Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)
für seinen Clan riskieren. Oder abwarten und riskieren, vernichtet zu werden. Und alles hing von der Bedeutung ab, die das Fell einer toten Wühlmaus hatte, und von Kiefernsterns Vertrauen in Gänsefeder.
Sturmschweif begann, auf und ab zu gehen. »Warum zögerst du? Die Entscheidung ist einfach! Du hast die Wahl zwischen Überleben und Vernichtung!«
Abendsonne trat vor seinen Anführer. »Aber wer weiß schon, welches Verhalten Vernichtung und welches Überleben bringen wird?«
»Ich denke, der SternenClan hat das klargemacht«, knurrte Spatzenpelz.
Blaupfote konnte sehen, wie Kiefernsterns Blick über seinen Clan flog und vor Unbehagen glitzerte. Vipernzahn und Sturmschweif hatten von Anfang an kämpfen wollen. Und nun hatten sie die Unterstützung des SternenClans. Wie könnte Kiefernstern sich weigern? Was würde geschehen, wenn er es täte? Wie konnte er den DonnerClan ohne den Respekt seiner Krieger führen?
Kiefernstern senkte den Kopf. »Wir greifen den WindClan in der Morgendämmerung an.«
Gemurmelte Zustimmung war von den Kriegern zu hören, die in der Nähe des Anführers standen, finster murrten am Rand der Lichtung die Ältesten und Kätzinnen.
Fleckenschweif starrte bestürzt auf die Wühlmaus und drückte Goldjunges an sich. »Ist schon gut«, flüsterte sie und presste ihre Schnauze gegen den weichen Kopf ihrer Tochter. »In der Kinderstube wirst du in Sicherheit sein.« Sie hob den Blick zu Kleinohr, und Angst blitzte auf zwischen ihnen, die Blaupfotes Fell prickeln ließ.
Mondblüte stand da wie erstarrt. »Werden alle Schüler kämpfen müssen?«
Blaupfotes Herz schlug schneller. Würde das ihre erste Schlacht sein?
»Alle müssen kämpfen, wenn uns solche Gefahr droht!«, miaute Vipernzahn
Kiefernstern wandte sich an Rotbrust. »Ist Leopardenpfote bereit für den Kampf?«
Rotbrust nickte widerstrebend.
»Dann wird sie Teil der Kampftruppe sein.« Kiefernsterns Blick wanderte zu Wuschelpelz. »Du und Flickenpfote, ihr bleibt mit Windflug und Bernsteinfleck zurück und verteidigt das Lager, falls der WindClan einen Gegenangriff macht.«
Flickenpfote setzte zum Widerspruch an. »Aber ich möchte …«
»Wir werden das Lager mit unserem Leben verteidigen, wenn es nötig ist«, schnitt Wuschelpelz ihm das Wort ab.
»Was ist mit Schneepfote und Blaupfote?«, fragte Mondblüte mit einem Zittern in der Stimme.
Kiefernstern blinzelte. »Ich würde niemals Schüler mit so wenig Ausbildung in eine Schlacht schicken«, beruhigte er sie.
»Ich möchte aber kämpfen!« Schneepfote trat mit aufgestellten Ohren vor.
»Nein, Schneepfote.« Kiefernstern schüttelte den Kopf. »Du wirst nicht kämpfen. Aber du wirst einen Geschmack von der Schlacht bekommen.«
Schneepfotes Augen leuchteten auf.
Blaupfote spürte, wie ihre Mutter erstarrte, als der DonnerClan-Anführer fortfuhr: »Du und Blaupfote, ihr werdet mit der Kampftruppe gehen, aber nicht, um zu kämpfen. Ihr wartet an einer sicheren Stelle und überbringt Nachrichten oder helft den Verwundeten.«
»Ist das alles?« Schneepfotes Schwanz fiel herab.
»Das ist eine ganze Menge!« Blaupfote schob sich an die Seite ihrer Schwester. »Wir werden unser Bestes tun«, versprach sie Kiefernstern. »Selbst wenn wir nicht kämpfen können.«
Beifälliges Gemurmel erhob sich vom Clan.
»Stellt euch das vor! So eine große Botschaft von diesem kleinen Fetzchen Fell.« Schneepfote schüttelte den Kopf. »Gänsefeder muss so klug sein, dass er das sieht.«
Gänsefeder hatte die Wühlmaus genommen und trug sie weg durch den Farntunnel. Blaupfote sah, wie die Schatten ihn verschluckten. Der Wind zupfte an ihrem Fell und es schauderte sie. Ich hoffe, er hat recht, um unser aller willen!
Bei Anbruch des Abends schüttelte Wind das Lager. Die Abendpatrouille zog los wie immer, so wie die Jagdpartien während des Nachmittags gegangen und gekommen waren und den Frischbeutehaufen aufgefüllt hatten, als hätte sich nichts geändert. Und doch hatte sich eine düstere Ruhe über das Lager gebreitet.
Blaupfote wusch sich die Pfoten neben der Kinderstube. Sie schmerzten nach einem Nachmittag, an dem sie Rotbrust und Kieselpelz geholfen hatte, die Wände zu verstärken und zusätzliche Ranken in das Gewirr von Stängeln und Zweigen zu flechten. Sie blickte zum Himmel. Warum hatte es nicht geregnet? Die Wolken waren so grau wie das Fell eines Eichhörnchens, aber ihre Last wollten sie nicht abwerfen.
Federbart hatte jedoch Regen vorausgesagt, und Blaupfote
Weitere Kostenlose Bücher