Warrior Cats. Vor dem Sturm - Hunter, E: Warrior Cats. Vor dem Sturm - Warrior Cats. Rising Storm
die Heilerin. »Sie sind allesamt sehr besorgt.«
»Das sollten sie auch sein.« Er zuckte zusammen, als Gelbzahn die Kräuter tief in seine Wunde drückte.
»Wie entwickeln sich die neuen Schüler?«, fragte sie mit trügerisch beiläufiger Stimme. Feuerherz wusste, dass die alte Heilerin auf ihre kluge und indirekte Art Ratschläge anbot. »Ich werde ihre Ausbildung beschleunigen, angefangen mit der Morgendämmerung«, sagte er. In seiner Kehle stieg Kummer auf, als er an Wolkenpfote dachte. Der Clan brauchte ihn jetzt mehr denn je. Egal, was der Schüler mit dem weißen Fell vom Gesetz der Krieger gehalten hatte, keine Katze konnte leugnen, dass er ein tapferer und geschickter Kämpfer war.
Gelbzahn hörte auf, seine Schulter zu massieren.
»Bist du fertig?«, fragte er.
»Beinahe. Ich tu nur noch ein bisschen was auf diese Kratzer, dann kannst du gehen.« Die alte Kätzin blinzelte ihn mit ihren gelben Augen an. »Fasse Mut, junger Feuerherz. Dies sind finstere Zeiten für den DonnerClan, aber keine Katze könnte mehr tun, als du getan hast.« Während sie sprach, kam aus der Ferne ein tiefes Donnergrollen, die Andeutung einer Bedrohung, die Feuerherz trotz der Ermunterung durch die Heilerin einen Kälteschauer durchs Fell jagte.
Der Schmerz in seinen Wunden war durch Gelbzahns Heilkräuter betäubt und er kehrte auf die große Lichtung zurück. Zu seiner Überraschung traf er dort noch viele Katzen wach an. Blaustern, Weißpelz und Mausefell kauerten schweigend neben Sturmwinds Leichnam. Ihr Kummer war an den gesenkten Köpfen und den angespannten Schultern zu erkennen. Die anderen Katzen lagen in kleinen Gruppen beisammen, ihre Augen blinkten im Schatten, und ihre Ohren zuckten nervös, während sie auf die Geräusche des Waldes horchten.
Feuerherz legte sich am Rand der Lichtung nieder. In der schwülen Luft prickelte sein Fell. Der ganze Wald schien darauf zu warten, dass das Gewitter losbrach. Ein Schatten bewegte sich am Rand der Lichtung. Feuerherz wandte schnell den Kopf.
Es war Dunkelstreif.
Feuerherz bat den getigerten Krieger mit einer Bewegung des Schwanzes näher heran.
»Ich möchte, dass du eine zweite Patrouille hinausführst, sowie die Morgenpatrouille zurück ist«, sagte er. »Von jetzt an wird es jeden Tag drei zusätzliche Patrouillen geben und jede wird aus drei Kriegern bestehen.«
Dunkelstreif blickte Feuerherz kühl an. »Aber ich gehe mit Rauchpfote morgen früh zum Training.«
Feuerherz prickelte das Fell vor Ärger. »Dann nimm sie mit auf die Patrouille«, entgegnete er heftig. »Es wird eine gute Erfahrung für sie sein. Wir müssen die Ausbildung der Schüler sowieso beschleunigen.«
Dunkelstreifs Ohren zuckten, aber sein Blick blieb fest. »Ja, Zweiter Anführer«, murmelte er mit funkelnden Augen.
Feuerherz schob sich erschöpft in Blausterns Bau. Es war zwar noch nicht Sonnenhoch, aber an diesem Tag war er schon zweimal draußen auf Patrouille gewesen. Und am Nachmittag würde er Weißpelz’ Schülerin Maispfote zur Jagd ausführen. Die Tage seit Sturmwinds Tod waren geschäftig gewesen. Alle Krieger und Schüler waren erschöpft durch den Versuch, die neuen Patrouillen einzuhalten. Glanzfell und Goldblüte hielten sich in der Kinderstube auf, Weißpelz zögerte, von der Seite seiner Anführerin zu weichen, Wolkenpfote war nicht mehr da und Sturmwind war tot – so hatte Feuerherz kaum Zeit, zu essen und zu schlafen.
Blaustern kauerte in ihrem Nest, die Augen halb geschlossen, und einen Augenblick lang fragte sich Feuerherz, ob sie sich die Krankheit des SchattenClans geholt hatte. Ihr Fell war noch verfilzter als sonst, und sie saß mit der Unbeweglichkeit einer Katze da, die nicht mehr für sich selber sorgen kann, sondern schweigend auf den Tod wartet.
»Blaustern«, rief Feuerherz leise ihren Namen.
Die alte Kätzin wandte ihm langsam den Kopf zu.
»Wir haben ununterbrochen im Wald patrouilliert«, berichtete er. »Und wir haben kein Anzeichen von Tigerkralle und seinen Streunern gefunden.«
Blaustern blickte weg, ohne zu antworten. Feuerherz schwieg und fragte sich, ob er mehr berichten sollte. Aber die Anführerin hatte die Pfoten weiter unter ihre Brust gezogen und die Augen geschlossen. Entmutigt neigte er den Kopf und verließ den Bau.
Die sonnenbeschienene Lichtung wirkte so friedlich, und es war schwer zu glauben, dass dem Clan irgendwelche Gefahren drohten. Farnpelz spielte mit Glanzfells Jungen vor der Kinderstube, peitschte mit dem Schwanz,
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