Warrior Cats - Staffel 3 Bd. 1 - Die Macht der 3 - Der geheime Blick
Versammlung feiern.«
Neugierig beugte sich Distelpfote vor.
»Während des Vollmonds könnten wir uns bei Tageslicht treffen.«
»Warum sollten wir das tun?«, blaffte Schwarzstern. »Die Waffenruhe gibt es nur bei Vollmond.«
»Der Mond ist nicht nur nachts voll, sondern auch am Tag«, erklärte Krähenfeder.
»Wir sollten uns treffen«, fuhr Eichhornschweif unbeirrt fort, »um uns mit unseren Fertigkeiten und Trainingsmethoden zu messen. Um zu zeigen, dass wir die Große Reise nicht vergessen haben, die uns alle gemeinsam unter dem Schutz des Gesetzes der Krieger hierhergeführt hat.«
»Wir könnten Wettbewerbe veranstalten!« Zum ersten Mal meldete sich Kieselpfote zu Wort, die Augen des FlussClan-Schülers leuchteten vor Begeisterung.
»Die Schüler aller Clans könnten gegeneinander antreten, um zu zeigen, wer der Beste ist!«, rief Heidepfote aus.
Sogar Eulenpfote schien interessiert. »Ich wette, beim Jagen könnte ich jede DonnerClan-Katze schlagen!«
»Keine Katze schlägt Springpfote beim Fischfang!«, rief Nebelfuß.
»Das ist Schummel!«, miaute Löwenpfote. »Jede Katze weiß, dass nur FlussClan-Katzen Spaß daran haben, sich die Pfoten nass zu machen!«
Distelpfote fiel auf, dass die Angst und Wut unter den Clans verflogen waren und der Vorfreude auf den freundschaftlichen Wettbewerb Platz gemacht hatten. Ihre Mutter hatte sie von ihren Vorwürfen über unreines Blut abgelenkt, indem sie an ihre Große Reise erinnerte, die sie gemeinsam überstanden hatten, und daran, wie viel sie noch immer voneinander lernen konnten. Distelpfote sah zu Feuerstern auf. Der DonnerClan-Anführer saß schweigend da, mit leuchtenden Augen blickte er voller Stolz auf Eichhornschweif hinab.
Sogar Kurzstern schien die Sache Spaß zu machen. »Wo könnten wir diesen Wettbewerb austragen?«
»Wie wäre es mit dem Wäldchen, wo wir bei unserer Ankunft am See Schutz gesucht hatten?«, miaute Aschenpelz.
Leopardenstern schüttelte den Kopf. »Da ist es zu sumpfig.«
»Das Stück zwischen Wald und See auf unserem Territorium wäre großartig für eine Versammlung«, schlug Feuerstern vor. »Da wächst Gras und alle Clans kommen mit dem Untergrund zurecht. Das Wasser fließt dort selbst bei schlechtem Wetter gut ab. Es gibt genug Platz und keine Katze wird nasse Pfoten bekommen. Wenn alle Clans ihre Frischbeute selbst mitbringen, können wir uns dort treffen.«
»Der Vollmond wird noch fast zwei Sonnenaufgänge bleiben«, miaute Leopardenstern. »Können wir uns darauf einigen?« Sie blickte sich unter den Clans um. Köpfe nickten und Schwänze zuckten aufgeregt.
»So sei es«, schloss Leopardenstern. Sie wandte sich an Feuerstern. »Wenn du einverstanden bist, treffen wir uns bei Sonnenhoch.«
Feuerstern nickte.
Distelpfote scharrte mit den Pfoten, plötzlich fühlte sie sich unbehaglich. Die Versammlung würde zwar Spaß machen, aber sobald wieder etwas schiefging, würden die anderen Clans dem DonnerClan trotzdem wieder vorwerfen, dass er zu viele Fremde aufnahm.
»Das wäre dann also beschlossen«, stimmte Kurzstern zu. Er sprang vom Baum, gefolgt von Feuerstern und Leopardenstern. Nur Schwarzstern zögerte, seine Augen brannten immer noch vor Zorn.
Die Versammlung löste sich trotzdem auf, plappernd wie zwitschernde Sperlinge trotteten die Katzen von der Lichtung.
»Wer hätte das gedacht?«, murmelte Löwenpfote.
Distelpfote drehte sich nach ihrer Mutter um, die neben Brombeerkralle und Feuerstern durch den Wald tappte. »Eichhornschweif hat die Wogen geglättet.« Aber für wie lange?
»Ich kann’s kaum erwarten, Häherpfote davon zu erzählen!«, miaute Löwenpfote. »Meinst du, er findet die Idee gut?«
Ein Knoten verhärtete sich in Distelpfotes Bauch. Wie sollte eine blinde Katze an dem Wettbewerb teilnehmen? »Vielleicht nehmen die Heiler-Katzen gar nicht teil«, miaute sie. »Schließlich sind sie eigentlich keine Krieger. Sie sind mehr daran gewöhnt, sich gegenseitig zu helfen, und konkurrieren eigentlich nicht miteinander.«
Rußpfote kam angerannt und reihte sich neben ihnen ein, als sie sich der Baumbrücke näherten. »Ich wette, Löwenpfote gewinnt beim Jagen«, keuchte sie.
Löwenpfote schnurrte bescheiden. »Na ja, Distelpfote wird jedenfalls beim Kämpfen gewinnen«, miaute er.
Hinter ihnen meldete sich Bachs ruhige Stimme zu Wort. »Solange ihr alle euer Bestes gebt, wird euer Clan stolz auf euch sein.«
Distelpfote konnte sich nicht vorstellen, dass eine Katze nicht ihr Bestes
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