Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)
Blaupelz und schob sie aus dem Schneeloch hinaus.
Nebeljunges blickte zurück. »Was ist mit Moosjunges?«
»Ich hole sie später.«
»Aber du hast gesagt, wir gehören zum DonnerClan«, jammerte Steinjunges. »Wie können wir dann auch zum FlussClan gehören?«
Blaupelz antwortete nicht. Sie ließ die Jungen unter ihrem Bauch voranstolpern, wo sie geschützt waren vor dem Schnee, der zu fallen begonnen hatte. Sie schaute zurück, ob Moosjunges ihnen nicht doch folgte und ihnen klagend zurief, auf sie zu warten. Zu ihrem Entsetzen begann das Schneeloch zuzuschneien. Nein! Ich könnte sie verlieren! Sie schaute sich wild nach etwas um, wo sie Steinjunges und Nebeljunges lassen könnte, während sie zurückging, um ihre Schwester zu retten.
Weiter entfernt trabten zwei Gestalten stetig am Ufer entlang. Hatte Eichenherz noch eine Katze mitgebracht? Nein – diese Katzen wurden vom Schnee nicht behindert, sie glitten über seine Oberfläche. Hinter ihnen blieb der Schnee weiß und ohne Spuren. Die Katzen hinterließen keine Pfotenabdrücke. Eine war ausgewachsen und hatte ein dichtes, weißes Fell, das sie fast unsichtbar machte. Die andere war grau gefleckt und reichte kaum zum Bauch ihrer Begleiterin. Das Junge blickte beim Laufen eifrig zu Schneepelz hoch, als würde sie ihr etwas Interessantes erzählen.
Auf Wiedersehen, Moosjunges. Schneepelz wird sich jetzt um dich kümmern.
»Aua!« Unter Blaupelz’ Bauch fiel Steinjunges heftig auf die Nase. »Hier ist der Boden so hart!«, jaulte er.
Sie hatten den Rand der Sonnenfelsen erreicht. Pfotenschritte knirschten auf sie zu.
»Wie geht es ihnen?«, fragte Eichenherz ruhig.
Blaupelz nickte, ohne ihn anzuschauen. Sein Geruch umfing sie warm und tröstend. Für einen flüchtigen Augenblick verlangte Blaupelz danach, mit ihm zu gehen. Sie wollte ihre restlichen Tage an seiner Seite verbringen, ihn nie verlassen müssen oder ihre Jungen.
Aber sie konnte nicht.
Sie musste ihren Clan retten.
Die Jungen starrten mit zur Seite gelegten Köpfen zu dem Fremdling hoch.
»Das hier ist Steinjunges.« Blaupelz zitterte, während sie das hellgraue Junge mit der Nase berührte. »Und das ist Nebeljunges.« Ihre Kehle krampfte sich zusammen. Sie zog sich langsam zurück und vor ihren Augen verschwammen ihre Umrisse. Ich kann ihnen nicht Auf Wiedersehen sagen! »Bitte, kümmere dich um sie.«
»Wo ist das andere?«
»Tot.« Blaupelz stolperte weg, ohne den Blick von ihren Jungen zu wenden.
»Blaupelz, komm zurück!«
»Wo gehst du hin?«
»Kommst du wieder und holst uns?«
Sie konnte ihre verzweifelten Rufe nicht länger ertragen. Schnell drehte sie sich um und floh in die Bäume.
Beim Farngebüsch blieb sie stehen. Das Schneeloch war verschwunden, aber Blaupelz grub nach, missachtete den Schmerz in ihren eiskalten Pfoten, bis sie den winzigen Leichnam erreichte. Vorsichtig hob sie Moosjunges heraus – sie roch nicht einmal mehr nach der Kinderstube – und grub weiter. Auf keinen Fall würde sie ihre Tochter den Füchsen überlassen, wenn der Schnee taute. Der gefrorene Boden zerrte an ihren Krallen und kratzte ihre Ballen auf, aber sie grub weiter in der harten Erde, bis das Loch tief genug war, um ihr Junges zu schützen. Wie betäubt legte sie Moosjunges’ Leichnam in die Grube und deckte ihn zu.
Auf pochenden, taumelnden Pfoten humpelte sie zurück ins Lager. Sie hatte noch eine Sache zu erledigen. Noch eine Lüge, die ich meinen Clan-Gefährten erzählen muss. Sie glitt durch den Tunnel zum Schmutzplatz hinein ins Lager und grub mit den Krallen geräuschlos ein fuchsgroßes Loch in die Rückwand der Kinderstube.
Dann erst zwängte sie sich durch den Eingang in den Bau, überprüfte, dass Weißauge, Mausejunges und Rennjunges schliefen, kletterte in ihr Nest und stieß laut einen Alarmruf aus: »Meine Jungen! Meine Jungen sind weg!«
42. KAPITEL
»Blaupelz, möchtest du dich heute einer Jagdpatrouille anschließen?«, fragte Vipernzahn mit sanfter Stimme.
Blaupelz blickte ihn an und versuchte, ihn klar zu sehen.
Ein Mond war vergangen, seit sie ihre Jungen bei Eichenherz gelassen hatte. Die Wände der Kinderstube waren mit zusätzlichen Brombeerranken verstärkt worden. Zwei Krieger hielten jede eisige Nacht Wache, damit kein Fuchs oder Dachs sich noch einmal in die Kinderstube stehlen konnte. Der Clan hatte Blaupelz’ Geschichte geglaubt – dass sie aufgewacht war und zu ihrem Entsetzen feststellte, dass ihre Jungen verschwunden waren. Jede Katze
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