Warrior Cats. Vor dem Sturm - Hunter, E: Warrior Cats. Vor dem Sturm - Warrior Cats. Rising Storm
mit seiner zu berühren. Die kleine Katze schien für einen Herzschlag zurückzuweichen, bevor sie sich nach oben reckte, um seinen Gruß anzunehmen. Als die neue Schülerin Dunkelstreif zum Rand der Lichtung folgte, warf sie Feuerherz einen ängstlichen Blick über die Schulter zu. Er nickte ihr aufmunternd zu.
Die anderen Katzen beglückwünschten die beiden neuen Schüler, drängten sich um sie und riefen sie bei ihren Namen. Feuerherz wollte sich gerade zu ihnen gesellen, als er ein weißes Fellkleid in das Lager schlüpfen sah. Wolkenpfote war zurückgekommen. Feuerherz lief sofort zu ihm hinüber.
»Wo bist du gewesen?«, fragte er.
Der Schüler ließ die Wühlmaus fallen, die er zwischen den Kiefern hielt. »Auf der Jagd.«
»Ist das alles, was du gefangen hast? Sogar während der Blattlosigkeit hast du mehr Beute erlegt!«
Wolkenpfote hob gleichgültig die Schultern. »Besser als gar nichts.«
»Was ist mit der Taube, die du heute Morgen gefangen hast?«, wollte Feuerherz wissen.
»Hast du die nicht zurückgebracht?«
»Es war dein Fang!«, fauchte Feuerherz ihn an.
Wolkenpfote setzte sich und ringelte den Schwanz über die Vorderpfoten. »Dann muss ich sie eben morgen früh holen«, sagte er.
»Ja«, zischte Feuerherz empört über Wolkenpfotes Gleichgültigkeit. »Und bis dahin wirst du Hunger leiden. Geh und wirf das« – er deutete mit der Nase auf die Wühlmaus – »auf den Haufen Frischbeute.«
Wieder hob der weiße Schüler ungerührt die Schultern, packte die Wühlmaus und trabte davon.
Immer noch wütend drehte sich Feuerherz um und sah, dass Weißpelz hinter ihm stand.
»Er wird es lernen, wenn er so weit ist«, miaute der weiße Krieger leise.
»Das will ich hoffen«, murmelte Feuerherz.
»Hast du schon entschieden, wer die Patrouille in der Morgendämmerung anführen soll?«, wechselte Weißpelz geschickt das Thema.
Feuerherz zögerte. Er hatte noch nicht einmal darüber nachgedacht, auch nicht über die übrigen Patrouillen und Jagdrotten für den nächsten Tag. Die Sorge um Wolkenpfote hatte ihn zu sehr in Anspruch genommen.
»Überlege es dir«, sagte Weißpelz und wandte sich ab. »Es ist noch reichlich Zeit.«
»Ich werde die Patrouille selbst anführen«, entschied Feuerherz rasch. »Ich nehme Langschweif und Mausefell mit.«
»Gute Idee«, schnurrte Weißpelz. »Soll ich es ihnen sagen?« Er blickte zum Haufen Frischbeute hinüber, wo sich die Katzen zu sammeln begannen.
»Ja«, antwortete Feuerherz. »Danke.«
Er sah dem weißen Krieger nach und spürte, wie sein eigener Magen vor Hunger knurrte. Er wollte ihm schon folgen, als er ein zweites weißes Fell bemerkte mit längerem Haar und der Farbe von frischem Schnee, das sich unter die Katzen bei der Frischbeute mischte. Wolkenpfote hatte offenbar das Verbot missachtet, sich von der gemeinsamen Nahrungsverteilung fernzuhalten. Wut packte ihn, aber er blieb, wo er war, die Pfoten schwer wie Stein. Er wollte sich nicht mit Wolkenpfote vor dem Rest des Clans streiten.
Während Feuerherz ihn noch beobachtete, nahm sich Wolkenpfote eine fette Maus und prallte gegen Weißpelz. Der weiße Krieger blickte Wolkenpfote streng an, und Feuerherz hörte ihn etwas murmeln – er konnte nicht verstehen was, aber Wolkenpfote ließ sofort die Maus fallen und schlurfte mit gesenktem Schwanz zu seinem Bau zurück.
Feuerherz wandte schnell den Kopf, denn es war ihm unangenehm, dass er versäumt hatte, seinen Schüler zur Rede zu stellen, bevor der ältere Krieger es tat. Plötzlich empfand er auch keinen Hunger mehr. Er sah Blaustern unter einem Büschel Farn neben dem Bau der Krieger liegen und wünschte sich, er könnte seine Sorgen über den ungehorsamen Schüler mit seiner alten Mentorin teilen. Aber inzwischen war der gehetzte Ausdruck in ihre Augen zurückgekehrt, während sie lustlos eine kleine Drossel anstupste. Im Herzen spürte er eine eisige Trauer beim Anblick der DonnerClan-Anführerin, die sich schwerfällig auf die Pfoten hob und langsam zu ihrem Bau schleppte. Die Drossel ließ sie unangetastet liegen.
4. Kapitel
In dieser Nacht liefen weiche Pfoten durch Feuerherz’ Träume. Eine schildpattfarbene Kätzin tauchte neben ihm aus dem Wald auf, ihre bernsteinfarbenen Augen leuchteten. Er betrachtete Tüpfelblatt und spürte im Herzen den vertrauten Kummer über den Tod der Heilerin vor so vielen Monden, so bitter wie immer. Begierig wartete er auf ihren sanften Gruß, aber diesmal drückte sie ihre Nase nicht an
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