelmäßigen Bewegungen ein Vorderbein. Er sah Feuerpfote kommen und unterbrach sein Lecken.
»Hat Blaustern schon was zu deiner Strafe gesagt?«, fragte er.
»Noch nicht«, war die finstere Antwort.
Graupfote kniff mitfühlend die Augen zusammen.
Über die Lichtung ertönte Blausterns Ruf: »Ich fordere alle Katzen auf, die alt genug sind, Beute zu machen, sich zu einem Clan-Treffen zu versammeln.«
Die meisten Krieger
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