Warrior Cats: In die Wildnis - Warrior Cats. Into the Wild
Sinn hätte es, dass man sich die Ohren wäscht, wenn die sowieso nass geregnet werden?«
Feuerpfotes Schnurrhaare zuckten amüsiert. »Wirst du dir den neuen Wurf von Buntgesicht anschauen?«, fragte er.
Gelbzahn wurde ganz starr und schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, dass ich sehr willkommen wäre«, knurrte sie.
»Aber sie wissen doch, dass du die Kleinen gerettet …«, begann Feuerpfote.
»Eine Kätzin ist bei ihren Neugeborenen besonders fürsorglich. Vor allem bei ihrem ersten Wurf. Ich glaube, ich halte mich da lieber fern«, erwiderte Gelbzahn in einem Ton, der keine weitere Diskussion zuließ.
»Wie du willst. Aber ich werde sie mir anschauen. Es ist doch ein gutes Zeichen, dass wir wieder Junge im Lager haben.«
Die Kätzin zuckte die Achseln. »Vielleicht«, murmelte sie finster.
Feuerpfote machte kehrt und trottete zurück zur Kinderstube. Wolken bedeckten jetzt die Sonne und die Luft war frischer geworden. Eine heftige Brise zerrte an seinem Fell. Rings um die Lichtung raschelte das Laub.
Blaustern saß vor der Kinderstube und hinter ihr verschwand gerade Graupfotes Schwanz in dem engen Eingang. »Feuerpfote«, begrüßte ihn die Anführerin. »Bist du gekommen, um dir die neuen Krieger des DonnerClans anzuschauen?« Sie klang müde und traurig.
Feuerpfote war erstaunt. Junge waren doch gewiss eine gute Nachricht für sie alle? Er nickte.
»Komm danach zu mir in meinen Bau.«
»Ja, Blaustern«, miaute Feuerpfote, während sie langsam wegging. Sein Fell kribbelte. Es gab also eine weitere Gelegenheit, mit ihr allein zu reden. Vielleicht war der SternenClan doch auf seiner Seite.
Graupfote kam aus dem Eingang zur Kinderstube gekrochen. »Sie sind wirklich süß«, sagte er. »Aber ich sterbe vor Hunger. Ich zieh jetzt los und besorge etwas Frischbeute. Wenn ich was finde, gebe ich dir einen Teil davon ab.« Er blinzelte seinem Freund kameradschaftlich zu und sprang fort.
Feuerpfote schnurrte erfreut und blickte zu Weißpelz auf. Der gab ihm mit einem Nicken die Erlaubnis, die Kinderstube zu betreten, und so zwängte er sich durch den engen Eingang.
Vier winzige Kätzchen hatten sich in Buntgesichts dick gepolstertem Nest zusammengekuschelt. Ihr Fell war hellgrau mit dunkleren Flecken, ganz wie das ihrer Mutter, mit Ausnahme eines winzigen, dunkelgrauen Katers. Sie miauten und drängten sich mit noch fest geschlossenen Augen an den Bauch ihrer Mutter.
»Wie geht es dir?«, fragte Feuerpfote flüsternd.
»Ein bisschen müde«, antwortete Buntgesicht. Stolz betrachtete sie ihren Wurf. »Aber die Kleinen sind alle gesund und stark.«
»Der DonnerClan hat Glück, dass sie da sind«, schnurrte Feuerpfote. »Ich habe gerade Gelbzahn von ihnen erzählt.«
Buntgesicht gab keine Antwort, und Feuerpfote entging der sorgenvolle Ausdruck nicht, der in ihren Augen aufblitzte, auch nicht, wie sie ein Junges, das sich etwas entfernt hatte, näher an sich heranschob.
Feuerpfote spürte ein ängstliches Zittern in seinem Bauch. Blaustern mochte Gelbzahn in den Clan aufgenommen haben, und doch sah es so aus, als würden noch immer nicht alle der alten Kätzin trauen. Liebevoll berührte er Buntgesichts Flanke mit der Nase, dann machte er kehrt und ging hinaus auf die Lichtung.
Blaustern erwartete Feuerpfote vor ihrem Bau. Neben ihr saß Langschweif, der Feuerpfote durchdringend anstarrte. Feuerpfote übersah seinen Blick und blickte Blaustern erwartungsvoll an.
»Komm herein«, miaute sie und ging in den Bau, Feuerpfote folgte ihr. Sofort stand Langschweif auf, als wolle er ebenfalls mitkommen.
Blaustern blickte über die Schulter zu ihm zurück. «Ich glaube, da gibt es keine Gefahr mit dem jungen Feuerpfote«, sagte sie. Langschweif wirkte einen Augenblick unsicher, dann setzte er sich draußen vor dem Eingang nieder.
Feuerpfote war noch nie in Blausterns Bau gewesen. Er stapfte hinter ihr durch die Flechten, die den Eingang säumten. »Buntgesichts Junge sind süß«, schnurrte er.
Blausterns Miene war ernst. »Süß mögen sie sein, aber sie bedeuten weitere Mäuler, die gefüttert werden müssen, und bald ist die Zeit der Blattleere.« Dann sah sie Feuerpfote an, der sein Erstaunen über ihren schwermütigen Ton nicht verbergen konnte. »Oh, höre nicht auf mich«, miaute sie und schüttelte ungeduldig den Kopf. »Der erste kalte Wind bereitet mir immer Sorgen. Komm, mach es dir bequem.« Sie deutete mit dem Kopf auf den trockenen Sandboden.
Feuerpfote ließ sich auf den Bauch fallen
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