Warrior Cats. Vor dem Sturm - Hunter, E: Warrior Cats. Vor dem Sturm - Warrior Cats. Rising Storm
reckte und ihm ins Ohr zischte: »Hörst du gut zu, Hauskätzchen? Ich werde dich töten, dich und alle deine Krieger, einen nach dem anderen!«
Selbst in der Hitze des Kampfes sandten diese Worte einen Kälteschauer durch Feuerherz’ Körper. Er wusste, Tigerkralle meinte, was er sagte. Doch plötzlich drangen neue Geräusche und Gerüche in sein Bewusstsein, das Rascheln fremder Pfoten und die Ausdünstungen unbekannter Katzen. Verwirrt durch den Gestank des Donnerwegs, Weißkehles Blut und seine eigene Angst fragte sich Feuerherz düster, ob dies wohl die übrigen Katzen aus Tigerkralles Bande von Verbannten sein könnten, die ihm vor noch nicht langer Zeit beim Angriff auf das DonnerClan-Lager behilflich gewesen waren. Hatte Weißkehle beschlossen, sich diesen Streunern anzuschließen, statt zu seinem eigenen, von Krankheit geplagten Clan zurückzukehren?
Verzweifelt stieß er mit den Hinterbeinen nach oben und suchte mit den Krallen nach einem Halt in Tigerkralles Bauch. Sein alter Feind musste unterschätzt haben, wie kräftig Feuerherz inzwischen geworden war, denn sein Griff löste sich und er glitt von ihm herab auf den Boden.
Feuerherz warf sich zur Seite und konnte nun sehen, wie Mausefell und Weißpelz sich aus dem Unterholz auf zwei der Katzen stürzten, die sie umzingelt hatten. Er blickte zurück zu Tigerkralle. Der war aufgesprungen, stellte sich auf die Hinterbeine und ragte mit gebleckten Zähnen und hasserfüllten Augen über ihm auf.
Feuerherz duckte sich vor Tigerkralles Sprung, schoss vor und drehte sich blitzschnell, um dem dunklen Krieger einen Schlag auf die Nase zu versetzen. Neben sich hörte er das Jaulen und Fauchen von Weißpelz und Mausefell, die mit einem Mut kämpften, den ihnen der SternenClan verlieh. Aber ihre Gegner waren gewaltig in der Überzahl.
Erneut wich Feuerherz Tigerkralle aus und suchte verzweifelt nach einer Möglichkeit zur Flucht. Krallen fuhren seine Hinterbeine entlang, er drehte sich um und erblickte einen von Tigerkralles Streunern, der ihn bösartig knurrend zu packen versuchte. Er war mager und ungepflegt wie die anderen und seine Augen glitzerten vor Bosheit.
Wieder bäumte sich Tigerkralle mit einem wilden Fauchen auf. Feuerherz machte sich auf seinen Schlag gefasst, da sah er etwas Graues aufflammen. Breite Schultern schossen an ihm vorbei, und Feuerherz erkannte einen Krieger, an dessen Seite er oftmals gekämpft hatte.
Graustreif!
Sein Freund stürzte sich auf Tigerkralles ungeschützten Bauch, warf ihn rücklings zu Boden. Feuerherz wirbelte herum und biss in die Schulter der Katze, die sich an sein Hinterbein klammerte, bis seine Zähne auf Knochen stießen. Erst dann ließ er den kreischenden Streuner los und spuckte das Blut aus, das in sein Maul gedrungen war.
Verblüfft blickte Feuerherz auf den Kampf, der um ihn tobte. Graustreif musste eine ganze FlussClan-Patrouille mitgebracht haben, denn jetzt kämpften die Streuner in der Minderheit gegen die Krieger mit dem glatten Fell. Da erblickte er Graustreif, der sich gerade aus Tigerkralles Griff befreite. Schnell sprang er seinem Freund zu Hilfe. Zusammen bäumten sie sich vor Tigerkralle auf, schlugen auf ihn ein und trieben ihn mit aufeinander abgestimmten Schritten zurück, wie sie es so oft im Training geübt hatten. Dann warfen sie sich, ohne auch nur einen Blick zu wechseln, auf den riesigen Krieger und zwangen ihn zu Boden. Tigerkralle stieß ein dumpfes Zischen aus, als Feuerherz die Schnauze seines Feindes in die Erde presste, während Graustreif die Schultern des Getigerten packte und seine Flanke mit den Hinterbeinen bearbeitete.
Feuerherz hörte Schreie und Kreischen im Wald verklingen und sah sich um – die Streuner waren auf der Flucht. Tigerkralle machte sich seine Unaufmerksamkeit zunutze, wand sich los und floh in die Brombeerbüsche. Fauchend vor Wut verschwand er zwischen den dornigen Ranken.
Während die Klagelaute der Streuner immer schwächer wurden, schüttelten sich die Krieger den Staub aus dem Fell und leckten ihre Wunden. Erst jetzt sah Feuerherz, dass auch Blausterns Sohn Steinfell unter den FlussClan-Katzen war.
»Ist jemand schwer verletzt?«, keuchte er.
Die Katzen schüttelten den Kopf, selbst Mausefell, die noch von dem ersten Angriff blutete.
»Wir kehren jetzt auf unser eigenes Territorium zurück«, rief Steinfell.
»Der DonnerClan dankt euch für eure Hilfe.« Feuerherz neigte respektvoll den Kopf.
»Streuner bedrohen uns alle«, entgegnete
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