Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)
in den Schutz des Baus und wühlte mit den Pfoten durch ihr Nest, wobei sie versuchte, den Farn aufzulockern, damit er die Kälte abhielt.
Schneepfote trat auch herein. »Bist du müde?«
Blaupfote schüttelte den Kopf. »Ich mag nur nicht auf morgen warten. Ich wünschte, es wäre schon so weit.« Sie leckte sich die Pfoten, die noch den Geruch der Kinderstube trugen, und für einen Augenblick wünschte sie sich, dort in Sicherheit zu sein mit Mondblüte, Mohnröte und den Jungen. Sie war ganz und gar nicht bereit, schon Kriegerin zu sein. Gerade als sie diesen Gedanken beiseiteschob und die Schultern aufrichtete, raschelte der Farn und Mondblüte glitt in den Bau.
Sie hatte Moos unter das Kinn geklemmt und trug es auch im Maul. Eine Hälfte davon ließ sie in Schneepfotes Nest fallen, die andere in Blaupfotes. Schweigend glättete sie jeden Haufen, bis beide Nester weich waren.
Blaupfote beobachtete sie dabei und hatte ein hohles Gefühl im Bauch. »Mondblüte?«
»Was ist, meine Liebe?«
»In wie vielen Schlachten hast du gekämpft?«
Ihre Mutter dachte einen Augenblick nach. »In zu vielen, um sie noch zählen zu können, obwohl es in Wirklichkeit nur Grenzstreitigkeiten waren – Eindringlinge vertreiben. Dies ist das erste Mal, dass ich an einem Angriff auf das Territorium eines anderen Clans teilnehme.«
»Bist du nervös?«
Schneepfote schnaubte verächtlich. »Natürlich ist sie nicht nervös! Sie ist eine DonnerClan-Kriegerin!«
Mondblüte leckte sie liebevoll zwischen den Ohren. »Alle Krieger sind nervös vor einem Kampf – wenn schon nicht nur ihretwegen, dann doch wegen ihrer Gefährten aus dem Bau und wegen des ganzen Clans. Es schärft ihre Sinne und macht ihre Krallen wilder und es lässt sie nach dem Sieg dürsten.«
Blaupfote seufzte und fühlte, wie sich etwas von ihrer Anspannung im Bauch löste. Sie war offenbar doch nicht einfach eine Angstmaus. Plötzlich war sie müde, ließ sich in ihrem Nest nieder und gähnte. »Danke für das Moos, Mondblüte.«
Schneepfote drehte sich in ihrem Nest im Kreis. »Es ist so weich.«
»Es sollte euch nun warm halten«, miaute Mondblüte. »Nach dem Kampf gehen wir raus und sammeln noch mehr, bis eure Nester federweich sind.«
Blaupfote schloss die Augen. Sie stellte sich vor, wie sie neben Schneepfote und Mondblüte durch den Wald trabte, die Schlacht weit hinter ihnen und nur mit der einzigen Sorge, wo sie das weichste Moos finden würden. Diese Vorstellung beruhigte sie.
»Ich lege mich ein wenig zu euch, bis ihr einschlaft.« Mondblüte ließ sich zwischen den beiden Nestern auf dem Bauch nieder. Blaupfote konnte hören, wie Schneepfotes Atem langsamer wurde, während Mondblüte sanft schnurrte. Sie rollte näher an die Wärme ihrer Mutter heran, fühlte, wie Mondblütes weiches Fell an ihrem Bauch ihr eigenes berührte, und roch den vertrauten Duft, der sie an die Monde erinnerte, die sie in der Kinderstube verbracht hatte.
Glücklich glitt sie in den Schlaf hinüber.
Sie wachte nur halb auf, als Mondblüte sich bewegte. Sie blinzelte im Mondlicht und sah Leopardenpfote und Flickenpfote schlafend in ihren Nestern. Es musste spät sein.
Mondblüte erhob sich auf die Pfoten. »Schlaf gut, meine Kleine.« Der Atem der Königin bewegte Blaupfotes Ohrenfell. »Ich werde immer bei euch sein.«
Der Farn raschelte und Mondblüte war verschwunden.
8. KAPITEL
Blaupfote wachte ruckartig auf.
Der Kampf!
Sie sprang auf und blickte sich im Bau um. Die Farnwände schwankten im Wind, als zerrten unsichtbare Pfoten an ihnen. Die Morgendämmerung war noch nicht angebrochen, aber Leopardenpfote und Flickenpfote saßen schon aufrecht da und wuschen sich.
Schneepfote streckte sich in ihrem Nest, ihre Augen leuchteten im Dämmerlicht. »Was ist los?«
»Wir sollen zu Spatzenpelz auf die Lichtung kommen«, miaute Leopardenpfote.
Der Sturm dröhnte über das Lager hinweg, und als Blaupfote sich aus dem Bau schob, schlug ihr sofort ein Luftstoß voller Sand ins Gesicht. Erschrocken zuckte sie zurück. Die Bäume um das Lager bogen sich unter dem wütenden Wind und oben flogen Wolken vorüber wie dunkle, drohende Krähen.
Kieselpelz wartete vor dem Bau. Sein Fell war flach an den Körper gepresst und die Augen hatte er halb geschlossen gegen die herumwirbelnden Blätter und den Staub. »Kein gutes Wetter für eine Schlacht.«
»Clan-Gefährten!«, ertönte Kiefernsterns scharfer Ruf. Er stand mitten auf der Lichtung, Gänsefeder neben sich, und seine
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