Warrior Cats: In die Wildnis - Warrior Cats. Into the Wild
hatten inzwischen ihre Mahlzeit beendet und waren wie Graupfote mit der Fellpflege beschäftigt. Geschmeidig erhoben sie sich auf die Pfoten und schritten zum Hochstein hinüber, wo Blaustern wartete, um zu ihnen zu sprechen.
»Kommt mit«, miaute Graupfote und sprang auf. Rabenpfote und Feuerpfote folgten ihm und drängten sich vor auf einen guten Platz.
»Ihr habt sicher alle von der Gefangenen gehört, die wir heute ins Lager gebracht haben«, begann Blaustern. »Aber es gibt noch etwas, das ihr wissen müsst.« Sie blickte auf die räudige Kätzin hinab, die unbeweglich neben dem Hochstein lag. »Kannst du mich von dort hören?«, fragte die Anführerin.
»Ich bin vielleicht alt, aber noch nicht taub!«, fauchte Gelbzahn als Antwort.
Blaustern achtete nicht auf den feindseligen Ton der Gefangenen und fuhr fort: »Ich fürchte, ich habe eine ernste Neuigkeit. Heute habe ich mit einer Patrouille das Territorium des WindClans betreten. Die Luft war voll von dem Geruch des SchattenClans, fast jeder Baum war von SchattenClan-Kriegern markiert. Aber wir haben keine Katzen aus dem WindClan getroffen, obwohl wir tief in ihr Land eingedrungen sind.«
Blausterns Worte wurden schweigend aufgenommen. In allen Gesichtern spiegelte sich Ratlosigkeit.
»Meinst du, dass der SchattenClan sie verjagt hat?«, fragte Kleinohr zögernd.
»Wir können das nicht mit Sicherheit sagen«, sagte Blaustern. »Aber der Geruch vom SchattenClan war überall. Wir haben auch Blut gefunden und Fellfetzen. Es hat wohl einen Kampf gegeben, obwohl wir keine Leichen gefunden haben.«
Entsetztes Miauen erhob sich wie eine einzige Stimme aus der Menge, und Feuerpfote spürte, wie die Katzen um ihn herum vor Schreck und Wut erstarrten. Nie zuvor hatte ein Clan einen anderen aus seinen Jagdgründen vertrieben.
»Wie kann denn der WindClan vertrieben worden sein?«, krächzte Einauge heiser. »Der SchattenClan ist wild, aber der WindClan zählt viele. Sie haben für Generationen im Hochland gelebt. Warum sind sie jetzt vertrieben worden?« Sie schüttelte ängstlich den Kopf, ihre Schnurrhaare zitterten.
»Ich kenne die Antwort auf deine Fragen nicht«, sagte Blaustern. »Es ist bekannt, dass der SchattenClan nach Kampfsterns Tod kürzlich einen neuen Anführer ernannt hat. Doch Braunstern, ihr neuer Anführer, hat auf der letzten Großen Versammlung nichts Bedrohliches angedeutet.«
»Vielleicht kennt Gelbzahn die Antworten?«, knurrte Dunkelstreif. »Schließlich kommt sie aus dem SchattenClan!«
»Ich bin keine Verräterin! Nichts würde mich dazu bringen, die Geheimnisse des SchattenClans mit einem Rohling wie dir zu teilen!«, grollte Gelbzahn und funkelte Dunkelstreif angriffslustig an. Der Krieger machte mit angelegten Ohren und zusammengekniffenen Augen einen Schritt nach vorne, bereit zum Kampf.
»Halt!«, rief Blaustern.
Dunkelstreif blieb sofort stehen, obwohl Gelbzahn ihn mit funkelnden Augen und einem wilden Fauchen weiter reizte.
»Das reicht!«, knurrte Blaustern. »Die Situation ist zu ernst, um auch noch untereinander zu kämpfen. Der DonnerClan muss gerüstet sein. Von diesem Mondaufgang an werden Krieger sich nur noch in größeren Gruppen bewegen. Andere Mitglieder des Clans bleiben in der Nähe des Lagers. Patrouillen werden häufiger die Grenzen kontrollieren und alle Jungen müssen in der Kinderstube bleiben.«
Die Katzen nickten zustimmend.
Blaustern fuhr fort: »Unser größtes Problem ist, dass wir zu wenige Krieger haben. Wir werden dieses Problem überwinden, indem wir die Ausbildung unserer Schüler beschleunigen. Sie müssen noch früher bereit sein, für unseren Clan zu kämpfen.«
Feuerpfote sah, wie Borkenpfote und Sandpfote aufgeregte Blicke tauschten. Graupfote schaute zu Blaustern hinauf, die Augen weit vor freudiger Erwartung. Rabenpfote scharrte nur ängstlich mit den Pfoten. In seinen Augen zeigte sich eher Sorge als Aufregung.
Blaustern fuhr fort: »Graupfote und Rabenpfote haben ihre beiden Mentoren bisher mit einem dritten jungen Kater geteilt. Dessen Ausbildung werde ich nun selbst übernehmen und so wird sich die Fertigkeit aller drei Schüler schneller herausbilden.« Sie machte eine Pause und blickte auf ihren Clan hinab. »Ich werde Feuerpfote als meinen eigenen Schüler übernehmen.«
Feuerpfote riss überrascht die Augen auf. Blaustern würde seine Mentorin sein?
Neben ihm schnappte Graupfote nach Luft, unfähig, sein Erstaunen zu verbergen. »Was für eine Ehre! Seit Monden hat
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