Warrior Cats - Special Adventure. Das Schicksal Des WolkenClans
tote Maus, die sie oben auf
dem Felsen hatte liegen lassen. »Du hast deine Frischbeute vergessen.«
Blattstern
blickte zurück. »Eine andere Katze wird das essen.« SternenClan, bitte nimm
diese Speise und wache über uns.
Scharfkralle
zuckte überrascht mit den Ohren, als Ziegensturm mit Blattstern zur Patrouille
stieß. Sie nickte und war auf einen Streit mit ihrem Stellvertreter gefasst,
aber er äußerte sich nicht.
»Stock,
du führst uns«, befahl er und winkte der Katze aus dem Zweibeinerort mit dem
Schwanz zu. Die Patrouille stellte sich bereits auf, um ihm zu folgen, da blieb
Cora vor Blattstern stehen.
»Danke,
dass du das für uns tust«, miaute sie.
»Danke
uns allen später«, erwiderte Blattstern.
Als sie
wartete, bis sie zur Überquerung des Flusses an der Reihe war, trat Echoklang
mit einem Maulvoll Reisekräuter zu ihr. Sie wirkte noch besorgter als am
Vortag, als sie Blattstern von dem Zeichen berichtet hatte. Blattstern wusste,
die Heilerin fühlte sich voll und ganz verantwortlich dafür, dass sich der
WolkenClan nun in die Schwierigkeiten der Katzen vom Zweibeinerort einmischte.
»Ich
weiß, der SternenClan will, dass wir das tun«, beruhigte Blattstern die
Heilerin und wünschte sich, so zuversichtlich zu sein, wie sie klang. »Er wird
über uns wachen.«
Echoklang
nickte, wenngleich ihr sorgenvoller Blick sich nicht aufklärte. »Möge der
SternenClan euren Pfad erleuchten«, flüsterte sie und berührte mit ihrer Nase
die ihrer Clan-Anführerin. »Ich werde auf eure Rückkehr warten.«
Blattstern
neigte den Kopf und schloss sich der langen Reihe von Katzen an, die den Fluss
überquerten und den Pfad hinaufkletterten, der sie aus der Schlucht führte.
Die
Sonne ging schon auf, bevor die Katzen lange am oberen Klippenrand
entlanggelaufen waren. Das bleiche Blau des Himmels wurde kräftiger, feine,
weiße Wolken schwebten in einer sanften Brise dahin. Blattstern dankte im
Stillen dem SternenClan, dass er ihnen für ihre Reise gutes Wetter geschickt
hatte.
Sonnenhoch
nahte und sie ließen den Wald hinter sich. Die Klippen versanken, bis die
Katzen auf einem Weg voller Kiesel den Fluss entlangliefen. Die Luft war von
einem Dröhnen erfüllt, das allmählich lauter wurde.
»Was ist
das?«, fragte Blattstern.
»Ein
Wasserfall«, antwortete Cora.
Blattsterns
Pfoten kribbelten. »Müssen wir den hinabklettern?«
Die
schwarze Kätzin schüttelte den Kopf. »Nein, es gibt einen anderen Pfad. Wir
haben allerdings ewig gebraucht, bis wir ihn auf unserem Weg zu euch gefunden
haben. Aber jetzt kann ich ihn euch zeigen.«
Kurz
danach erreichte die Patrouille den oberen Rand des Wasserfalls. In einer
glatten Wölbung stürzte der Fluss über den Abbruch weit unten in einen Teich,
wo das Wasser aufwirbelte und schäumte und die Luft mit einem feinen Nebel
erfüllte. Auf beiden Seiten ragten zackige Felsen aus dem Wasser, neben dem
Fluss fiel der felsige Boden steil ab. Blattstern ließ ihren Blick über die
Klippe schweifen, konnte jedoch kaum einen Pfotenhalt finden, wo eine Katze
hinabklettern könnte. Da war nichts als ein paar struppige Büsche, die zu weit
auseinanderstanden, um von Nutzen zu sein.
»Hier
lang!«, rief Stock und winkte mit dem Schwanz. Er führte die Patrouille oben an
der Klippe entlang, bis sie allmählich abfiel, Ginster und dichte Büschel von
Heidekraut zu sprießen begannen und nicht nur blanker Fels mit glitschigem Moos
zu sehen war.
»Hier
können wir runter«, meldete der braune Kater. »Folgt mir und passt auf, wo ihr
eure Pfoten hinsetzt.«
Die
Katzen bildeten eine lange Reihe und folgten Stock den Hang hinab. Der Boden
unter ihren Pfoten war trügerisch, er hatte unerwartete Vertiefungen und
Stellen, an denen die Erde unter dem Gewicht einer einzelnen Pfote wegbröckeln
konnte. Blattstern fand es schwierig, sich zwischen den dicht verwobenen
Stängeln des Heidekrauts einen Weg zu suchen, und die Dornen der Ginsterbüsche
zerrten an ihrem Fell. Alle Katzen waren erschöpft, als sie endlich den Grund
erreichten und zurück zum Fluss gingen.
»Wir
wollen Rast halten«, schlug Scharfkralle vor. »Wir könnten uns etwas Zeit zum
Jagen gönnen.«
Blattstern
nickte, obwohl die Katzen aus dem Zweibeinerort dabei nicht glücklich wirkten.
Es schien, als wollten sie so schnell wie möglich ihr Zuhause erreichen.
Aber
so wird es nichts. Was nützt es schon, wenn wir bei unserer Ankunft alle
erschöpft sind?
Sie
zogen weiter, und der Pfad neben dem Fluss wurde
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