Warrior Cats: In die Wildnis - Warrior Cats. Into the Wild
er jetzt beobachtet?
Aus dem Augenwinkel nahm er eine Bewegung wahr. Zuerst dachte er, es wäre Tigerkralles dunkelbraunes Fell, aber dann sah er etwas Weißes aufblitzen. Geduckt hielt er an und prüfte die Luft. Der Geruch war fremd. Es war eine Katze, aber keine aus dem DonnerClan. Sein Fell sträubte sich, und er fühlte mit dem Instinkt des Kriegers, dass er den Eindringling aus dem Territorium seines Clans verjagen musste!
Feuerpfote beobachtete die Katze, die sich durchs Unterholz bewegte. Ihre Umrisse waren klar zu erkennen, als sie zwischen den Farnwedeln hindurchhuschte. Er wartete, bis sie sich näherte, duckte sich tiefer. Sein Schwanz bewegte sich langsam hin und her. Als die schwarz-weiße Katze aus dem Farn auftauchte, legte er sein Gewicht von einem Oberschenkel auf den anderen, bereit für den Sprung. Noch ein Herzschlag, dann schoss er vor.
Die Katze machte vor Schreck einen hohen Satz und rannte zwischen den Bäumen davon, Feuerpfote hinterher.
Es ist ein Hauskätzchen! , dachte er, als er durch das Unterholz preschte und den Angstgeruch wahrnahm. In meinem Territorium!
Schnell näherte er sich dem fliehenden Tier. Es hatte seine kopflose Flucht verlangsamt und wollte den breiten, moosbewachsenen Stamm eines umgestürzten Baums hinaufklettern. Das Blut rauschte in Feuerpfotes Ohren, als er mit einem Satz auf den Rücken der Katze sprang.
Das Tier jaulte voller Angst auf und strampelte verzweifelt, doch er hielt es mit seinen Krallen fest.
Dann löste er seinen Griff und trat zurück. Die schwarz-weiße Katze duckte sich am Fuß des umgestürzten Baums und blickte zitternd zu ihm hoch.
Feuerpfote hob seine Nase und empfand einen leichten Widerwillen, weil sich der Eindringling so leicht ergeben hatte. Diese weiche, pummelige Hauskatze mit ihren runden Augen und dem schmalen Gesicht sah ganz anders aus als die schlanken, breitköpfigen Katzen, bei denen er jetzt lebte. Und trotzdem: Irgendetwas an dieser Katze kam ihm sehr vertraut vor.
Er betrachtete sie genauer, schnüffelte und sog ihren Duft ein. Ich erkenne diesen Geruch nicht , dachte er und suchte weiter in seinem Gedächtnis.
Dann kehrte die Erinnerung zurück.
»Wulle!«, miaute er laut.
»W-woher k-k-kennst du meinen N-namen?«, stammelte die Katze und duckte sich noch immer ängstlich.
»Ich bin’s!«, miaute Feuerpfote.
Die Hauskatze war verwirrt.
»Wir sind zusammen Junge gewesen. Ich hab im Garten neben deinem gelebt!«
»Sammy?«, rief Wulle ungläubig. »Bist du das? Hast du die Wildkatzen gefunden? Oder lebst du jetzt bei anderen Hausleuten? Ganz sicher tust du das, weil du noch am Leben bist!«
»Ich heiße jetzt Feuerpfote«, sagte er. Dann lockerte er die Schultern und legte sein orangefarben glänzendes Fell an.
Auch Wulle entspannte sich und stellte die Ohren auf.
»Feuerpfote?«, wiederholte er amüsiert. »Nun, Feuerpfote, sieht fast so aus, als würden deine neuen Hausleute dich nicht gut genug füttern! Du warst mit Sicherheit nicht so abgemagert, als wir uns zum letzten Mal gesehen haben!«
»Ich brauche keine Zweibeiner, die mich füttern«, entgegnete Feuerpfote. »Ich habe einen ganzen Wald voller Nahrung.«
»Zweibeiner?«
»Hausleute. So nennen es die Clans.«
Wulle wirkte einen Augenblick verwirrt. Dann wechselte sein Ausdruck in ungläubiges Staunen. »Du meinst, du lebst wirklich bei den Wildkatzen?«
»Ja!« Er schwieg einen Moment. »Weißt du, du riechst … anders. Fremd.«
»Fremd?«, wiederholte Wulle verwundert. »Wahrscheinlich hast du dich inzwischen an den Geruch dieser Wildkatzen gewöhnt.«
Feuerpfote schüttelte den Kopf, als müsste er seine Gedanken klären. »Aber wir waren doch zusammen Katzenjunge. Ich sollte deinen Geruch kennen, so, wie ich auch den Geruch meiner Mutter kennen würde.« Dann fiel es ihm wieder ein. Wulle war inzwischen älter als sechs Monde. Kein Wunder, dass er so weich und fett aussah und so fremdartig roch.
»Du bist beim Abschneider gewesen!« Er schnappte nach Luft. »Ich meine, beim Tierarzt!«
Wulle zuckte die runden, schwarzen Schultern. »Na und?«, miaute er.
Feuerpfote war sprachlos. Also hatte Blaustern doch recht.
»Na, komm schon! Wie ist es, wenn man wild lebt?«, wollte Wulle wissen. »Ist es so wunderbar, wie du es dir ausgemalt hast?«
Feuerpfote dachte einen Augenblick nach, auch über die letzte Nacht in seinem feuchten Bau. Er dachte an Mäusegalle und wie er Gelbzahns Kot wegräumen musste. Und wie er immer versuchte, bei
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