Warte auf das letzte Jahr
genommen, aber …«
»Hör zu «, bat er, während er nach seinem Brathähnchen sah. »Es ist alles schon im 35er Wash entschieden worden. Virgil hat es von mir verlangt. Wir unterhielten uns au s führlich darüber, und wir kamen überein, daß mich Mol i nari mehr braucht als Virgil. Und außerdem stehe ich Vi r gil noch immer bei Operationen zur Verfügung, auch wenn ich in Zukunft in Cheyenne wohnen werde. Man hat mich eingezogen «, fügte er hinzu. »Ab morgen bin ich Sanitätsoffizier der UNO-Streitkräfte und Mitglied von Generalsekretär Molinaris Stab. Ich kann nichts mehr da r an ändern; Molinari hat gestern nacht die Verfügung u n terschrieben. «
»Warum? « Schreckensbleich blickte sie zu ihm auf.
»Damit ich hier herauskomme. Bevor einer von uns …«
»Ich verspreche, daß ich nicht mehr soviel Geld ausg e ben …«
»Es ist Krieg. Menschen sterben. Molinari ist krank, und er benötigt medizinische Betreuung. Ob du nun Geld ve r schwendest oder nicht …«
»Aber du hast um diese Stellung gebeten. «
Er schwieg. Erst nach einer Weile gestand er: »Um eh r lich zu sein, ja. Ich habe Virgil Feuer unter dem Hintern g e macht wie noch nie zuvor in meinem Leben. «
Sie hatte ihre Fassung wiedergewonnen und wirkte jetzt sogar völlig ruhig. »Wieviel bezahlt man dir dafür? «
»Sehr viel. Und ich werde auch weiter mein Gehalt von TF&D beziehen. «
»Gibt es einen Weg, der mir erlaubt, dich zu begleiten? «
»Nein. « Dafür hatte er gesorgt.
»Ich wußte, daß du mich verlassen würdest, sobald du E r folg hast – seit wir uns zum erstenmal begegnet sind, hast du versucht, dich von mir zu befreien. « Kathys Augen füllten sich mit Tränen.
»Eric, ich fürchte, daß diese Droge, die ich genommen habe, süchtig macht. Ich habe furchtbare Angst. Du kannst dir nicht vorstellen, welche Wirkung sie besitzt; ich glaube, daß sie extraterrestrischen Ursprungs ist; vielleicht stammt sie sogar vom Lilistern. Was ist, wenn ich sie weiter nehme? Weil du mich verläßt …«
Er nahm sie in die Arme. »Du mußt dich von diesen Le u ten fernhalten; verdammt noch mal, ich habe es dir doch schon tausendmal gesagt …« Es war zwecklos, es ihr zu erklären zu versuchen; deutlich sah er ihre – und auch seine – Zukunft vor sich. Kathy besaß eine Waffe, mit der sie ihn an sich ketten konnte. Ohne ihn würde sie durch ihre Bezi e hungen zu Plout, Hastings und den anderen vernichtet we r den; wenn er sie verließ, bedeutete das nur eine Verschli m merung der Lage. Die Fäulnis, die sich im Laufe der Jahre in sie hineingefressen hatte, konnte nicht einfach durch das, was er vorhatte, ungeschehen gemacht werden, auch wenn er es im marsianischen Babyland gehofft hatte.
Er trug sie ins Schlafzimmer und legte sie sanft ins Bett.
»Hm «, seufzte sie und schloß die Augen. »Oh, Eric …«
Nun, er konnte es nicht. Selbst das nicht. Bedrückt trat er zurück und setzte sich auf das Bettende. »Ich muß fort von TF&D «, sagte er schließlich. »Und du mußt das akzepti e ren. « Er strich ihr über das Haar. »Molinari steht kurz vor dem Zusammenbruch; ich kann ihm nicht helfen, aber z u mindest kann ich es versuchen. Verstehst du? Das ist der wahre …«
»Du hast gelogen «, beschuldigte ihn Kathy.
»Wann? Und wobei? « Er strich ihr weiter über das Haar, aber jetzt war es nur eine mechanische Geste ohne Sinn.
»Wenn du mich deswegen verlassen würdest, hättest du jetzt mit mir geschlafen. « Sie knöpfte ihr Kleid zu. »Ich bin dir vollkommen gleichgültig. « Ihre Stimme klang überzeugt; er kannte diesen düsteren, leisen Ton. Noch immer bestand diese Mauer, die sie voneinander trennte. Diesmal ve r schwendete er keine Zeit mit dem Versuch, sie zu überwi n den; er streichelte sie weiter und dachte: Gleichgültig, was ihr zustößt, es wird meine Schuld sein. Und sie weiß dies ebenfalls. So ist sie von der Last der Verantwortung befreit, und etwas Schlimmeres kann ihr gar nicht passieren.
Schade, dachte er, daß ich es einfach nicht über mich brachte, mit ihr zu schlafen.
»Mein Essen ist fertig «, bemerkte er und erhob sich.
Sie setzte sich auf. »Eric, ich werde es dir heimzahlen, daß du mich verläßt. « Sie strich ihr Kleid glatt. »Hast du verstanden? «
»Ja «, sagte er und ging in die Küche.
»Ich werde mein Leben damit verbringen, es dir heimz u zahlen «, rief Kathy ihm aus dem Schlafzimmer hinterher. »Jetzt habe ich einen Grund zu leben. Es ist herrlich, daß es endlich einen
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