Warrior Cats: In die Wildnis - Warrior Cats. Into the Wild
Langschweif gesprochen hat«, sagte er. »Er möchte Rabenpfote loswerden.«
»Ihn loswerden ? Du meinst, ihn umbringen ?« Graupfote ließ sich schwer auf einen Felsen fallen.
Auch Feuerpfote blieb stehen und wartete auf seine Freunde. Rabenpfote hatte weiter unten am Abhang angehalten, und seine Flanken bebten, als er versuchte, zu Atem zu kommen. Mit dem durchweichten Fell, das an seinem mageren Körper klebte, sah er noch kleiner aus als sonst.
»Hast du gesehen, wie Frostfell heute auf Rabenpfote losgegangen ist?«, fragte Feuerpfote seinen Freund Graupfote. »Tigerkralle hat gegenüber allen Katzen Andeutungen gemacht, dass Rabenpfote ein Verräter sei. Aber bei Mikusch wird er in Sicherheit sein. Weiter jetzt! Wir müssen uns beeilen!«
Es war nicht möglich, in dem offenen Gelände des Hochlands zu sprechen. Um sie herum heulte der Wind, über ihnen grollte der Donner und Blitze zuckten. Die drei Kater senkten die Köpfe und kämpften sich voran, mitten hinein ins Herz des Unwetters, bis sie schließlich die Grenze des WindClan-Territoriums erreichten.
»Wir können dich nicht weiterbegleiten, Rabenpfote«, rief Feuerpfote ihm durch den Sturm zu. »Wir müssen zurück und Gelbzahn finden, bevor sich das Gewitter gelegt hat.«
Rabenpfote blickte ihn beunruhigt durch den peitschenden Regen an. Dann nickte er.
»Meinst du, du kannst Mikusch allein finden?«
»Ja, ich erinnere mich an den Weg.«
»Pass auf die Hunde auf«, warnte Graupfote.
Rabenpfote nickte. »Das werde ich.« Plötzlich runzelte er die Stirn. »Wie könnt ihr euch so sicher sein, dass Mikusch mich aufnimmt?«
»Erzähl ihm einfach, dass du einmal eine Natter gefangen hast!«, antwortete Graupfote und stieß seinen Freund liebevoll an die vom Regen durchweichte Schulter.
»Jetzt geh!«, drängte Feuerpfote. Er leckt Rabenpfote die magere Brust. »Und mach dir keine Sorgen. Jeder wird wissen, dass du den DonnerClan nicht verraten hast. Dafür werde ich sorgen.«
»Und wenn Tigerkralle kommt und nach mir sucht?«, klang Rabenpfotes dünne Stimme durch das Gewittergrollen.
Feuerpfote blickte ihm fest in die Augen. »Das wird er nicht. Ich werde ihm sagen, dass du tot bist.«
22. Kapitel
Feuerpfote und Graupfote liefen zurück ins DonnerClan-Territorium. Beide waren todmüde und nass bis auf die Knochen, aber Feuerpfote behielt das Tempo bei. Langsam zog das Unwetter ab. Bald würde eine Patrouille des DonnerClans aufbrechen und sich auf Gelbzahns Spuren machen. Sie mussten die Kätzin vorher finden.
Der Himmel war noch dunkel, obwohl die schwarzen Gewitterwolken langsam zum Horizont abzogen. Feuerpfote vermutete, dass es kurz vor Sonnenuntergang war.
»Warum gehen wir denn nicht gleich in Richtung SchattenClan-Territorium?«, fragte Graupfote, als sie den steilen Abhang zum Baumgeviert hinabrannten.
»Weil wir erst Gelbzahns Spur aufnehmen müssen«, erklärte ihm Feuerpfote. »Ich hoffe nur, sie führt uns nicht dorthin.«
Der Freund sah ihn von der Seite an, sagte aber nichts.
Sie überquerten den Bach und betraten wieder ihr eigenes Gebiet. Sie fanden keinen Geruch von Gelbzahn, bis sie den Eichenwald in der Nähe des Lagers erreichten. Es regnete nur noch leicht, die Gerüche um sie herum kehrten langsam zurück, und Feuerpfote hoffte, dass der Regen Gelbzahns Spur nicht völlig weggewaschen hatte. Er fuhr mit der Nasenspitze an einem Farn vorbei – und da war er endlich: Gelbzahns Angstgeruch stach ihm in die Nase.
»Hier ist sie vorbeigekommen!«, sagte er.
Er schob sich durch das nasse Unterholz, Graupfote folgte ihm. Das Gewitter hatte sich inzwischen verzogen, nur der Donner war noch in der Ferne zu hören, die Zeit wurde knapp. Feuerpfote drängte schneller voran.
Zu seiner Bestürzung musste er erkennen, dass Gelbzahns Geruch sie tatsächlich direkt zum Territorium des SchattenClans führte. Sein Herz wurde schwer. Hatte das zu bedeuten, dass Tigerkralles Beschuldigungen berechtigt waren? Inständig hoffte er, dass die Spur sie endlich in eine andere Richtung führen würde, aber sie verlief unbeirrbar weiter auf das feindliche Gebiet zu.
Sie kamen zum Donnerweg, wo mehrere Ungeheuer vorbeibrausten und Fontänen dreckigen Wassers versprühten. Die beiden Katzen hielten sich vom Rand der breiten, grauen Straße zurück, bis es eine Lücke gab, dann rasten sie hinüber und ins Territorium des SchattenClans.
Die Duftmarkierungen entlang der Grenze waren überwältigend und Feuerpfotes Pfoten
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