Warrior Cats - Special Adventure. Feuersterns Mission - Hunter, E: Warrior Cats - Special Adventure. Feuersterns Mis - WARRIORS, FIRESTAR'S QUEST
vertrieben aus ihrem Zuhause und ohne klare Vorstellung, wohin sie gehen sollten. Und derart verängstigte Katzen – ein ganzer Clan! – wären so sehr verwundbar gegenüber Hunden und Füchsen. Er blickte sich um, suchte in den schattigen Stellen unter der Hecke nach dem vertrauten bleichen Fell und spitzte die Ohren, um das Klagen des verlorenen Clans aufzufangen. Aber er hörte nur das Rascheln des Windes im Weizen und den Vogelgesang hoch am Himmel. Er blinzelte schläfrig, wischte ein paarmal mit der Zunge über Sandsturms Ohr und schlief ein.
Laute Stimmen brachen in seine Träume ein. Nicht das Jaulen der fliehenden WolkenClan-Katzen, sondern wirkliche und sehr nahe, die immer lauter wurden. Feuerstern rappelte sich auf die Pfoten und sah Sandsturm bewegungslos neben sich stehen, ihr Fell war gesträubt und sie starrte die Hecke entlang. Auf sie zu kamen zwei junge Zweibeiner mit einem braun-weißen Hund. Der rannte ein Stück vor den Zweibeinern her, sprang dann zu ihnen zurück und stieß dabei hohe Kläfflaute aus.
»In die Hecke!«, zischte Feuerstern.
Dornen zerrten an seinem Fell, er drückte den Bauch dicht an den Boden und kroch hinein ins Innere der Hecke. Dann erkletterte er mithilfe seiner scharfen Krallen den Stamm eines Weißdorns, wobei er sich durch die dornigen Äste zwängen musste.
Sandsturm kletterte einen anderen Busch hinauf, dessen Zweige aber so eng verflochten waren, dass sie bald nicht mehr weiterkam.
Der Hund winselte neben der Hecke. Feuerstern sah, wie er sich mit hängender Zunge und blitzenden weißen Zähnen durch eine Lücke zwängen wollte.
»Er hat unseren Geruch entdeckt«, flüsterte Sandsturm, die grünen Augen groß vor Angst.
Feuerstern suchte nach einem Weg, wie er sie höher hinaufziehen könnte, aber sie waren durch zu viele stachlige Zweige voneinander getrennt. Der Hund kratzte mit seinen Vorderpfoten an der Erde, versuchte sich in die Hecke zu zwängen und zu den Katzen zu gelangen. Seine Schnauze war nicht weiter als eine Schwanzlänge von Sandsturms Hinterpfoten entfernt.
Da hörte Feuerstern das Jaulen eines Zweibeiners, eine Zweibeinerpfote tauchte in der Lücke auf, packte das Hundehalsband und zog das Tier nach draußen. Der Hund protestierte und bellte laut. Feuerstern wagte kaum zu atmen, während die Geräusche verklangen und der Geruch von Hund und Zweibeinern allmählich schwächer wurde.
»Ich glaube, sie sind weg«, murmelte er. »Bleib da, ich schaue mal nach.«
Er kroch zum Rand des Gebüschs und ließ dabei ganze Büschel seines feuerfarbenen Fells an den Dornen zurück. Vorsichtig blickte er hinaus. Das Weizenfeld war leer, die Strahlen der untergehenden Sonne fielen darüber wie Honig.
»Sie sind weg«, miaute er mit einem Blick zurück zu Sandsturm, die sich noch an ihren Ast klammerte.
Er ging ein wenig weiter hinaus ins Freie, holte tief Luft und versuchte sein Zittern zu kontrollieren. Es war die Gefahr, in der sich Sandsturm befunden hatte, nicht seine eigene, die sein Blut hatte gefrieren lassen. Wäre es einfacher gewesen, diese Reise allein zu unternehmen, ohne eine andere Katze, um die er sich Sorgen machen musste? Als sich jedoch Sandsturm wieder zu ihm gesellte, zitternd, aber unverletzt, behielt er diesen treulosen Gedanken für sich.
Im Licht eines Halbmonds liefen sie durch die Nacht. Das war die beste Zeit für eine Reise, ohne gesehen zu werden, und sie zogen weiter, bis beide zu erschöpft waren, um auch nur noch einen Pfotenschritt machen zu können. In einer Höhlung zwischen den Wurzeln einer Buche fanden sie einen Schlafplatz.
Während der nächsten beiden Tage folgten sie weiter dem Fluss durch Weizenfelder, die sich nach beiden Seiten erstreckten, so weit sie sehen konnten. Am dritten Tag ließen sie auch die hinter sich und glitten durch die Lücke in einer Hecke auf eine Fläche mit struppigem Gras, die sich sanft zum Fluss hinab senkte. Die Uferböschung war von Binsen gesäumt, die im heißen Wind knisterten. Feuerstern ging näher heran und schnappte den Geruch von Wühlmäusen und Vögeln auf, hörte kleine Tiere, die zwischen den Stängeln raschelten. Die Sonne ging gerade unter und verwandelte den Fluss in ein Flammenmeer.
Bevor sie lange dem Ufer gefolgt waren, hörte Feuerstern in der Ferne ein lautes Brüllen. Er prüfte die Luft und nahm einen vertrauten scharfen Geruch wahr. »Da vorn ist ein Donnerweg.«
»Dann müssen wir ihn überqueren.« Sandsturm zuckte mit dem Schwanz. »Vielleicht sind
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