Warrior Cats. Vor dem Sturm - Hunter, E: Warrior Cats. Vor dem Sturm - Warrior Cats. Rising Storm
du hast so … so friedlich gewirkt. Da wollte ich dich nicht aufregen.«
»Ich habe mich vielleicht in letzter Zeit nicht gut gefühlt«, bestätigte sie mit einem Nicken, »aber ich bin nicht aus Spinnweben gemacht.« Ihre blauen Augen wurden ernst, als sie fortfuhr: »Ich bin immer noch deine Anführerin, und ich muss wissen, was im Clan vor sich geht.«
»Ja, Blaustern«, antwortete er.
»Nun, Dunkelstreif sagt mir, dass Wolkenpfote zu den Zweibeinern gegangen ist und bei ihnen leben will. Hast du gewusst, dass dies passieren könnte?«
Feuerherz nickte. »Aber ich weiß es noch nicht lange«, fügte er hinzu. »Ich habe erst gestern herausgefunden, dass er ein Zweibeiner-Nest aufsucht, um sich dort Nahrung zu holen.«
»Und du hast gedacht, dass du ihn dir allein vorknöpfen kannst«, murmelte sie.
»Ja.« Feuerherz schaute zu Weißpelz, der sie schweigend betrachtete und dessen alten Augen nichts entging.
»Du kannst einer Katze nicht befehlen, was ihr Herz fühlen soll«, sagte Blaustern. »Wenn Wolkenpfotes Herz sich nach einem Leben als Hauskätzchen sehnt, dann könnte nicht einmal der SternenClan ihn ändern.«
»Ich weiß«, stimmte ihr Stellvertreter zu. »Aber so einfach ist es nicht.« Er hatte nicht vor, das Verhalten seines Schülers gegenüber dem Clan zu entschuldigen, aber er wollte, dass Blaustern die ganze Geschichte kannte. Wobei er sich nicht ganz sicher war, ob er das wegen Wolkenpfote oder wegen sich selbst so wollte.
»Er ist gegen seinen Willen von den Zweibeinern weggebracht worden«, sagte er.
»Weggebracht?«, wiederholte Weißpelz. »Wie kommst du darauf?«
»Ich habe gesehen, wie er in einem Ungeheuer weggetragen wurde«, erklärte er. »Er hat um Hilfe gerufen. Ich bin hinterhergejagt, aber ich konnte nichts tun.«
»Aber er hat eine Zeit lang Nahrung von diesen Zweibeinern angenommen«, erinnerte ihn Blaustern mit schmalen Augen.
»Ja«, gab er zu. »Ich habe gestern mit ihm darüber gesprochen, und ich bin mir nicht sicher, ob er wirklich das Leben eines Hauskätzchens führen wollte. Er hielt sich anscheinend immer noch für eine Clan-Katze.« Er schluckte verlegen. »Ich glaube nicht, dass ihm klar war, wie weit er das Gesetz der Krieger gebrochen hat.«
»Bist du dir sicher, dass er die Art Krieger ist, die der DonnerClan braucht?«, fragte Blaustern.
Feuerherz senkte die Augen. Er schämte sich seines Schülers und erkannte die Wahrheit in ihren Worten.
»Er ist noch jung«, miaute er leise. »Ich denke, er hat das Herz einer Clan-Katze, auch wenn ihm das selbst noch nicht bewusst ist.«
»Feuerherz.« Blausterns Miauen war sanft. »Der DonnerClan braucht treue, tapfere Katzen wie dich. Wenn Wolkenpfote geraubt wurde, dann ist es vielleicht das, was der SternenClan wollte. Er ist zwar nicht im Wald geboren, aber er ist lange genug ein Teil unseres Clans gewesen, dass unsere Kriegerahnen ein Interesse an ihm haben. Sei nicht so traurig. Wo immer er hingegangen ist, der SternenClan wird dafür sorgen, dass er dort sein Glück findet.«
Langsam hob Feuerherz die Augen zu seiner alten Mentorin. »Danke, Blaustern«, miaute er. Nur allzu gern wollte er glauben, dass dem SternenClan Wolkenpfotes Wohlergehen am Herzen lag. Und ebenso wollte er glauben, dass die Krieger-Ahnen nicht den Clan bestrafen oder ihr Missfallen über Hauskätzchen deutlich machen wollten, indem sie den Schüler wegschickten. Es überzeugte ihn zwar nicht völlig, aber er war der Anführerin des Clans dennoch für ihr Mitgefühl dankbar und von Herzen erleichtert, dass sie keine finstere Botschaft in Wolkenpfotes Verschwinden hineingelesen hatte.
In dieser Nacht träumte Feuerherz wieder. Über ihm erstreckte sich der klare Nachthimmel, als ihn sein Traum hoch über den Wald zum Baumgeviert hob und sacht auf dem Großfelsen absetzte. Feuerherz spürte mit den Pfoten die zeitlose Kraft in dem Steinbrocken und genoss die glatte Kühle unter seinen Ballen, die noch von seiner Jagd hinter Wolkenpfote her schmerzten. Er fühlte Tüpfelblatts Kommen, und sofort wallte Erleichterung in ihm auf, dass sie ihn nicht verlassen hatte wie in seinem letzten Traum.
»Feuerherz«, wisperte die vertraute Stimme in seine Ohren, er wirbelte herum und erwartete, das schildpattfarbene Fell der Heilerin im Mondlicht glühen zu sehen. Aber sie war nicht da.
»Tüpfelblatt, wo bist du?«, rief er und sein Herz tat weh vor Verlangen, sie zu sehen.
»Feuerherz«, murmelte die Stimme wieder. »Hüte dich vor einem
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