Warrior Cats. Stunde der Finsternis - Hunter, E: Warrior Cats. Stunde der Finsternis - Warrior Cats. The darkest hour
Grabstätte zu tragen. Die übrigen Katzen des Clans traten eine nach der anderen aus ihren Lagern und bildeten zwei Reihen zwischen Blausterns Leiche und dem Eingang zum Ginstertunnel.
Auf ein Nicken von Rußpelz hoben die Ältesten die Leiche an und trugen Blaustern zwischen den Reihen ihrer trauernden Krieger hindurch.
»Auf Wiedersehen, Blaustern«, flüsterte Feuerherz. »Ich werde dich nie vergessen.« Scharf wie Dornen stach der Schmerz in seinem Herzen, als er sah, wie ihr Schwanz eine Furche zwischen die verkohlten Blättern zog, die nach dem Feuer noch immer am Boden lagen.
Als die Eskorte mit Blausterns Leichnam verschwunden war, zerstreuten sich die übrigen Katzen allmählich. Feuerherz machte einen Kontrollgang durch das Lager, wobei er zufrieden feststellte, dass der Haufen mit Frischbeute aufgefüllt worden war. Jetzt musste er nur noch eine Morgenpatrouille losschicken, dann konnte er essen und sich ausruhen. Er kam sich vor, als ob ein Mond lang Schlaf nicht ausreichen würde, um die Müdigkeit aus seinen Knochen zu vertreiben.
»Nun, Feuerherz«, miaute Rußpelz. »Bist du bereit?«
Verwirrt drehte sich Feuerherz um. »Bereit wofür?«
»Um den Mondstein aufzusuchen und deine neun Leben vom SternenClan in Empfang zu nehmen.« Rußpelz’ Schwanzspitze zuckte. »Feuerherz, hast du das etwa vergessen?«
Feuerherz scharrte unbehaglich mit den Pfoten. Natürlich hatte er die uralte Zeremonie nicht vergessen, mit der alle neuen Anführer eingeführt wurden. Aber irgendwie hatte er nicht realisiert, dass sie jetzt gleich stattfinden musste. Er fühlte sich benommen, weil alles so schnell passierte, ihn unablässig vorantrieb wie das reißende Wasser in der Schlucht, in dem er fast ertrunken wäre.
Angst schnürte ihm die Kehle zu und er schluckte hastig. Anführer redeten niemals über den mystischen Ritus, weshalb außer den Heilern keine Katze wusste, was dort geschah. Feuerherz war schon einmal am Mondstein gewesen und hatte Blaustern bewacht, die sich im Schlaf mit dem SternenClan die Zunge gab. Diese Erfahrung war ihm unheimlich genug gewesen. Er konnte sich nicht vorstellen, was passieren würde, wenn er sich selbst neben dem heiligen Stein niederlegen und seine Träume mit den Kriegerahnen teilen sollte.
Außerdem waren die Hochfelsen, wo der Mondstein in einer Höhle tief in der Erde lag, eine ganze Tagesreise entfernt, und das Ritual verlangte, dass er vorher nichts essen durfte, nicht einmal die kräftigenden Kräuter, die andere Katzen mit auf die Reise nahmen.
»Der SternenClan wird dir Kraft geben«, miaute Rußpelz, als ob sie seine Gedanken gelesen hätte.
Feuerherz murmelte so etwas wie Zustimmung. Er sah sich um und erblickte Weißpelz auf dem Weg zum Bau der Krieger. Mit der Schwanzspitze winkte er ihn zu sich.
»Ich muss zu den Hochfelsen«, miaute er. »Willst du dich für mich um das Lager kümmern? Wir brauchen eine Morgenpatrouille.«
»Ist schon so gut wie geschehen«, versprach Weißpelz und fügte hinzu: »Der SternenClan wird mit dir gehen, Feuerherz.«
Feuerherz sah sich ein letztes Mal im Lager um, während er Rußpelz zum Ginstertunnel folgte. Er kam sich vor, als würde er eine lange Reise antreten, weiter als je zuvor, bei der die Aussicht auf Rückkehr im Ungewissen lag. Und irgendwie würde er ja auch nicht zurückkehren, denn die Katze, die wiederkam, trug einen neuen Namen, eine neue Verantwortung und hatte eine neue Beziehung zum SternenClan.
Als er sich abwandte, hörte er jemanden hinter sich jaulen. Graustreif und Sandsturm kamen über die Lichtung gerannt.
»Wolltest du dich etwa davonschleichen, ohne dich zu verabschieden?«, keuchte Graustreif, als er nach einem großen Satz vor ihm zum Stehen kam.
Sandsturm sagte nichts, wand aber ihren Schwanz um den seinen und presste sich dicht an seine Seite.
»Ich bin morgen wieder da«, miaute Feuerherz. »Was ich noch sagen wollte«, hob er umständlich an, »ich weiß, dass die Dinge jetzt anders liegen, aber ich werde euch immer brauchen – alle beide. So gute Freunde wie euch findet man nirgendwo.«
Graustreif boxte ihn in die Schulter. »Wissen wir doch, du dämlicher Fellball«, miaute er.
Sandsturms grüne Augen strahlten, als sie Feuerherz ansah. »Wir werden dich auch immer brauchen, Feuerherz«, murmelte sie. »Und das solltest du lieber nicht vergessen.«
»Feuerherz, komm jetzt!«, rief Rußpelz vom Eingang zum Ginstertunnel. »Wir müssen bei Einbruch der Dunkelheit an den Hochfelsen
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