Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)
erfüllen. Blaupelz würde sich durch nichts davon ablenken lassen. Sie kamen an der Sandkuhle vorbei und entdeckten aufblitzende Felle, die sich hinter dem Unterholz bewegten. Heckenpfote und Rosenpfote übten ihre Kampfzüge. Sie fragte sich, wie Federbart zumute gewesen war, als man ihm sagte, er müsse seine Zeit als Schüler in einem Heilerbau verbringen statt in der Sandkuhle.
»Schade, dass du nicht auch ein Krieger bist«, sagte sie zu Federbart.
Federbart blinzelte. »Aber das wäre gar nicht mein Wunsch.«
»Warum nicht?« Schneepelz starrte den Heiler-Schüler an, als hätte er verkündet, ihm würden Flügel wachsen.
»Ich will meinen Clan-Gefährten lieber durch Heilen helfen als durch Kämpfen.«
»Aber würdest du nicht gern manchmal jagen?«, wollte Blaupelz wissen.
»Wer sagt denn, dass ich das nicht tue?« Federbart schoss plötzlich zwischen die sich schlängelnden Wurzeln einer Birke und fuhr mit den Krallen durch zusammengewehtes Laub. Er schob die Schnauze hinein und zog sie mit einer darin baumelnden Maus zurück.
Schneepelz eilte zu ihm. »Das ist ja toll!«
»Wie hast du Jagen gelernt?« Blaupelz schnappte nach Luft.
Federbart ließ die Maus fallen und grub eine Mulde in die weiche Erde. »Ich verbringe nicht jeden Augenblick mit Kräutersammeln!« Er legte die Maus in die Vertiefung und scharrte Erde darüber. »Die hole ich dann später.« Er trabte weiter auf die Grenze zu.
An den Hochkiefern zog der Geruch des Zweibeinerorts durch die Bäume, und als sie die Duftmarkenlinie des DonnerClans erreichten, roch es schon stark nach Hauskätzchen. Abendsonne hatte recht gehabt. Blaupelz blieb stehen und prüfte die Luft. Sie fragte sich, ob sie Jakes Geruch aus der Fülle der anderen herausfinden würde. Sie rümpfte die Nase. Hauskätzchen rochen schlimmer als FlussClan-Katzen, und es gab viel zu viele von ihnen, um unterscheiden zu können, wer wer war.
Schneepelz und Federbart waren ohne sie weiter die Grenze entlanggelaufen, und sie beeilte sich, sie einzuholen. »Wo ist die Katzenminze?«, rief sie.
»Außerhalb von einem verlassenen Zweibeinernest.« Federbarts Miauen klang nervös.
Blaupelz spannte die Muskeln an. »Ist es gefährlich?«
»Normalerweise nicht.«
»Du klingst besorgt.«
»Ich werde glücklich sein, sobald ich sehe, dass die Katzenminze die Blattleere überlebt hat«, erklärte Federbart. »Der Frost war ungewöhnlich hart.«
»Und wenn sie abgestorben ist?«, fragte Schneepelz.
»Dann muss ich Brombeerblüte um Nachschub bitten. Es gibt kein anderes Mittel gegen Grünen Husten.«
Blaupelz sträubte sich das Fell. Obgleich Grüner Husten tödlich verlaufen konnte, wäre es demütigend, die Heilerin des FlussClans um etwas zu bitten. Und wenn dann der FlussClan die Katzenminze gegen die Sonnenfelsen tauschen wollte?
Über ihnen schrillte eine Amsel. Hatten sie sie aufgescheucht? Sie ließ Federbart und Schneepelz weiter in ein dichtes Farngebüsch eindringen und suchte mit den Augen die Umgebung ab.
Etwas Dunkles bewegte sich jenseits der Duftmarkierungen.
Blaupelz erstarrte.
Ein Hauskätzchen?
Sie lugte durch den Unterwuchs und fuhr zusammen vor Überraschung, als sie feststellte, dass es Kiefernstern war. Was machte er hier draußen ganz allein? Sie duckte sich tief und beobachtete neugierig, wie der DonnerClan-Anführer zu einem Zweibeinerzaun lief. Er schien sehr entspannt, musste ganz zuversichtlich sein, dass er jedes Hauskätzchen schlagen könnte, das ihm über den Weg lief.
Er sprang hinauf auf den Zaun, balancierte dort und blickte dann hinüber zu dem Zweibeinernest. Hatte er es auf einen Kampf angelegt? Vielleicht wollte er den Hauskätzchen in der Gegend eine Botschaft übermitteln, damit sie sich vom Territorium des DonnerClans fernhielten. Sollte sie ihre Hilfe anbieten?
Nein.
Blaupelz erinnerte sich, wie wütend Kiefernstern gewesen war, als er sie das letzte Mal hier angetroffen hatte. Sie wollte ihn nicht glauben lassen, dass es ihre Gewohnheit war, sich in der Nähe des Zweibeinerorts aufzuhalten. Außerdem sollte sie Federbart schützen. Mit leichten Schritten, damit Kiefernstern sie nicht hörte, eilte sie hinter ihren Clan-Gefährten her.
»Da bist du ja«, begrüßte sie Schneepelz. Sie kauerten unterhalb einer Mauer, auf dem Boden lagen verstreut Steine, und oben gähnte eine Lücke, wo das Mauerwerk zerbröckelt war.
»Die Katzenminze ist dahinter.« Federbart streckte seine Vorderpfoten die Mauer hinauf.
Schneepelz riss
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