Warrior Cats - Staffel 3 Bd. 1 - Die Macht der 3 - Der geheime Blick
seiner Schwester auftauchen sah. Graustreif zerrte zwei Schwanzlängen entfernt einen SchattenClan-Krieger von Millie weg. Das ehemalige Hauskätzchen sprang auf die Pfoten.
»Geh wieder zu Distelpfote und hilf ihr!«, jaulte Millie Graustreif zu. »Ich komme allein zurecht!« Sie holte mit den Vorderpfoten nach dem SchattenClan-Krieger aus, der darauf kreischend die Flucht ergriff und mit seinem Blut den Waldboden besudelte.
Rauchfuß drückte Distelpfote zu Boden und wollte ihr die Flanken zerkratzen, aber Graustreif riss ihn zu Boden und bearbeitete mit den Krallen seiner Hinterläufe seinen Bauch. Löwenpfote flitzte an Distelpfotes Seite, Rauchfuß jaulte auf vor Schmerz und Graustreif ließ den Kater über die Grenze fliehen.
»Treibt alle anderen in die Brombeeren!«, befahl Graustreif.
»Wieso?«, fragte Spinnenbein ungläubig.
»Dann wird es doch noch schwieriger, gegen sie zu kämpfen!«, rief Birkenfall.
»Schwieriger für den SchattenClan!«, fauchte Distelfpote Löwenpfote ins Ohr. »In ihrem Kiefernwald gibt es keine Brombeeren.«
Feuerstern nickte verbissen. »Sie sind nicht daran gewöhnt, im Gestrüpp zu kämpfen!«, rief er. »Tut, was Graustreif sagt!«
»Verteilt euch alle hinter mir!« Brombeerkralles Befehl zerriss die Luft. Er wirbelte herum, worauf die SchattenClan-Grenze in seinem Rücken lag.
Die DonnerClan-Katzen ließen von ihren Gegnern ab, um sich um ihren Zweiten Anführer herum neu zu gruppieren. Verwirrt blickten sich die SchattenClan-Krieger um. Plötzlich saßen sie auf der falschen Seite ihrer Grenze in der Falle. Dann stieß Brombeerkralle vor, zu beiden Seiten von seinen Kriegern flankiert, und so drängten sie die SchattenClan-Krieger tiefer in das Territorium des DonnerClans, wo ein Gewirr aus Brombeerranken den Waldboden bedeckte.
Löwenpfote hatte Häherpfote entdeckt, der nach Eulenpfote ausschlug. Der SchattenClan-Schüler trieb ein Spiel mit Häherpfote, tauchte unter den Schlägen weg und provozierte ihn mit Knuffen und Spötteleien.
Löwenpfote eilte an die Seite seines Bruders. »Was bist du bloß für ein elender Feigling«, knurrte er Eulenpfote an.
Eulenpfote peitschte mit dem Schwanz. »Ich werde dir zeigen, dass ich kein Feigling bin!« Er holte aus und erwischte Häherpfotes Schnauze mit seinen Krallen. Häherpfote blieb die Luft weg vor Schmerz, trotzdem wich er nicht zurück und schlug erbitterter denn je mit ausgefahrenen Krallen um sich.
»Jetzt duckt er sich«, fauchte Löwenpfote seinem Bruder zu.
Sofort zielte Häherpfote mit seinen Pfoten nach unten und erwischte Eulenpfote an den Ohren. Häherpfote jaulte zufrieden auf.
»Er will dich von hinten angreifen«, warnte Löwenpfote, als Eulenpfote an Häherpfote vorbeisauste, zum Sprung ansetzte, um sich auf den getigerten Schüler zu stürzen. Löwenpfote wirbelte herum, instinktiv hätte er sich Eulenpfote am liebsten selbst vorgenommen. Er wusste aber, dass ihm Häherpfote nie verzeihen würde, wenn er ihm diesen Kampf abnahm, und Häherpfote hatte sich außerdem schon umgedreht und bearbeitete Eulenpfote mit den Vorderpfoten. Eulenpfote wollte sich ducken, aber Häherpfote hatte ihn inzwischen durchschaut, sprang genau in dem Moment, als Eulenpfote den Kopf senkte, und landete auf dem Rücken des SchattenClan-Schülers. Er krallte sich im Fell seines Widersachers fest und zerkratzte Eulenpfote mit den Hinterläufen das Rückgrat, bis der SchattenClan-Schüler um Gnade bettelte.
»Lass mich los!«, jaulte er, worauf Häherpfote von ihm abließ. Eulenpfote rappelte sich auf, fauchte und wollte Häherpfote erneut angreifen, aber nun sah ihn Löwenpfote drohend an, worauf sich Eulenpfote murrend zurückzog.
Inzwischen stolperten die SchattenClan-Krieger durch das Brombeergestrüpp, setzten sich gegen die Dornen zur Wehr, die sich in ihren Pelzen verfingen, und zugleich gegen die DonnerClan-Krieger, die sie tiefer und tiefer ins Gebüsch drängten. Sandsturm peitschte triumphierend mit dem Schwanz, während ein SchattenClan-Krieger unter ihren Schlägen zurückwich. Neben ihr schnappte Weißflug nach einem Schüler mit Tupfenpelz, der an ihnen vorbeiwollte, um den hartnäckigen Ranken zu entkommen. Bach und Sturmpelz hatten sich gemeinsam Rauchfuß vorgenommen, den sie unbarmherzig mit ihren Krallen bedrohten, sodass er sich bei einem verzweifelten Fluchtversuch nur immer tiefer in den Brombeeren verhedderte.
Rostfells Blick schweifte mutlos über ihre Krieger, die im Unterholz vergeblich
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