Warrior Cats: In die Wildnis - Warrior Cats. Into the Wild
beobachtete ihn genau. Als Feuerpfote mit den Kräutern hinüber zu Gelbzahn trottete, spürte er den brennenden Blick der bernsteinfarbenen Augen auf seinem Nackenfell. Er wandte den Kopf und sah Tigerkralle neugierig an. Der Krieger verengte die Augen zu Schlitzen und wandte sich ab.
Feuerpfote legte das Bündel vor Gelbzahn nieder.
»Gut«, miaute sie. »Bevor du mich jetzt in Ruhe lässt, suche mir etwas zu essen. Ich komme um vor Hunger!«
Dreimal war die Sonne aufgegangen, seit Gelbzahn ins Lager gekommen war. Feuerpfote erwachte früh und stieß Graupfote an, der, mit der Nase unter dem dicken Schwanz, noch immer schlief.
»Wach auf«, sagte er, »oder du kommst zu spät zum Training.«
Sein Freund hob verschlafen den Kopf und knurrte mürrisch etwas vor sich hin.
Feuerpfote stieß auch Rabenpfote an, der sofort die Augen aufmachte und auf die Pfoten sprang.
»Was ist los?«, miaute er und blickte wild um sich.
»Nur ruhig, Rabenpfote. Es ist gleich Zeit fürs Training«, beschwichtigte ihn Feuerpfote.
Auch Borkenpfote und Sandpfote begannen sich in ihrem Moosnest auf der anderen Seite des Baus zu rühren.
Feuerpfote schob sich durch den Farn nach draußen. Es war ein warmer Morgen. Durch das Laub und die Zweige über ihm leuchtete ein tiefblauer Himmel, doch heute glänzte schwerer Tau an den Farnwedeln und funkelte im Gras. Feuerpfote schnüffelte. Die Blattgrüne ging zu Ende und bald würde es kühler werden.
Er legte sich auf die Erde und rollte neben dem Baumstumpf herum, streckte die Beine, reckte den Kopf nach hinten und rieb ihn auf dem kühlen Boden. Dann warf er sich auf die Seite und blickte über die Lichtung. Ob Gelbzahn schon wach war?
Man hatte ihr einen Schlafplatz am anderen Ende des umgestürzten Baums gegeben, wo die Ältesten sich zum Essen trafen. Ihr Nest schmiegte sich an den moosbedeckten Stamm außer Hörweite der Ältesten, war aber gut vom Bau der Krieger jenseits der Lichtung zu sehen. Feuerpfote konnte nur eine Erhebung aus hellgrauem Fell erkennen, die sich im Rhythmus von sanftem Schlaf hob und senkte.
Hinter ihm trottete Graupfote aus dem Bau, gefolgt von den beiden älteren Schülern. Rabenpfote erschien als Letzter und warf erst einen ängstlichen Blick auf die Lichtung, bevor er ganz ins Freie trat.
»Ein weiterer Tag, an dem du dich um diesen räudigen, alten Sack Flöhe kümmern darfst, eh, Feuerpfote?«, miaute Borkenpfote. »Ich wette, du würdest lieber mit uns draußen trainieren.«
Feuerpfote setzte sich auf und schüttelte den Staub aus dem Fell. Er würde sich durch die Sticheleien seines Mitschülers nicht ärgern lassen.
»Mach dir nichts aus dem dummen Gerede«, murmelte Graupfote. »Blaustern wird dich bald wieder in die Ausbildung nehmen.«
»Vielleicht denkt sie ja, ein Hauskätzchen sollte lieber im Lager bleiben und die Kranken pflegen«, gab Sandpfote rüde von sich, wobei sie ihren schmalen, hellbraunen Kopf hob und Feuerpfote einen verächtlichen Blick zuwarf.
Der beschloss, ihre anzüglichen Bemerkungen zu überhören. »Was wird Weißpelz heute mit dir üben, Sandpfote?«, fragte er.
»Wir trainieren heute Kampftechniken. Er bringt mir bei, wie ein richtiger Krieger kämpft«, kam die stolze Antwort.
»Löwenherz nimmt mich mit zur Großen Platane«, sagte Graupfote, »zum Klettern. Ich geh jetzt besser los. Er wartet sicher schon auf mich.«
»Ich begleite dich bis zum Ende der Schlucht«, schlug Feuerpfote vor. »Ich muss Gelbzahn das Frühstück fangen. Kommst du mit, Rabenpfote? Tigerkralle hat für dich doch sicher auch etwas geplant.«
Der schwarze Kater nickte seufzend und trottete hinter Feuerpfote und Graupfote aus dem Lager hinaus. Obwohl seine Verletzung ganz verheilt war, schien er immer noch wenig Begeisterung für die Ausbildung zum Krieger aufzubringen.
»Hier«, miaute Feuerpfote. Er ließ eine große Maus und einen Buchfinken neben Gelbzahn auf den Boden fallen.
»Höchste Zeit«, knurrte die Kätzin. Sie hatte noch geschlafen, als Feuerpfote nach seinem Jagdausflug ins Lager zurückgekommen war. Aber der Geruch von Frischbeute ließ sie schnell erwachen.
Sie senkte den Kopf und verschlang hungrig, was Feuerpfote ihr gebracht hatte. Seit sie mehr zu Kräften kam, hatte sie einen gewaltigen Appetit entwickelt. Ihre Verletzung heilte gut, aber ihre Laune war so übel und unvorhersehbar wie eh und je.
Sie beendete die Mahlzeit und beklagte sich: »Meine Schwanzwurzel juckt wie verrückt, aber ich komme da nicht
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