Warrior Cats. Stunde der Finsternis - Hunter, E: Warrior Cats. Stunde der Finsternis - Warrior Cats. The darkest hour
retten.
»Wartet nur noch ganz kurz«, flüsterte er. »Lasst uns sehen, was Steinfell tut.«
Der blaugraue Krieger hatte sich Leopardenstern zugewandt. »Ich empfange meine Befehle von dir «, knurrte er. »Du musst wissen, dass dies nicht richtig ist. Sag du mir, was ich tun soll!«
Einen Herzschlag lang sah Leopardenstern verunsichert aus, und Feuerstern begann noch einmal zu hoffen, dass sie sich gegen Tigerstern auflehnen und der Vernichtung ihres Clans Einhalt gebieten würde. Aber er hatte ihren Ehrgeiz unterschätzt – und ihren Irrglauben, dass Tigerstern sie unbesiegbar machen würde. »Es sind schwierige Zeiten«, miaute sie schließlich. »Wenn wir um unser Überleben kämpfen, müssen wir auf jeden unserer Clan-Gefährten zählen können. Für halbe Loyalitäten gibt es bei uns keinen Platz. Tu, was Tigerstern von dir verlangt.«
Steinfell hielt ihrem Blick noch einen Moment länger stand, einen Moment, den Feuerstern wie etliche Monde empfand. Dann sah er die beiden Schüler an, die vor ihm zurückwichen, mit leuchtenden, vor Entsetzen geweiteten Augen.
Sturmpfote leckte seiner Schwester tröstend über das Fell. »Wir werden uns wehren«, versprach er. »Ich werde nicht zulassen, dass er uns tötet.«
Tapfere Worte , dachte Feuerstern verzweifelt. Steinfell war ein gewandter, erfahrener Krieger, und selbst in seinem geschwächten Zustand war er eine eindrucksvolle Bedrohung für die beiden nur teilweise ausgebildeten Schüler, die man offensichtlich misshandelt und gefangen gehalten hatte.
Der FlussClan-Krieger nickte Sturmpfote kurz zu, die Anerkennung des Mentors für seinen tapferen Schüler. Dann wandte er seinen Blick wieder Tigerstern zu.
»Erst wirst du mich töten müssen, Tigerstern!«, fauchte er.
Tigerstern erwiderte den Blick finster und schnippte Dunkelstreif mit der Schwanzspitze zu. »Wie du willst. Töte ihn«, befahl er.
Der schwarz-graue Krieger duckte sich, jedes Haar in seinem Pelz zitterte vor Befriedigung, weil Tigerstern ihm eine Chance gab, zu beweisen, wie loyal er seinem neuen Clan gegenüberstand. Knurrend vor Anstrengung stürzte er sich auf Steinfell.
Feuersterns Herz pochte heftig aus Mitleid und Furcht. In seinen Augen konnte dieser Kampf nur auf eine Weise enden. Der blaugraue Krieger war so schwach, dass er Dunkelstreif nichts entgegenzusetzen hatte. Feuerstern wollte auf die Lichtung springen, um Steinfell zur Seite zu stehen, aber zwischen so vielen feindlichen Katzen käme das einem Selbstmord gleich. Er musste sich beherrschen, solange auch nur die geringste Chance bestand, die Schüler zu retten. Trotzdem quälte es Feuerstern ungeheuer, in seinem Versteck hocken zu bleiben und dabei zuzusehen, wie sein Freund abgeschlachtet wurde.
Steinfells Fertigkeiten hatten ihn jedoch noch nicht verlassen. Schnell wie der Blitz ließ er sich nach hinten fallen, sodass Dunkelstreif nicht auf seinem Rücken landete, sondern zwischen allen vier Pfoten, die ihm mit ausgefahrenen Krallen den Pelz zerrissen. Feuerstern stockte der Atem. Er erinnerte sich an einen Tag aus seiner Zeit als Schüler, als Steinfells leibliche Mutter, Blaustern, ihm genau diesen Trick gezeigt hatte. Blaustern, wenn du das hier sehen kannst, dann hilf ihm jetzt! , flehte er.
Die beiden Krieger wurden zu einem kreischenden, kratzenden Gewirr am Boden der Lichtung. Die übrigen Katzen wichen zurück, um ihnen Platz zu machen, und immer noch herrschte unheimliches Schweigen. Alle starrten so gebannt auf den Kampf, dass sich Feuerstern kurz fragte, ob jetzt der beste Zeitpunkt gekommen sein mochte, die Schüler zu befreien. Aber Tigerstern kauerte immer noch oben auf dem Knochenberg, von wo aus er die ganze Lichtung gut überblicken konnte, und er würde sie sofort kommen sehen.
Steinfell hatte seine Zähne fest in Dunkelstreifs Nackenfell verbissen und versuchte, den dunklen Krieger zu schütteln, aber Dunkelstreif war zu groß und zu stark. Er musste ihn loslassen, worauf die beiden Krieger heftig keuchend voneinander wegtaumelten. Blut tropfte aus einer Wunde über Dunkelstreifs linkem Auge und an seiner Flanke fehlten Fellfetzen. Steinfells Pelz sah noch zerrupfter aus und beide schüttelten Blut von ihren Vorderpfoten.
»Mach schon, Dunkelstreif!«, johlte Schwarzfuß. »Du kämpfst wie ein Hauskätzchen!«
Unter wütendem Fauchen griff Dunkelstreif wieder an, aber Steinfell war auch diesmal vorbereitet. Mit einem Satz zur Seite ausweichend, fuhr er Dunkelstreif mit den Krallen über die
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