Warrior Cats. Stunde der Finsternis - Hunter, E: Warrior Cats. Stunde der Finsternis - Warrior Cats. The darkest hour
Ziehmutter gewesen, seit er als hilfloses Katzenkind zum DonnerClan gekommen war. Feuerherz wusste jedoch, dass sie den SchattenClan im Moment besser nicht angreifen sollten.
Mit der Schwanzspitze brachte er die zustimmenden Rufe zum Schweigen, die nach Wolkenschweifs Rede laut geworden waren. »Nein«, miaute er. »Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt, um den SchattenClan anzugreifen.«
» Was? « Wolkenschweif starrte ihn ungläubig an. »Du willst ihnen das durchgehen lassen?«
Feuerherz holte tief Luft. »Der SchattenClan hat Buntgesicht nicht getötet und auch nicht die Spur für die Hunde gelegt. Das war Tigerstern. An den Kaninchen auf dem Weg hing nur sein Geruch. Wir können nicht mit Sicherheit sagen, ob der SchattenClan überhaupt von den Plänen seines Anführers wusste.«
Wolkenschweif schnaubte verächtlich. Feuerherz bedachte seinen ehemaligen Schüler mit einem unmissverständlichen Blick: Jetzt würde er nicht mit ihm diskutieren. Was geschehen war, lag an der viele Monde alten Feindschaft zwischen ihm und Tigerstern. Der Anführer des SchattenClans hätte den DonnerClan mit Freuden vernichtet und sich dessen Territorium einverleibt, aber das war nicht der eigentliche Grund, weshalb er die Hundemeute ins Lager gelockt hatte. Mehr als alles andere wollte Tigerstern Feuerherz vernichten, der seinen Plan vereitelt hatte, Blaustern umzubringen, und anschließend für seine Verbannung gesorgt hatte.
Früher oder später, da war sich Feuerherz inzwischen sicher, würde er Tigerstern allein gegenüberstehen, und diese Konfrontation würde nur einer von beiden überleben. Er betete zum SternenClan, er möge ihm Mut und Kraft verleihen, wenn der Zeitpunkt gekommen war, um den Wald von dieser blutrünstigen Katze zu befreien.
»Glaubt mir«, miaute er laut und wandte sich dabei an den ganzen Clan, »Tigerstern wird bezahlen. Aber einen Krieg zwischen dem DonnerClan und dem SchattenClan gibt es nicht.«
Erleichtert sah Feuerherz, dass sich Wolkenschweif wieder setzte. Seine blauen Augen blitzten und er flüsterte Halbgesicht etwas zu. In seiner Nähe hockte Goldblüte, den Schwanz schützend um Brombeerpfote und Bernsteinpfote gelegt. Sie hatte Feuerherz selbst dazu überredet, den jungen Katzen zu erzählen, was Tigerstern getan hatte, und sie fürchtete immer, der Clan würde ihnen die Verbrechen ihres Vaters zum Vorwurf machen. Als Feuerherz verkündete, dass er nicht angreifen würde, entspannte sie sich sichtlich, und die beiden Schüler entzogen sich ihrem Griff. Brombeerpfote funkelte Feuerherz mit seinen Bernsteinaugen an, und Feuerherz fragte sich, ob in diesem Blick Feindseligkeit lag.
Um Brombeerpfote würde er sich später kümmern. Lange Schatten erstreckten sich inzwischen über das Lager, und Feuerherz wusste, dass es für den Clan Zeit wurde, sich von seiner geliebten Anführerin zu verabschieden. »Wir müssen Blaustern die letzte Ehre erweisen«, verkündete er. »Bist du bereit, Rußpelz?« Die Heilerin nickte. »Graustreif, Sandsturm«, fuhr Feuerherz fort, »könnt ihr Blausterns Körper auf die Lichtung bringen, damit wir ihr im Angesicht des SternenClans die Zunge geben können?«
Die beiden Krieger standen auf und verschwanden in Blausterns Höhle. Wenig später kehrten sie mit dem Körper ihrer toten Anführerin zwischen sich zurück. Sie trugen ihn in die Mitte der Lichtung und legten ihn vorsichtig auf den festgetretenen Sand.
»Sandsturm, stell bitte eine Jagdpatrouille zusammen«, ordnete Feuerherz an. »Wenn ihr euch von Blaustern verabschiedet habt, möchte ich, dass ihr den Frischbeutehaufen wieder auffüllt. Und Mausefell, wenn du so weit bist, könntest du eine Patrouille zu den Schlangenfelsen und der Grenze zum SchattenClan anführen? Ich will sichergehen, dass alle Hunde fort sind und sich keine SchattenClan-Katzen in unserem Territorium herumtreiben. Aber seid vorsichtig – geht keine Risiken ein.«
»Natürlich, Feuerherz.« Die drahtige, braune Kätzin erhob sich auf die Pfoten. »Goldblüte, Langschweif, kommt ihr mit?«
Die beiden Katzen gesellten sich zu ihr und zu dritt trotteten sie in die Mitte der Lichtung, um ihrer Anführerin zum letzten Mal die Zunge zu geben. Sandsturm folgte ihnen mit Borkenpelz und Wolkenschweif. Rußpelz stand neben Blausterns Kopf und blickte zum tiefblauen Himmel auf, wo sich die ersten Sterne des Silbervlieses zeigten. Die uralten Traditionen der Clans besagten, dass jeder Stern für die Seele eines Kriegerahnen stehe.
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