Warrior Cats. Vor dem Sturm - Hunter, E: Warrior Cats. Vor dem Sturm - Warrior Cats. Rising Storm
Steinfell. »Wir konnten euch nicht allein gegen sie kämpfen lassen.«
Weißpelz schüttelte den Kopf und Blutstropfen spritzten aus seinem Maul. Er blickte Graustreif an. »Es ist gut, wieder an deiner Seite zu kämpfen, mein Freund. Was hat euch hierhergeführt?«
»Er hat das Jaulen von Feuerherz gehört, vom Baumgeviert aus, wo wir patrouilliert haben«, antwortete Steinfell für ihn. »Er hat uns überredet, dass wir mitkommen und euch helfen.«
»Danke«, sagte Feuerherz herzlich, »euch allen.«
Steinfell nickte und drehte sich zu den Bäumen um. Seine Patrouille folgte ihm. Feuerherz berührte Graustreif mit der Schnauze, als er an ihm vorüberging. Er bedauerte, dass sein Freund sie verließ, und ihm war schmerzlich bewusst, dass er jetzt nicht alles sagen konnte, was er gerne wollte.
»Bis dann, Graustreif«, miaute er.
Er spürte Graustreifs tiefes Schnurren durch sein dickes Fell.
»Bis dann«, murmelte der graue Krieger.
Feuerherz schauderte, als die Sonne endgültig aus dem Wald verschwand. Er sah Mausefells Augen voller Schmerz im Dunkeln leuchten. Erneut überkam ihn eine Welle von Traurigkeit, als ihm bewusst wurde, welchen Preis der Angriff der Streuner gefordert hatte. Sturmwinds Leichnam würde jetzt schon kalt werden. Und das war nicht der einzige vorzeitige Tod, den Tigerkralle dem Wald heute beschert hatte.
Feuerherz blickte Weißpelz an. »Kannst du Sturmwind zusammen mit Mausefell ohne mich ins Lager bringen?«
Der weiße Krieger kniff neugierig die Augen zusammen, sagte aber nichts und nickte.
Feuerherz zuckte mit einem Ohr. »Ich komme bald nach. Da ist noch etwas, das ich vorher erledigen muss.«
17. Kapitel
Feuerherz trottete mit müden Schritten zurück zum Donnerweg. Der Geruch von Tigerkralle und den Streunern hing noch schwer in der Luft, aber außer Vogelgesang und dem Flüstern der Brise im Laub konnte er keine Geräusche hören. In der Ruhe nach dem Kampf merkte er, wie stark sich der Geruch des SchattenClans mit den anderen Gerüchen vermischte. Waren außer Weißkehle noch mehr Krieger dieses Clans unter den Streunern gewesen? Er fragte sich, ob die Krankheit im Lager des SchattenClans so schlimm war, dass seine Krieger freiwillig in die Verbannung gingen und sich Schutz suchend Tigerkralles Bande von Vertriebenen anschlossen. Vielleicht war der Geruch aber auch nur vom SchattenClan-Gebiet auf der anderen Seite des Donnerwegs herübergeweht.
Er blickte über den harten, grauen Belag zum Leichnam des schwarz-weißen Kriegers. Wenn Weißkehle sich den Streunern angeschlossen hatte, weil sein Clan zu krank war, um für ihn zu sorgen, dann erklärte das nicht den Ausdruck des Entsetzens in seinem Gesicht beim Anblick von Tigerkralle. Warum sollte Weißkehle so voller Angst sein, wenn Tigerkralle jetzt doch sein Anführer war?
Mit einem Aufflackern von Zweifel und Schuldgefühlen fragte sich Feuerherz, ob Weißkehle vielleicht per Zufall auf Sturmwinds Leichnam gestoßen war, nachdem Tigerkralle die DonnerClan-Patrouille angegriffen hatte. Aber was hatte er dann im DonnerClan-Territorium zu suchen? Und wo war Kleinwolke? Es gab einfach zu viele Fragen.
Eines aber war sicher: Feuerherz konnte Weißkehles Körper nicht auf dem Donnerweg liegen lassen, dort würde er von den Ungeheuern völlig zermalmt werden. Gerade jetzt war es ruhig, und so lief Feuerherz zur Mitte, packte mit den Zähnen das Nackenfell des Kriegers und zog ihn vorsichtig zum Randstreifen auf der anderen Seite. Er hoffte, dass seine Clan-Kameraden ihn bald finden und ehrenvoll bestatten würden. Was immer Weißkehle getan oder nicht getan hatte, jetzt würde der SternenClan über ihn urteilen.
Feuerherz betrat das mondbeschienene Lager des DonnerClans. Mitten auf der Lichtung lag Sturmwinds Leichnam. Er wirkte friedlich, als schliefe er. Blaustern schritt um den Körper herum und ihr breiter, grauer Kopf schwang von einer Seite zur anderen.
Der übrige Clan hatte sich an den Rand der Lichtung zurückgezogen. Kummer lastete schwer in der Luft. Die Katzen strichen schweigend umher, blickten ängstlich auf ihre Anführerin, die immer weiter im Kreis lief und leise etwas vor sich hinmurmelte. Sie versuchte noch nicht einmal, ihren Schmerz zu verbergen, wie sie es früher getan hätte. Feuerherz dachte daran, wie ruhig sie vor vielen Monden ihren alten Freund und Stellvertreter Löwenherz betrauert hatte. Jetzt zeigte sie nichts mehr von dieser schweigenden Würde.
Feuerherz ging auf seine Anführerin
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