Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)
Rücken zuwandte, und ihr dann erzählt, sie sei köstlich gewesen.«
»Wirklich?« Blaupfote konnte nicht entscheiden, was sie mehr überraschte: dass der DonnerClan-Anführer jemals Angst gehabt oder dass er seine Mutter belogen hatte.
»Wirklich!«, schnurrte er. »Sie hat mir natürlich nicht geglaubt. Alle Katzen fürchten ihren ersten Kampf.«
»Bedeutet das, wir müssen nicht essen?«, miaute Blaupfote hoffnungsvoll.
»Nicht, wenn du nicht willst.« Kiefernstern schnippte mit dem Schwanz. »Es ist ganz natürlich, aufgeregt zu sein. Nur Mäusehirnige würden ohne Angst in einen Kampf rennen.« Blickte er auf Vipernzahn, während er sprach? »Aber erinnert euch: Ihr seid DonnerClan-Katzen, von Natur aus zum Krieger geboren. Vertraut euren Instinkten. Und wir werden gegen Clan-Katzen kämpfen, nicht gegen Einzelläufer oder Streuner. Sie werden nicht besonders darauf aus sein, junge Katzen wie euch zu verletzen.«
Schneepfote erhob sich und plusterte ihr Fell auf. »Wir brauchen keine besondere Behandlung.«
Kiefernsterns Schnurrhaare zuckten. »Und die bekommst du auch nicht«, beruhigte er sie. »Ich verlasse mich darauf, dass ihr beiden wachsam seid und genau das tut, was man euch sagt, und auch sofort , nachdem man es euch gesagt hat. Leben können davon abhängen, wie schnell ihr handelt.«
Blaupfotes Herz begann zu hämmern.
»Aber«, fuhr Kiefernstern fort, »ich weiß, der SternenClan wird eure Pfoten lenken und ihr werdet euer Bestes tun.« Er blickte auf Leopardenpfote und Flickenpfote. »Ihr alle!«
Bevor sie antworten konnten, ging er weg und blieb neben Fleckenschweif stehen. Die hell gestreifte Kätzin hockte mit Mohnröte vor der Kinderstube, während ihre Jungen um sie herumtollten. Die jüngsten Mitglieder des Clans schienen die einzigen Katzen zu sein, die von der drohenden Schlacht nicht berührt wurden. Wenn überhaupt, waren sie noch lauter als sonst.
»Wenn ich morgen kämpfen würde«, erklärte Stacheljunges, »würde ich einen WindClan-Krieger so packen« – er nahm die Spitzmaus, die er gerade aß, auf die Kralle – »und ihn zerfetzen.« Er warf die zur Hälfte verzehrte Frischbeute auf die Erde und hieb mit ausgefahrenen Krallen auf sie ein.
»Spiel nicht mit deinem Fressen«, schimpfte Mohnröte. »Das ist Mangel an Respekt. Diese Spitzmaus ist gestorben, damit wir leben können.«
Stacheljunges setzte sich wütend auf. »Du willst nur nicht, dass ich ein Krieger werde! Du willst, dass ich immer ein Junges bleibe!«
Kiefernstern schlug ihm spielerisch auf die Ohren. »Ich bezweifle, dass sie das könnte«, schnurrte er.
Stacheljunges blickte hoch zum DonnerClan-Anführer. »Kann ich in den Kampf mitkommen?«
Kiefernstern schüttelte den Kopf. »Ich brauche dich hier. Du musst helfen, die Kinderstube zu verteidigen.«
Stacheljunges blähte die Brust auf. »Kein WindClan-Krieger wird an mir vorbeikommen.«
Während Blaupfote beobachtete, wie Kiefernstern seine Clan-Gefährten beruhigte, sah sie, dass jede Spur von Zweifel, die sie vorher an ihm bemerkt hatte, verschwunden war. Er stand da mit erhobenem, breitem Kopf und angespannten, mächtigen Schultern, als wäre er schon bereit zum Kampf.
Sie fragte sich, wie viele Leben er noch hatte. Vielleicht war es das, was ihm Zuversicht gab. Warum bekamen nur Anführer neun Leben? Wäre es nicht nützlicher, wenn der SternenClan jeder Katze neun Leben gewährte?
Mondblüte trat aus dem Farntunnel und ihre gelben Augen leuchteten im Zwielicht. »Ihr solltet heute Nacht früh schlafen.« Sie tappte zu Blaupfote und Schneepfote und berührte nacheinander beide leicht mit der Schnauze. Blaupfote konnte Angst in ihrem Fell riechen, aber ihre Stimme war unverändert. »Ich habe eure Nester noch nicht gesehen. Sind sie bequem?«
»Ich hätte nichts gegen ein bisschen mehr Moos«, miaute Schneepfote. »Dauernd sticht der Farn durch.«
»Ich hole etwas von meinem.« Mondblüte ging rasch zum Kriegerbau.
»Isst du das?« Leopardenpfote betrachtete Blaupfotes Sperling.
Blaupfote schüttelte den Kopf und schob ihn der schwarzen Schülerin hin.
»Du kannst meins auch haben«, sagte Schneepfote und warf ihre Spitzmaus hinterher.
Leopardenpfote leckte sich die Lippen. »Wenn du darauf bestehst«, miaute sie. »Ich hoffe nur, dass mich nachts euer knurrender Magen nicht aufweckt.«
Blaupfote streckte im Stehen die Beine, bis sie zitterten. Der Wind wurde noch kühler und fuhr ihr direkt durchs Fell. Sie schob sich durch die Farne
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