Warrior Cats. Stunde der Finsternis - Hunter, E: Warrior Cats. Stunde der Finsternis - Warrior Cats. The darkest hour
sein – und vergiss nicht, dass ich nicht so schnell laufen kann wie du.«
»Komme schon!« Er leckte seinen beiden Freunden kurz über die Ohren und tauchte dann hinter der Heilerin in den Ginstertunnel. Hoffnung erfüllte sein Herz, als er sie eingeholt hatte und hinter ihr die Böschung erklomm. Sein altes Leben musste er zwar zurücklassen, aber alles, was er sonst brauchte, trug er bei sich.
Die Sonne stand hoch an einem klaren, blauen Himmel, und der Reif auf dem Gras war getaut, als die beiden Katzen das Baumgeviert erreichten, wo alle vier Clans an jedem Vollmond ihre Versammlungen abhielten.
»Hoffentlich stoßen wir nicht auf eine WindClan-Patrouille«, miaute Feuerherz, als sie den Schutz des Waldes verließen und das hohe, offene Moorland hinter der Grenze betraten.
Vor recht kurzer Zeit hatte Blaustern versucht, einen Angriff auf den WindClan durchzusetzen, den sie beschuldigte, dem DonnerClan Beute zu stehlen. Feuerherz hatte sich seiner Anführerin widersetzt, um den Kampf zu verhindern. Obwohl er zusammen mit Riesenstern, dem Anführer des WindClans, eine friedliche Lösung gefunden hatte, konnte sich Feuerherz vorstellen, dass es im WindClan noch immer Katzen gab, die ihm grollten.
»Sie werden uns nicht aufhalten«, antwortete Rußpelz.
»Sie könnten es versuchen«, beharrte Feuerherz. »Ich würde ihnen lieber einfach aus dem Weg gehen.«
Seine Hoffnung zerschlug sich, als er mit Rußpelz auf dem Kamm eines Höhenzugs ankam und sah, wie sich eine WindClan-Patrouille wenige Fuchslängen unter ihnen einen Weg durch das Heidekraut in ihre Richtung bahnte. Ihnen jetzt auszuweichen war nicht mehr möglich.
Moorkralle bleckte misstrauisch die Zähne, aber Fetzohr neigte den Kopf, als er vor Feuerherz stehen blieb. »Seid gegrüßt, Feuerherz, Rußpelz«, miaute er. »Warum seid ihr hier in unserem Territorium?«
»Wir sind auf dem Weg zu den Hochfelsen«, antwortete Rußpelz und trat einen Schritt vor.
Stolz sah Feuerherz, wie respektvoll der WindClan-Krieger vor seiner Heilerin den Kopf neigte.
»Nicht mit schlechten Nachrichten, will ich hoffen?«, fragte Fetzohr, denn normalerweise reisten Katzen nur dann zu den Hochfelsen, wenn eine Krise im Clan direkten Kontakt zum SternenClan erforderte.
»Die schlimmsten«, miaute Rußpelz mit fester Stimme. »Blaustern ist gestern gestorben.«
Alle drei WindClan-Katzen verneigten sich und sogar Moorkralle machte ein betroffenes Gesicht. »Sie war eine großartige und edle Katze«, miaute Fetzohr schließlich. »Alle Clans werden ihrer in Ehren gedenken.«
Als er den Kopf wieder hob, blickte er Feuerherz mit einer Mischung aus Neugier und Respekt in die Augen. »Wirst du also jetzt der neue Anführer sein?«, fragte er.
»Ja«, bestätigte Feuerherz. »Ich bin unterwegs, um meine neun Leben vom SternenClan in Empfang zu nehmen.«
Fetzohr nickte und ließ den Blick langsam über den feuerfarbenen Pelz des Kriegers gleiten. »Du bist jung«, kommentierte er. »Aber irgendwas sagt mir, dass ein feiner Anführer aus dir wird.«
»V-vielen Dank«, stammelte Feuerherz überrascht. Rußpelz rettete ihn aus seiner Verlegenheit. »Wir müssen weiter«, miaute sie. »Der Weg zu den Hochfelsen ist noch weit.«
»Natürlich«, Fetzohr trat zurück. »Wir werden Riesenstern von euren Neuigkeiten berichten. SternenClan sei mit euch!«, rief er den beiden Katzen nach, als sie davonsprangen.
Am Ende des Hochlandes legten sie wieder eine Pause ein und erblickten unter sich eine völlig andere Landschaft. Statt des kahlen Berglandes mit vereinzelten Felsen und Heideflecken sah Feuerherz Zweibeinernester verstreut zwischen Feldern und Hecken. In der Ferne schlug der Donnerweg eine Schneise in die Landschaft, und weit dahinter ragten gezackte Berggipfel auf, die mit ihren kahlen Hängen grau und bedrohlich wirkten. Feuerherz schluckte: In dieser einsamen Region lag ihr Ziel.
Er merkte, dass Rußpelz ihn mit ihren blauen Augen verständnisvoll ansah.
»Alles ist anders«, gestand Feuerherz. »Du hast diese WindClan-Katzen gesehen. Nicht einmal die behandeln mich so wie früher.« Er wusste, dass er über diese Dinge mit niemandem außer der Heilerin sprechen konnte – nicht einmal mit Sandsturm. »Es ist, als ob jede Katze von mir erwartet, dass ich edel und weise bin. Aber das bin ich nicht. Ich werde Fehler machen, genau wie früher. Rußpelz, ich bin nicht sicher, ob ich dem gewachsen bin.«
»Mäusehirn.« Der spöttische Unterton in Rußpelz’ Stimme
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