Warrior Cats. Stunde der Finsternis - Hunter, E: Warrior Cats. Stunde der Finsternis - Warrior Cats. The darkest hour
zweifelnde Blicke. Dunkelstreif war der Einzige, der seine Bedenken laut aussprach.
»Ihr seid alle verrückt«, fauchte er. »Schließt euch einem Hauskätzchen an? Also, ich werde ihm nicht folgen, da kann mir eine Katze sagen, was sie will.«
»Du wirst Befehlen folgen«, blaffte Leopardenstern.
»Du kannst mich nicht dazu zwingen«, konterte Dunkelstreif. »Du bist nicht meine Anführerin.«
Ein paar Herzschläge lang sah ihn Leopardenstern mit kalten Augen an. Dann sagte sie verächtlich: »Dem SternenClan sei Dank, dass ich es nicht bin. Du bist ungefähr so gut zu gebrauchen wie ein toter Fuchs. Von mir aus, Dunkelstreif, kannst du machen, was du willst.«
Der dunkle Krieger zögerte, blickte von Leopardenstern zu Schwarzfuß und wieder zurück und anschließend über die ganze Lichtung. Die Krieger redeten noch immer leise miteinander und niemand achtete auf Dunkelstreif. Dann sah er Leopardenstern wieder an, als ob er etwas sagen wollte, die Anführerin des FlussClans hatte sich aber schon abgewandt. Dunkelstreif fuhr bedrohlich fauchend zu Feuerstern herum. »Ihr Idioten – morgen werdet ihr zerfetzt.«
Als er davonstolzierte, herrschte Totenstille. Die Katzen wichen zurück, um ihm Platz zu machen, und sahen ihm nach, bis er im Schilf verschwunden war. Feuerstern fragte sich, wo der einsame Krieger jetzt hingehen könnte.
Leopardenstern trat vor. »Ich schwöre beim SternenClan, dass wir morgen bei Sonnenaufgang am Baumgeviert sein werden. Wir werden mit dir und dem WindClan gegen den BlutClan kämpfen.« Etwas lebhafter fügte sie hinzu: »Schattenpelz, kannst du Jagdpatrouillen hinausschicken? Wir müssen morgen bei Kräften sein.«
Eine dunkelgraue Kätzin schnippte mit der Schwanzspitze und begann, die Reihen der Krieger abzuschreiten und einzelne für die Patrouillen auszuwählen.
Leopardenstern betrachtete den Knochenberg mit tiefer Trauer in den Augen, ein Schauder lief über ihren struppigen Pelz. »Den müssen wir einreißen«, murmelte sie. »Er gehört zu einer finsteren Zeit.«
Sie fuhr mit ihren Krallen tief in den Haufen mit den Beuteknochen. Langsam und zögernd, als ob sie immer noch befürchten würden, Tigerstern könnte auftauchen und sie des Verrats bezichtigen, gesellten sich ihre Krieger zu ihr. Knochen für Knochen wurde der Berg auf der Lichtung verteilt. Schwarzfuß und ein paar andere SchattenClan-Krieger standen etwas abseits und schauten zu. Das Gesicht des Stellvertreters lag im Schatten, und es war unmöglich zu erraten, was er dachte.
Feuerstern zog sich mit seinem Gefolge zurück. Er hatte sein Ziel erreicht und konnte Leopardenstern für ihren Mut nur bewundern. Zufrieden war er jedoch nicht. Eine düstere Ahnung spülte wie eine Welle über ihn hinweg, als er sich ein letztes Mal nach den beiden Clans auf der Lichtung umsah.
Und wenn ich sie alle in den Tod geschickt habe?
27. Kapitel
Es war die Zeit vor der Dämmerung. Der Mond war bereits untergegangen, aber die Sonne hatte ihre milchigen Lichtfinger noch nicht auf den Horizont hinausgeschickt. Die Nacht war still, kalt und schwarz wie Eiswasser.
Feuerstern trat vor seine Höhle. Die Lichtung lag verlassen da. Leise Geräusche verrieten, dass seine Krieger gerade erwachten. Am Boden glitzerte der Frost und über seinem Kopf zog sich das Silbervlies wie ein Fluss über den Himmel.
Als Feuerstern innehielt, um die Nachtluft mit ihren Gerüchen nach so vielen vertrauten Katzen aufzunehmen, spürte er, wie sich jedes einzelne Haar in seinem Pelz senkrecht stellte. Vielleicht war dies der letzte Morgen, den er je im Lager erleben würde. Vielleicht brach für alle Clans der letzte Morgen an. Er hatte das Gefühl, als ob sich alles seiner Kontrolle entziehen würde, und suchte Kraft in der Erkenntnis, dass sein Schicksal beim SternenClan lag. Aber sie tröstete ihn nicht, er fand nur Ungewissheit.
Feuerstern seufzte und schüttelte sich, bevor er zum Farntunnel hinübertrottete, der zu Rußpelz’ Bau führte. Die Heilerin schleppte gerade Kräuter und Beeren auf die Lichtung, wo Rauchpfote sie in Bündel einteilte, die man gut tragen konnte.
»Ist alles bereit?«, fragte Feuerstern.
»Ich denke, schon.« Angst erfüllte Rußpelz’ blaue Augen, als ob sie jetzt schon die verwundeten Katzen vor sich sehen würde, die bald ihre Hilfe brauchen würden. »Ein paar Katzen müssen uns noch helfen, all das bis zum Baumgeviert zu tragen. Rauchpfote und ich können das nicht allein schaffen.«
»Du kannst alle
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