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Warrior Cats - Staffel 3 Bd. 1 - Die Macht der 3 - Der geheime Blick

Warrior Cats - Staffel 3 Bd. 1 - Die Macht der 3 - Der geheime Blick

Titel: Warrior Cats - Staffel 3 Bd. 1 - Die Macht der 3 - Der geheime Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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durch«, versicherte sie Distelpfote. »Versuch es noch einmal.«
    Distelpfote schloss die Augen und holte tief Luft. Dann schlug sie die Augen blinzelnd wieder auf und sah sich auf der Lichtung um. Ich bin noch nicht schnell genug, um von hier aus zu jagen , entschied sie. Sie betrachtete den Baum. Die helle Rinde sah dunkler aus, wo sich die Wurzeln verzweigten und irgendwann in der Erde verschwanden. Dort würde ihr schwarzer Pelz kaum auffallen. Leise kletterte sie auf die dickste Wurzel, ging in Lauerstellung und wartete. Sie sah Farnpelz fragend an, ob sie es richtig angefangen hatte. Er nickte.
    Erleichtert konzentrierte sich Distelpfote wieder auf den Waldboden. Absolut reglos blieb sie hocken und erlaubte sich auch kein Ohrenzucken. In einiger Entfernung hörte sie einen Spatz laut aufpiepsen, dann war es wieder still. Sie rührte sich immer noch nicht.
    Kurz darauf bemerkte sie direkt unter ihrer Wurzel eine winzige Bewegung und spannte die Muskeln ihrer Hinterläufe. Dann wartete sie weiter. Das Blatt hob sich und eine kleine rosa Schnüffelnase tauchte darunter auf. Eine Waldmaus! Distelpfote hielt den Atem an. Auf der Suche nach Bucheckern wagte sich die Maus schnuppernd weiter hinaus. Distelpfote hatte sie nicht bemerkt.
    Distelpfote sprang und erwischte die Maus genau zwischen ihren Vorderpfoten.
    »Gut gemacht!«, rief Farnpelz.
    Distelpfote hob den Kopf, die warme Maus hing baumelnd zwischen ihren Zähen. Ihr erster Fang! Sie schloss die Augen, um dem SternenClan zu danken, wie sie es bei Löwenpfote und Aschenpelz gesehen hatte.
    »Habt Dank für das Leben dieser Beute, das meinen Clan ernähren wird. Ich werde nicht mehr nehmen, als ich will« – sie hielt inne –, »als ich brauche, wollte ich sagen, und geben, was ich kann.«
    Endlich war es so weit – jetzt würde sie doch noch Kriegerin werden!

19. KAPITEL
    »Mausefell hat mich die halbe Nacht mit ihrem Husten wach gehalten«, beschwerte sich Langschweif.
    »Ein Wunder, dass du mich bei deinem lauten Schnarchen überhaupt noch hören konntest!«, konterte Mausefell.
    Häherpfote seufzte. Er war im Bau der Ältesten und hörte den Bewohnern zu, die sich wie Junge zankten. Er konnte nicht verstehen, warum sie so oft miteinander stritten. Auch jetzt war Langschweifs Beschwerde über Mausefell nur seine Art zu sagen, dass er sich Sorgen um sie machte. »Ich kann an ihrem Hals keine Schwellung feststellen«, erklärte ihm Häherpfote. »Achte darauf, dass sie den Huflattich isst, den ich mitgebracht habe. Blattsee sagt, dann wird das Atmen leichter.«
    »Ich brauche keine Kräuter«, brummelte Mausefell.
    »Nimm sie trotzdem«, drängte Langschweif. »Dann isst du wenigstens irgendwas . Du hast seit gestern Sonnenhoch nichts mehr angerührt.«
    »Ich mag mir nichts vom Frischbeutehaufen nehmen, wenn die Nahrung so knapp ist«, miaute Mausefell. »Es gibt jüngere Bäuche als meinen, die gefüllt werden müssen.«
    »Na, dann iss eben Huflattich«, miaute Langschweif. »Wenn auch nur, um mir einen Gefallen zu tun.«
    Verärgert vor sich hin zeternd, schob Mausefell mit dem Schwanz den Haufen mit den zerkleinerten Blättern näher an ihr Nest.
    Häherpfote seufzte noch einmal. Wenn er den Ältesten zuhörte, kam es ihm so vor, als hätte sich seit seinen Anfängen mit Lichtherz nichts geändert. Nach knapp einem halben Mond ödete ihn das Austeilen von Kräutern bis in die Spitzen seiner Schnurrhaare an. Als Nächstes sollte er Sturmpelz im Bau der Krieger aufsuchen und an seiner Schulter schon wieder eine Honig-Schachtelhalm-Paste auftragen. Der Krieger weigerte sich, seine Schulter zu schonen, weshalb Häherpfote die Paste gar nicht so schnell auftragen konnte, wie sie wieder abbröckelte.
    Blattsee tauchte im Eingang der Heckenkirsche auf und brachte die Gerüche aus dem Heilerbau mit. »Wie geht es Mausefells Hals?«, fragte sie.
    »Fühlt sich völlig normal an«, antwortete Häherpfote kurz angebunden. »Allerdings könnte ich besser tasten, wenn sie so lange aufhören würde, sich zu beschweren, bis ich sie richtig untersucht habe.«
    Blattsees Missfallen durchlöcherte die Luft wie mit Nadelstichen. »Wenn du mit deinen Clan-Gefährten nicht freundlich umgehst, kannst du gleich mit mir in den Heilerbau zurückkommen und das Gänsefingerkraut zerkleinern, das uns Distelpfote freundlicherweise mitgebracht hat!«
    Häherpfote verdrehte die Augen. Er würde platzen, wenn er nur noch einen Moment im Heilerbau zubringen müsste! So viel zu

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