Warrior Cats - Special Adventure. Das Schicksal Des WolkenClans
Tupfenpfote?« Blattstern hatte gerade selbst die Begeisterung und die
Fähigkeiten der jungen Kätzin beobachtet, aber sie war sich nicht sicher, ob
sie für Echoklang wirklich die richtige Wahl war. »Kann eine Heilerin einen
Teil ihrer Zeit bei den Zweibeinern leben?«
»Ich
weiß es nicht«, gab Echoklang zu. »Aber Tupfenpfote hat eine natürliche
Begabung und macht die Arbeit gern. Sie lernt auch schnell.«
Blattstern
war immer noch nicht überzeugt. »Hat dir der SternenClan dazu irgendein Zeichen
gesandt?«, fragte sie.
Echoklang
schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, dass ich ein Zeichen brauche, wenn
Tupfenpfote für die Arbeit ideal ist.«
Blattstern
konnte dem nicht zustimmen. Diese Sache war um einiges schwieriger, als wenn
Hauskätzchen als Krieger in den Clan aufgenommen wurden. Eine Heiler-Katze musste
eine besondere Beziehung zum SternenClan haben. Blattstern wusste nicht, ob
ihre Ahnen eine Katze akzeptieren würden, die kein volles Mitglied eines Clans
war.
»Ich
werde darüber nachdenken«, versprach sie.
Echoklang
neigte zustimmend den Kopf, aber Blattstern sah, dass sie mit dieser Antwort
nicht zufrieden war. »Ich muss jetzt gehen.« Die Heilerin hatte einen
schrofferen Ton als gewöhnlich.
»Ja…
gut.« Blattstern zuckte zusammen angesichts der Spannung, die plötzlich
zwischen ihnen entstanden war. »Schick Tupfenpfote weg, sobald du kannst. Sie
sollte mit Pechkralle jagen.«
Echoklang
nickte und stakste davon.
Blattstern
sah ihr mit einem ungewohnten Gefühl von Hilflosigkeit nach. Sie hatte sich
daran gewöhnt, dass Scharfkralle ihre Entscheidungen über die Tageslichtkrieger
kritisierte, aber sie hätte nicht eine ebensolche Kritik von einer Kätzin
erwartet, die sie als ihre engste Freundin im WolkenClan betrachtete.
»Heute
Nacht ist Vollmond!« Bienenwolke machte einen aufgeregten kleinen Hüpfer.
»Kieselschatten, ich renne mit dir um die Wette zum Wolkenfels!«
Blattstern
begegnete den beiden jungen Kriegern auf dem Weg von ihrem Bau herab und wollte
sie schon daran erinnern, dass sie keine Schüler mehr waren. Der Pfad, der zu
dem Sims unter dem oberen Rand der Schlucht führte, war schmal und es war ein
gefährlicher Sprung von dort zum eigentlichen Wolkenfels. Als Krieger sollten
sie es besser wissen, als törichte Risiken einzugehen.
Aber
bevor sie etwas sagen konnte, blickte Cora von dem Platz, auf dem sie sich mit
den anderen Besucher-Katzen sonnte, zu ihnen auf. »Was ist der Wolkenfels?«,
miaute sie.
»Das da
oben.« Kieselschatten hob den Schwanz und deutete auf den flachen
Felsvorsprung, der über die Schlucht ragte. »Der ganze Clan kommt dort bei
Vollmond zusammen.«
»Wozu?«,
fragte Cora und erhob sich, um sich den jüngeren Kriegern anzuschließen. »Könnt
ihr euch nicht hier unten in der Schlucht treffen?«
»Es muss
an einem besonderen Ort sein«, erklärte Bienenwolke. »Und da oben sind wir dem
SternenClan näher – das sind die Geister unserer Kriegervorfahren.«
Kohle
wechselte einen ratlosen Blick mit Klops. »Kriegervorfahren? Wovon redest du da?«
Blattstern
blieb stehen, hielt sich aber im Hintergrund. Es interessierte sie, was die
Besucher über die Vorstellung dachten dass die Geister ihrer Ahnen über sie
wachten. Tun sie das überhaupt? Vielleicht gehen ja nur Clan-Katzen zum
SternenClan, wenn sie sterben.
»Jeden
Mond halten wir eine Große Versammlung auf dem Wolkenfels ab«, begann
Bienenwolke. »Wir berichten dem SternenClan, was im Clan passiert ist, und wir
bereden Angelegenheiten.«
»Aha…
klingt interessant«, miaute Stock verwirrt.
»Im
Wald, wo Feuerstern lebt«, fuhr Kieselschatten fort, »gibt es vier Clans. Sie
treffen sich auch bei Vollmond und tauschen Neuigkeiten aus, und es gibt einen
Waffenstillstand, damit sie nicht gegeneinander kämpfen.«
»Wir
können das hier nicht alles genauso machen, weil wir nur ein Clan sind«, miaute
seine Schwester und klang ein wenig enttäuscht. »Aber wir treffen uns trotzdem.
Das machen Clan-Katzen eben.«
Die
Besucher aus dem Zweibeinerort schwiegen einen Augenblick lang. »Also… ihr geht
oben auf die Klippe, um mit toten Katzen zu reden?«, miaute Klops schließlich.
»Nein,
so ist es nicht wirklich«, widersprach Bienenwolke mit einem fragenden Blick
auf Kieselschatten, als wäre sie sich nicht sicher, wie sie den Besuchern
verständlich machen könnte, was eine Große Versammlung war.
»Ihr
müsstet einfach dabei sein…«, warf Kieselschatten
Weitere Kostenlose Bücher