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Warrior Cats - Staffel 3 Bd. 1 - Die Macht der 3 - Der geheime Blick

Warrior Cats - Staffel 3 Bd. 1 - Die Macht der 3 - Der geheime Blick

Titel: Warrior Cats - Staffel 3 Bd. 1 - Die Macht der 3 - Der geheime Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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raue Stimme. Die Halme teilten sich und eine zerzauste Kätzin kam herausgetappt. Ihr langes, mattes Fell war an vielen Stellen verfilzt und ihre Pfotenschritte waren schwer. Häherpfote erkannte das breite, flache Gesicht sofort. Dieses Gesicht hatte ihn aus den Reihen des SternenClans angestarrt, als er die Kriegerahnen beim ersten Mal heimlich in der Senke beobachtete.
    »Was hat Tüpfelblatt gesagt?«, fragte er.
    »Sie hat mich gewarnt, dich deinen Fertigkeiten nicht zu lange allein zu überlassen.«
    »Ich habe nichts getan«, miaute er abwehrend.
    »Ich habe genug erlebt, um ein Junges zu erkennen, dem der Unfug ins Gesicht geschrieben steht«, knurrte sie.
    »Ich bin kein Junges!«, wehrte sich Häherpfote.
    »Für jemanden, der so alt ist wie ich, seht ihr alle wie Junge aus.« Das krächzende Miauen der greisen Katze hatte einen amüsierten Unterton.
    »Wer bist du?«
    »Gelbzahn ist mein Name. Ich war vor Rußpelz Heilerin beim DonnerClan. Von Rußpelz hast du vermutlich schon gehört?«
    »Natürlich«, miaute Häherpfote und reckte das Kinn. »Blattsee sucht sie dauernd beim SternenClan, kann sie dort aber nicht finden. Hast du sie gesehen?«
    »Ja, ich habe sie gesehen«, antwortete Gelbzahn. »Ich bin aber nicht hierhergekommen, um über Rußpelz zu sprechen.« Sie räusperte sich. »Du versuchst, in den Träumen anderer Katzen zu wandeln, nicht wahr?«
    »Und wenn schon?«
    »Damit solltest du vorsichtig sein«, mahnte sie. »Eine Katze mit großen Ohren hört manchmal mehr, als gut für sie ist.«
    »Und wer entscheidet, was gut für mich ist und was nicht?«, konterte Häherpfote.
    »Das entscheidest du.« Gelbzahns Blick bohrte sich in seinen. »Aber du bist jung und Neugier kann gefährlich werden. Sieh dich vor, wo du hintrittst.«
    Häherpfote wurde wütend. Wer gab diesem alten Flohnest das Recht, ihm vorzuschreiben, was er zu tun hatte? »Blattsee weiß, dass ich in den Träumen anderer Katzen wandeln kann«, blaffte er. »Sie hat zu mir gesagt, es sei eine besondere Gabe.«
    »Ist es auch«, bestätigte Gelbzahn.
    »Und warum soll ich sie dann nicht benutzen?«
    »Hast du Krallen?« Gelbzahns Augen blitzten.
    »Na klar!«
    »Und warum bringst du mich dann nicht zum Schweigen, indem du mir damit den Pelz zerfetzt?«
    Was für eine dämliche Frage. »Du gehörst zum SternenClan! Ich würde dich nicht angreifen.«
    »Warum nicht?«
    »Es gehört sich nicht!« Was glaubte sie eigentlich, wer er war? Ein Wiesel? »Du bist eine meiner Ahnen und …«
    »Und ich bin dreimal so groß wie du.« Wieder rumpelte Gelbzahns Miauen vor Schadenfreude.
    Häherpfote starrte sie an. Was wollte sie ihm eigentlich sagen?
    »Es gibt viele Gründe, warum wir nicht alle Kräfte einsetzen, die wir haben. Manchmal leitet uns das Gesetz der Krieger und manchmal unser Instinkt, manchmal auch die Vernunft.« Sie beugte sich vor und Häherpfote musste sich beherrschen, um vor ihrem schalen Atem nicht zurückzuweichen. »Du hast eine bemerkenswerte Gabe, Häherpfote, aber du musst dir gut überlegen, wann du sie einsetzt.«
    Für wie dumm hielt sie ihn eigentlich? Häherpfote schlug unwillig mit dem Schwanz.
    Gelbzahn kniff die Augen zusammen und seufzte. »Junge!«, murmelte sie. »Ich verschwende meinen Atem.« Sie drehte sich um und wollte gehen.
    »Warte!« Eine Gelegenheit, mit dem SternenClan zu sprechen, würde er sich nicht entgehen lassen. Er wollte das Rätsel um Mottenflügel lösen. »Teilt ihr viele Dinge mit den Heiler-Katzen?«
    Gelbzahn drehte den Kopf nach ihm, ihre Augen blitzten argwöhnisch. »Manches. Warum?«
    »Hast du schon einmal mit Mottenflügel gesprochen?«
    Gelbzahns Ohren zuckten. »Du willst, dass ich Worte für Antworten verschwende, die du doch nicht verstehst?«
    »Ich will einfach nur wissen, ob du schon mit ihr gesprochen hast.«
    »Dich treibt nur deine Neugier«, fauchte Gelbzahn. »Dafür lohnt sich eine Antwort nicht.«
    Häherpfote scharrte wütend am Boden. »Warum willst du es mir nicht sagen?«
    »Weil«, knurrte Gelbzahn, »du alle Antworten, die es gibt, selbst herausfinden kannst.«
    Bevor er noch etwas sagen konnte, war die alte Katze durch das Gras davongestelzt. Die Halme bebten noch eine Weile nach und ihr Geruch verflüchtigte sich wie Nebel im Wind.
    Häherpfote juckte der Pelz vor Unzufriedenheit. Da war so vieles, was er noch wissen wollte. Warum konnte der SternenClan nicht einfach offen mit ihm reden? Also gut , entschied er, wenn die Antworten entdeckt werden

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