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Warrior Cats: In die Wildnis - Warrior Cats. Into the Wild

Titel: Warrior Cats: In die Wildnis - Warrior Cats. Into the Wild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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über die Lichtung auf Gelbzahn zu.
    »Halt, Graupfote!«, ertönte ein Knurren vom Kriegerbau her. Tigerkralle trat heraus und ging langsam auf Graupfote zu. »Wohin bringst du diese Mäuse?«, wollte er wissen.
    Mit einem flauen Gefühl im Magen sah Feuerpfote hilflos seinen Freund an. Neben ihm erstarrte Rabenpfote, über seine Mahlzeit gebeugt, die Augen weiter aufgerissen denn je.
    »Hmmm …« Graupfote ließ die Mäuse fallen und trat verlegen von einer Pfote auf die andere.
    »Du hilfst doch nicht etwa dem jungen Feuerpfote, die gierige Verräterin da drüben zu füttern, oder?«
    Feuerpfote sah, wie Graupfote einen Moment lang gründlich seine Pfoten musterte. Schließlich antwortete er: »Ich, eh, ich war nur noch hungrig. Ich wollte sie mitnehmen und ganz allein essen. Wenn die beiden meine Beute sehen« – er blickte zu Feuerpfote und Rabenpfote hinüber – »dann lassen sie mir nichts als Knochen und Fell übrig.«
    »Oh, tatsächlich?«, miaute Tigerkralle. »Nun, wenn du so hungrig bist, könntest du die beiden Mäuschen ja genauso gut hier und jetzt essen!«
    »Aber …«, setzte Graupfote an und sah beunruhigt zu dem älteren Krieger auf.
    »Jetzt!«, knurrte Tigerkralle.
    Graupfote senkte sofort den Kopf und begann die Mäuse zu verschlingen. Die erste verputzte er mit ein paar Bissen. Für die zweite brauchte er schon länger. Feuerpfote glaubte bereits, Graupfote würde es niemals schaffen, und sein eigener Magen kniff vor lauter Mitgefühl, aber schließlich schluckte Graupfote den letzten Bissen angestrengt hinunter.
    »Besser jetzt?«, fragte Tigerkralle. Seine Stimme war sanft vor geheuchelter Anteilnahme.
    »Viel besser«, erwiderte Graupfote und unterdrückte einen Rülpser.
    »Gut.« Tigerkralle stolzierte zurück in seinen Bau und Graupfote schleppte sich mühselig hinüber zu seinen Freunden.
    »Danke«, miaute Feuerpfote anerkennend und stupste mit der Nase gegen das weiche Fell seines Freundes. »Das war geistesgegenwärtig!«
    Erneut erhob sich Gelbzahns wütendes Geheul. Feuerpfote seufzte und stand auf. Er würde ihr jetzt so viel bringen, dass es für die Nacht reichte, denn er wollte sich früh schlafen legen. Sein Magen war voll und seine Pfoten waren müde.
    »Wie geht’s dir, Graupfote?«, fragte er, als er sich zum Gehen wandte.
    »Mr-au-au«, stöhnte sein Freund, der sich auf dem Boden zusammengekrümmt hatte und vor Schmerzen schielte. »Ich hab eindeutig zu viel gegessen!«
    »Geh zu Tüpfelblatt«, schlug Feuerpfote vor. »Sie findet bestimmt etwas gegen Magenschmerzen.«
    »Hoffentlich«, miaute Graupfote und taumelte langsam davon.
    Ein weiteres Wutgeheul von Gelbzahn hallte über die Lichtung und Feuerpfote rannte los.

10. Kapitel

    Am nächsten Morgen durchdrang feiner Sprühregen die Baumkronen und tröpfelte auf das Lager herab.
    Feuerpfote erwachte mit feuchtem Fell. Es war eine unbequeme Nacht gewesen. Er erhob sich, schüttelte sich kräftig und plusterte das Fell auf. Dann ging er aus dem Bau und trottete über die Lichtung zu Gelbzahns Schlafplatz.
    Die Kätzin bewegte sich träge, hob den Kopf und sah ihm blinzelnd entgegen. »Heute Morgen tun mir alle Knochen weh. Hat es die ganze Nacht geregnet?«
    »Seit kurz nach Mondhoch«, entgegnete er, streckte die Pfote aus und betastete vorsichtig ihr Lager. »Alles völlig durchnässt. Warum ziehst du nicht um, näher an die Kinderstube heran? Da ist es geschützter.«
    »Was? Und die ganze Nacht nicht schlafen können wegen dieser miauenden Jungen? Lieber werde ich nass!«, knurrte Gelbzahn.
    Feuerpfote sah ihr zu, wie sie sich steif auf ihrem Moosbett drehte.
    »Dann lass mich doch wenigstens etwas trockenes Material für dein Bett holen«, bot er ihr an und war bemüht, das Thema Junge fallen zu lassen, wenn es die alte Kätzin so verstimmte.
    »Danke, Feuerpfote«, antwortete sie ruhig und legte sich wieder hin.
    Verblüfft fragte er sich, ob mit Gelbzahn wirklich alles in Ordnung war. Sie hatte ihm zum ersten Mal für etwas gedankt und zum ersten Mal hatte sie ihn nicht Hauskätzchen genannt.
    »Nun, steh nicht so rum wie ein überraschtes Eichhörnchen. Zieh ab und besorge trockenes Moos!«, keifte sie.
    Seine Schnurrhaare zuckten amüsiert. Das war Gelbzahn, wie er sie kannte. Er nickte und sprang los.
    Auf der Lichtung stieß er beinahe mit Fleckenschweif zusammen, der Königin, die am Vortag Gelbzahns wütenden Ausbruch wegen des gestreiften Jungen beobachtet hatte.
    »Tut mir leid, Fleckenschweif«,

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