Warrior Cats. Vor dem Sturm - Hunter, E: Warrior Cats. Vor dem Sturm - Warrior Cats. Rising Storm
er.
»Dann komm. Wir gehen ins Lager zurück.« Ihre Stimme wurde energisch, und Feuerherz spürte, wie ihn eine tiefe Niedergeschlagenheit überkam.
»Für dich ist es leicht!«, sagte er. »Du bist mit dem Rest des Clans durch Blutsbande verbunden. Wolkenpfote war mein einziger Verwandter. Nun gibt es niemanden mehr im Clan, der mir nahe ist.«
Sandsturm zuckte zurück, als hätte er sie geschlagen.
»Wie kannst du so etwas sagen? Du hast mich!«, fauchte sie. »Ich habe dir immer nur versucht zu helfen. Bedeutet dir das gar nichts? Ich hatte gedacht, dass unsere Freundschaft wichtig für dich wäre. Aber offenbar habe ich mich geirrt!« Sie wirbelte herum, traf dabei Feuerherz’ Beine mit ihrem Schwanz und lief zwischen den Bäumen davon.
Völlig verwirrt von ihrer Reaktion blickte er ihr nach. Seine Pfoten schmerzten, und er fühlte sich elender, als er sich jemals gefühlt hatte. Langsam streifte er durch den Wald, immer weiter weg von Prinzessins Zaun. Er konnte sich nicht einmal vorstellen, wie er ihr erzählen sollte, was ihrem Jungen zugestoßen war.
Mit jedem Schritt wurde seine Verzweiflung stärker. Was sollte er dem Clan sagen? Er malte sich aus, wie Dunkelstreif triumphieren würde, wenn er erfuhr, dass Feuerherz’ Verwandter zum bequemen Leben eines Hauskätzchens zurückgekehrt war. Einmal Hauskätzchen, immer Hauskätzchen! Vielleicht enthielt ja der Hohn, der Feuerherz so lange verfolgt hatte, schließlich doch ein Fünkchen Wahrheit.
Eine unter den Kiefern vorbeihuschende Maus lenkte ihn ab. Trotz allem musste der Clan versorgt werden. Instinktiv kauerte er sich nieder, aber diesmal machte das Jagen keinen Spaß. Er fing die Maus mit kalter Schnelligkeit und trug sie zum Lager.
Die Sonne berührte die Spitzen der Bäume, als er den Ginstertunnel erreichte. Er blieb stehen und holte tief Luft, bevor er die Lichtung betrat.
Der Clan saß um die Lichtung herum und gab sich nach der Abendmahlzeit die Zunge. Am Eingang traf Feuerherz auf Mausefell, und er fragte sich, ob sie auf seine Rückkehr gewartet hatte.
»Du bist lange weg gewesen«, bemerkte sie freundlich. »Ist alles in Ordnung?«
Er wandte betreten den Blick ab. Er hatte das Gefühl, dass er erst Blaustern mitteilen sollte, was mit Wolkenpfote geschehen war.
»Weißpelz hat in deiner Abwesenheit die Abendpatrouille eingeteilt«, fuhr Mausefell fort.
»Ah … gut … danke«, stammelte Feuerherz. Die Kriegerin neigte höflich den Kopf und trottete davon.
Feuerherz blickte ihr nach und versuchte sich einzureden, dass er, trotz des Verlusts von Wolkenpfote, im Clan doch nicht ganz allein war. Die meisten Katzen schienen ihn als Zweiten Anführer zu akzeptieren, auch wenn es bei seiner Ernennung zu einem Verstoß gegen die Tradition gekommen war. Er wünschte nur, er könnte sicher sein, dass auch der SternenClan so empfand. Seine alten Ängste durchfuhren ihn wie flatternde Krähen. War der Verlust von Wolkenpfote ein Zeichen, dass der SternenClan den DonnerClan strafen wollte, indem er ihm einen angehenden Krieger raubte? Noch schlimmer: Gaben die Ahnen der Clan-Krieger ein Zeichen, dass Hauskätzchen nicht in den Clan gehörten?
Feuerherz war, als würden seine Beine unter der Last seiner Angst nachgeben. Er ließ die Maus auf den Haufen Frischbeute fallen und sah sich um. Sandsturm lag neben Sturmwind, einen Sperling in den Pfoten. Feuerherz zuckte zusammen, als die hellbraune Kätzin ihm einen vorwurfsvollen Blick zuwarf. Er wusste, er würde sich entschuldigen müssen, aber erst musste er Blaustern von Wolkenpfote berichten.
Er ging hinüber zum Bau der Anführerin, rief vom Eingang her einen Gruß und war überrascht, als Weißpelz antwortete. Er streckte den Kopf durch die Flechten und sah Blaustern mit hocherhobenem Kopf und leuchtenden Augen zusammengerollt in ihrem Nest, wo sie sich mit Weißpelz die Zungen gab. Endlich einmal wirkte die Anführerin des DonnerClans wie jede andere Katze, die die Gesellschaft eines vertrauten Freundes genoss.
Als er den zufriedenen Ausdruck auf ihrem Gesicht sah, scheute er davor zurück, sie mit seiner schlechten Nachricht zu stören. Er würde es ihr später berichten.
»Ja, was ist?«, fragte sie.
»Ich … ich habe mich gefragt, ob du Hunger hast«, stammelte Feuerherz.
»Oh.« Blaustern klang verwirrt. »Danke, aber Weißpelz hat mir schon etwas gebracht.« Sie deutete mit einem Neigen des Kopfes auf eine halb verzehrte Taube, die auf dem Boden ihres Baus lag.
»Ähm …
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