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Warte auf das letzte Jahr

Warte auf das letzte Jahr

Titel: Warte auf das letzte Jahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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a tet, damit du diesen Posten bekommst. Und du bemühst dich nicht einmal, weiter aufzusteigen; ein Mann sollte seinen Weg allein machen. « Tränen traten in ihre Augen, und sie drehte sich zur Seite, um zu weinen – jedenfalls schien es so, als ob sie weinen würde.
    »Aufsteigen? « hatte er verblüfft wiederholt.
    »Karriere machen «, sagte der Maulwurf. »Eine bessere Stellung zu bekommen. Das meinen sie, wenn sie etwas Derartiges sagen. «
    »Aber ich liebe meine Arbeit «, erwiderte er.
    »Also bist du schon zufrieden «, stieß Kathy verbittert hervor, »wenn es nur so aussieht, als ob du erfolgreich seist. Obwohl es gar nicht stimmt. « Und schluchzend fügte sie hinzu: »Außerdem bist du im Bett ein Versager. «
    Er stand auf und setzte sich allein ins Wohnzimmer ihres Konap und blieb dort lange Minuten, bis er wie von einem Drang beherrscht in sein Arbeitszimmer ging und eines von seinen kostbaren Johnny-Winters-Bändern in den Projektor schob. Unglücklich saß er da und sah Johnny Winters zu, wie er einen Hut nach dem anderen aufsetzte und unter j e dem zu einem anderen Menschen wurde, als plötzlich …
    … Kathy im Türrahmen erschien, weich und nackt und schlank, mit verzerrtem Gesicht. »Hast du es gefunden? «
    »Was gefunden? «
    Er schaltete den Projektor ab.
    »Das Band «, erklärte sie, »das ich gelöscht habe. «
    Er starrte sie nur an, unfähig zu akzeptieren, was er gehört hatte.
    »Es war vor einigen Tagen. « Ihre herausfordernde Sti m me schmerzte in seinen Ohren. »Ich war ganz allein hier im Konap. Ich war niedergeschlagen – du warst damit beschä f tigt, irgendeine Scheißarbeit für Virgil zu erledigen –, und da habe ich ein Band in den Projektor gelegt. Ich habe es richtig gemacht und bin genau nach Vorschrift vorgegangen. Aber dieses Ding hat irgend etwas verpatzt. Und das Band gelöscht. «
    Düster knurrte der Maulwurf: »Sie hätten sagen sollen, daß es nicht so wichtig sei. «
    Natürlich, er hatte es damals gewußt, und er wußte es jetzt. Aber mit einer fremden, heiseren Stimme hatte er g e fragt: »Welches Band war es? «
    »Ich kann mich nicht mehr daran erinnern. «
    Gegen seinen Willen schrie er. »Zum Teufel, welches Band war es? « Er stürzte zum Regal mit den Bändern, griff nach der ersten Cassette, öffnete sie und legte sie in das A b spielgerät.
    »Ich wußte doch «, sagte Kathy rauh, während sie ihn mit wachsender Verachtung ansah, »daß deine … deine Bänder dir wichtiger sind, als ich es jemals war. «
    »Sage mir, welches Band es war «, flehte er. »Bitte! «
    »Nein, sie hat es nicht getan «, murmelte der Maulwurf nachdenklich. »Das also ist es. Sie mußten jedes Band a b spielen, um es herauszufinden. Tagelang waren Sie damit beschäftigt. Eine raffinierte Frau; verdammt raffiniert. «
    »Nein «, stieß Kathy mit einer leisen, verbitterten, fast u n hörbaren Stimme hervor. Haß prägte nun ihr Gesicht. »Ich bin froh, daß ich es getan habe. Weißt du, was ich tun we r de? Ich werde alle deine Bänder ruinieren. «
    Betäubt starrte er sie an.
    »Du hast es verdient «, fuhr Kathy fort, »weil du mir deine Liebe vorenthalten hast. Hier fühlst du dich wohl, kriechst wie ein Tier herum, wie ein panikerfülltes Tier. Schau dich doch nur an! Verachtenswert – wie du dahockst und zitterst und fast in Tränen ausbrichst. Nur weil jemand eines deiner UNBESCHREIBLICH wertvollen Bänder ruiniert hat. «
    »Aber «, murmelte er, »es ist mein Hobby. Von Kindheit an. «
    »Wie ein kleiner Junge, der an seinem Zipfel heru m spielt. «
    »Sie – sie sind unersetzlich. Einige davon gibt es sonst nirgendwo auf der Welt. Das Band mit der Jack-Paar-Show …«
    »Na und? Weißt du was, Eric? Weißt du eigentlich, wa r um es dir so gefällt, dir die Männer auf der Leinwand anz u sehen? «
    Der Maulwurf räusperte sich; sein breites, fleischiges G e sicht hatte sich gerötet.
    »Weil du «, erklärte Kathy, »eine Tunte bist. «
    »Oh «, murmelte der Maulwurf und blinzelte.
    »Du bist ein verkappter Homosexueller. Ich bezweifle zwar, daß dir das bewußt ist, aber es ist so. Schau mich an, schau her. Hier bin ich, eine attraktive Frau, die dir zur Ve r fügung steht, wann immer du willst. «
    Trocken fügte der Maulwurf hinzu: »Und dazu noch k o stenlos. «
    »Und trotzdem treibst du dich hier bei deinen Bändern herum, anstatt mich im Schlafzimmer zu bumsen. Ich wü n sche, Eric, und Gott stehe mir bei, ich wünsche, daß ich e i nes von den Bändern

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