Warrior Cats. Vor dem Sturm - Hunter, E: Warrior Cats. Vor dem Sturm - Warrior Cats. Rising Storm
zu und war sich dabei bewusst, dass der gesamte Clan ihn beobachtete. Blaustern blickte auf, und unwillkürlich erschrak er, als er das Entsetzen und die Angst in ihren Augen sah.
»Sie sagen, Tigerkralle hat das getan«, sagte sie mit rauer Stimme.
»Vielleicht war es einer seiner Streuner.«
»Wie viele sind es?«
»Ich weiß es nicht«, musste Feuerherz zugeben. Mitten im Kampf war es unmöglich gewesen, sie zu zählen. »Viele.«
Blaustern ließ wieder ihren Kopf von Seite zu Seite schwingen, aber er wusste, dass er ihr alles berichten musste.
»Tigerkralle will sich am DonnerClan rächen«, erklärte er. »Er hat mir gesagt, er werde unsere Krieger einen nach dem anderen töten.«
Hinter ihm brach der Clan in entsetztes Jaulen aus. Feuerherz ließ sie klagen und hielt seine Augen fest auf Blaustern gerichtet. Sein Herz flatterte wie ein gefangener Vogel. Er bat den SternenClan, ihr die Kraft zu geben, mit dieser öffentlich erklärten Androhung fertig zu werden. Allmählich verfielen die Clan-Katzen wieder in Schweigen, und zusammen mit Feuerherz warteten sie, dass Blaustern sprach. In der Ferne kreischte eine durch die Bäume gleitende Eule.
Blaustern hob den Kopf. »Er will nur mich töten«, murmelte sie so leise, dass niemand außer Feuerherz sie hören konnte. »Um des Clans willen …«
»Nein!«, fauchte Feuerherz und schnitt ihr das Wort ab. Hatte Blaustern wirklich die Absicht, sich Tigerkralle zu ergeben? »Er will Rache am ganzen Clan, nicht nur an dir!« Sie ließ den Kopf hängen.
»Was für ein bösartiger Verrat!«, zischte sie. »Wie war es möglich, dass ich seine Hinterlist nicht gesehen habe, als er unter uns lebte? Was für eine Närrin ich doch gewesen bin!« Sie schüttelte den Kopf mit geschlossenen Augen. »Was für eine mäusehirnige Närrin!«
Feuerherz’ Pfoten zitterten. Es schien ihm, als wollte Blaustern sich unbedingt damit quälen, indem sie allein die ganze Verantwortung für Tigerkralles Bosheit übernahm. Eine furchterregende Erkenntnis durchzuckte ihn – er musste nun die Führung übernehmen.
»Von jetzt an müssen wir sicherstellen, dass das Lager Tag und Nacht bewacht ist. Langschweif«, er blickte zu dem gestreiften Krieger hinüber, »du wirst bis zum Mondhoch Wache halten.« Dann wandte er den Kopf zu Frostfell: »Anschließend übernimmst du.« Die beiden nickten und Feuerherz neigte den Kopf zu Sturmwind hinab. »Mausefell und Farnpelz können Sturmwind zur Morgendämmerung begraben. Blaustern wird bis dahin die Totenwache halten.« Er warf seiner Anführerin, die ausdruckslos auf den Boden starrte, einen Blick zu und hoffte, dass sie ihn gehört hatte.
»Ich werde mich ihr anschließen«, bot Weißpelz an. Der alte Krieger drängte sich durch die Menge, setzte sich neben Blaustern und presste sein Fell an das ihre.
Eine nach der anderen trotteten die Clan-Katzen vor, um dem verlorenen Freund ihren Respekt zu erweisen. Glanzfell schlüpfte aus der Kinderstube und berührte den toten Krieger sanft mit der Schnauze, flüsterte ihren kummervollen Abschied. Goldblüte folgte ihr und gab ihren Jungen ein Zeichen, zurückzubleiben.
Eine böse Vorahnung packte Feuerherz, als er das dunkel gestreifte Junge neugierig hinter seiner Mutter hervorlugen sah. Unwillkürlich spürte er, dass dieses Junge, so unschuldig es auch war, Tigerkralles Drohung im Bewusstsein des Clans lebendig halten würde. Er schüttelte den Gedanken ab, als er beobachtete, wie Goldblüte sanft Sturmwinds Wange leckte. Er musste ihr und dem Clan vertrauen, dass sie das Junge zu einem treueren Krieger großzogen, als sein Vater einer gewesen war.
Nun trat Feuerherz vor und begann, Sturmwinds Fell zu lecken. »Ich werde deinen Tod rächen«, versprach er leise.
Als er sich zurückzog, sah er eine Gestalt aus dem Schatten des Hochsteins treten. Es war Dunkelstreif. Feuerherz beobachtete, wie sein brennender Blick von Sturmwind zu Blaustern und zurück flog, nicht voller Angst oder Kummer, sondern mit einer vor sich hinbrütenden Nachdenklichkeit.
Beunruhigt machte sich Feuerherz auf zu dem einzigen Ort, an dem er Trost finden würde. Er lief durch den Farn zu Gelbzahns Bau, und seine Bisse und Kratzer fingen an, so stark zu brennen wie die scharfen Zweifel, die seinen Kopf quälten.
Dornenpfote saß auf der niedergetrampelten Graslichtung, Rußpelz und Gelbzahn kauerten neben ihm und untersuchten eine seiner Pfoten. Rußpelz wickelte eine Lage Spinnweben von seinem Ballen und er verzog
Weitere Kostenlose Bücher