Warrior Cats: In die Wildnis - Warrior Cats. Into the Wild
gab es gemurmelte Zustimmung. Obwohl Sonnenhoch noch nicht gekommen war, verdunkelte sich der Himmel immer mehr. Blitz und Donner versetzten die Katzen in Unruhe und sie schienen sich dem Rat ihrer Anführerin fügen zu wollen.
Blaustern schaute ihren Stellvertreter an. »Ich würde gern unsere Pläne mit dir besprechen, Tigerkralle.« Der nickte und stakste hinüber zu Blausterns Bau, aber die Anführerin zögerte noch. Sie blickte Feuerpfote an und signalisierte ihm mit einem Schwanzzucken und einem Kräuseln der Schnurrhaare, dass sie mit ihm allein sprechen wollte.
Die anderen Katzen versammelten sich um Tüpfelblatt und begannen, ihr die Zungen zu geben, und ihre Klagelaute übertönten den Donner. Blaustern wand sich zwischen ihnen hindurch zu dem Farntunnel, der in Tüpfelblatts Bau führte.
Schweigend trottete Feuerpfote um die trauernden Katzen herum und folgte ihr. Unter den Farnwedeln war es sehr dunkel. Das Gewitter hatte sich vor die Morgensonne geschoben, und es war, als wäre die Nacht angebrochen. Der Regen fiel jetzt stärker und trommelte laut auf die Blätter, aber die Lichtung vor Tüpfelblatts Bau war vor den Tropfen geschützt.
»Feuerpfote«, sagte Blaustern eindringlich, als er ihre Seite erreichte. »Weißt du, wo Gelbzahn ist?«
Feuerpfote hörte kaum, was sie sagte. Er musste an das letzte Mal denken, als er auf diese Lichtung gekommen war. Ein Bild von Tüpfelblatt, wie sie aus ihrem Bau trat, ihr Fell glänzend im Sonnenlicht, leuchtete in seiner Erinnerung auf, und er schloss die Augen, um es zu bewahren.
»Feuerpfote«, sagte Blaustern scharf, »du musst deine Trauer auf später verschieben.«
Feuerpfote schüttelte sich. »Ich … ich habe Gelbzahn gesehen, wie sie durch den Grenzwall gegangen ist, nachdem die Jungen vermisst wurden. Meinst du, sie hat Tüpfelblatt getötet und die Jungen genommen?«
Sie blickte ihn unverwandt an. »Ich weiß es nicht«, gab sie zu. »Ich möchte, dass du sie findest und zurückbringst – lebendig. Ich muss die Wahrheit erfahren.«
»Du schickst nicht Tigerkralle?«, platzte Feuerpfote heraus.
»Tigerkralle ist ein großer Krieger, aber in diesem Fall könnte seine Treue zum Clan sein Urteilsvermögen trüben«, erklärte Blaustern. »Er will dem Clan die gewünschte Rache verschaffen und keine Katze kann ihm daraus einen Vorwurf machen. Der Clan glaubt, dass Gelbzahn uns verraten hat, und wenn Tigerkralle glaubt, er kann den Clan beruhigen, indem er ihnen Gelbzahns Leiche übergibt, dann wird er das tun.«
Feuerpfote nickte. Sie hatte recht: Tigerkralle würde ohne Zweifel die alte Kätzin töten.
Blaustern sah für einen Augenblick sehr streng aus. »Wenn ich herausfinde, dass Gelbzahn eine Verräterin ist, dann werde ich sie selbst töten. Aber wenn nicht …« Ihr blauer Blick brannte sich in Feuerpfotes Augen. »Ich werde es nicht zulassen, dass eine unschuldige Katze stirbt.«
»Aber was ist, wenn Gelbzahn nicht zurückkommen will?«, fragte Feuerpfote.
»Sie wird kommen, wenn du sie bittest.«
Blausterns Vertrauen in ihn erstaunte ihn, und die gewaltige Aufgabe, die sie ihm auftrug, lastete schwer auf ihm. Er fragte sich, ob er auch genügend Mut hatte, sie durchzuführen.
»Geh sofort los!«, befahl sie. »Sei vorsichtig. Du wirst auf dich allein gestellt sein, und es könnten feindliche Patrouillen unterwegs sein. Unsere eigenen Krieger wird das Gewitter für eine Weile im Lager zurückhalten.«
Erneutes Donnergrollen ertönte, als Feuerpfote hinaus auf die Lichtung stürzte. Regen hämmerte herab, prasselte wie winzige Kiesel auf sein Fell. Ein Blitzstrahl beleuchtete die Gesichter von Dunkelstreif und Langschweif, die ihn bei der Überquerung der Lichtung beobachteten.
Feuerpfote flitzte an der Kinderstube vorbei, doch er konnte das Lager nicht verlassen, ohne Tüpfelblatt die Zunge gegeben zu haben. Die anderen Katzen waren ins Trockene geflüchtet und hatten den toten Körper der Heilerin im Regen liegen lassen. Nun kauerten sie unter den tropfenden Farnwedeln und miauten vor Angst und Trauer.
Feuerpfote vergrub seine Nase in Tüpfelblatts nassem Fell und atmete zum letzten Mal ihren Geruch ein. »Lebewohl, meine süße Tüpfelblatt«, murmelte er.
Er spitzte die Ohren. Ganz in der Nähe hörte er die Stimmen von Frostfell und Fleckenschweif und blieb bewegungslos stehen.
»Gelbzahn muss Hilfe gehabt haben«, knurrte Fleckenschweif.
»Von jemandem aus dem DonnerClan?«, kam Frostfells ängstliche Stimme.
»Du hast
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