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Warte auf das letzte Jahr

Warte auf das letzte Jahr

Titel: Warte auf das letzte Jahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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wissen, warum man mich vorsät z lich davon ausgeschlossen hat. «
    Gott, was für einen anziehenden Körper seine Frau doch besaß; natürlich trug sie nichts unter ihrem schwarzen Kleid, und jede ihrer Kurven konfrontierte ihn mit ihrer sinnlichen Vertrautheit. Aber wo war die sanfte, weiche, vertraute Se e le, die zu dieser äußeren Hülle gehörte? Der Haß hatte dazu geführt, daß der Fluch – der Fluch, der über dem Hause Sweetscent lag, wie er es gelegentlich nannte – seine volle Wirkung entfaltet hatte; er stand einer Kreatur gegenüber, die auf der körperlichen Ebene die sexuelle Perfektion selbst darstellte und auf der seelischen Ebene …
    Eines Tage würde ihre Härte, ihre Unbeweglichkeit alles durchdringen und ihre körperliche Vollkommenheit zerst ö ren. Und dann? Schon jetzt war es in ihrer Stimme spürbar, die sich von jener vor ein paar Jahren oder gar von jener vor ein paar Monaten unterschied. Arme Kathy, dachte er. Denn wenn die tödlichen Kräfte des Eises und der Kälte deine Lenden, deine Brüste und Hüften und deinen Po ebenso durchdringen wie dein Herz – und tief im Herzen herrschen sie bereits –, dann wirst du keine Frau mehr sein. Und das wirst du nicht überleben. Gleichgültig, ob nun ich oder j e mand anders etwas dagegen zu unternehmen versucht.
    »Man hat dich ausgeschlossen «, erklärte er bedächtig, »weil du eine Plage bist. «
    Sie riß die Augen weit auf; für einen Moment drückte ihr Blick Wachsamkeit und Verwunderung aus. Sie begriff nicht, und ihre Verständnislosigkeit ließ sie sekundenlang wieder menschlich erscheinen, als ob der Panzer, der um ihre Seele lag, ein wenig durchlässiger geworden wäre.
    »Laß mich allein «, bat er. »Ich möchte mir etwas zu essen machen. «
    »Vielleicht hilft dir Phyllis Ackerman dabei. « Sie strahlte wieder die alte, übermächtige Autorität aus; die Verachtung, die sie für ihn empfand und die aus der entarteten Krypt o weisheit ihrer Lebenserfahrung herrührte, war zurückg e kehrt. Auf fast psionische Weise, mit dem Instinkt einer Frau, hatte sie von seiner flüchtigen Romanze mit Phyllis auf dem Mars erfahren. In jener Nacht-Nein, beruhigte er sich, es war unwahrscheinlich, daß sie etwas davon wußte. Er ignorierte sie und begann ein gefrorenes Hähnchen im Infrarotherd aufzuwärmen, während er ihr dabei den Rücken zudrehte.
    »Rate mal, was ich getan habe, als du fort warst «, forderte ihn Kathy auf.
    »Du hast dir einen Liebhaber genommen. «
    »Ich habe eine neue halluzinogene Droge ausprobiert. Chris Plout hat sie mir besorgt; in seiner Wohnung fand dann auch die Trip-Party statt, und kein Geringerer als der weltberühmte Marm Hastings hat daran teilgenommen. Als wir unter dem Einfluß der Droge standen, ist er über mich drübergestiegen, und es war -nun, es war einfach wunde r voll. «
    »Tatsächlich? « Eric setzte sich an den Tisch.
    »Was wäre das für eine Wonne, sein Kind zur Welt zu bringen «, schwärmte Kathy.
    »›Eine Wonne‹. Großer Gott, was für ein sentimentaler Unfug. « Er starrte sie an. »Hast du wirklich mit ihm …«
    Kathy lächelte. »Nun, vielleicht war es nur eine Halluz i nation. Obwohl ich es nicht glaube. Und ich verrate dir auch, warum. Als ich zu Hause war, da …«
    »Erspare mir die Details! « Verärgert stellte er fest, daß er zu zittern begann.
    Im Wohnzimmer klingelte das Videofon.
    Eric ging an den Apparat, und als er den Hörer abnahm, da erschien auf dem kleinen grauen Monitor das Gesicht eines Mannes namens Captain Otto Dorf, einer von Gino Molinaris Militärberatern. Dorf hatte sich ebenfalls im 35er Wash aufgehalten und die Sicherheitsbeamten des Maulwu r fes unterstützt; er war ein schmalgesichtiger Mann mit ve r kniffenen, melancholischen Augen, der dem Generalsekretär treu ergeben war. »Dr. Sweetscent? «
    »Ja «, nickte Eric. »Aber ich habe noch nicht …«
    »Genügt Ihnen eine Stunde? Dann sorgen wir dafür, daß Sie um acht Uhr von einem Kopter abgeholt werden. «
    »Eine Stunde genügt völlig «, versicherte Eric. »Ich werde meine Sachen packen und oben auf dem Landedach des K o nap-Gebäudes auf Sie warten. «
    Er legte auf und kehrte in die Küche zurück.
    »Oh, mein Gott «, stieß Kathy hervor. »Oh, Eric – können wir denn nicht darüber reden? Mein Gott, mein Gott. « Sie ließ sich auf einen Stuhl fallen und barg ihr Gesicht in den Händen. »Ich habe nichts mit Marm Hastings gehabt; er ist ein netter Kerl, und ich habe die Droge

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