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Warte auf das letzte Jahr

Warte auf das letzte Jahr

Titel: Warte auf das letzte Jahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Eric scherzhaft, aber vorsichtig: »Eines Tages werden wir alle Zahlen notiert haben, die der falsche Ansager über das falsche Radio bekanntgibt, sie mit den Dechiffrierbons von Orphan Annie entschlüsseln und …« Düster fügte er in Gedanken hinzu: Schließt sofort einen Separatfrieden mit den Riegs ab! – so wird die Botschaft lauten.
    »Ich weiß«, nickte Phyllis. »Es ist hoffnungslos, Erdenmensch. Gib auf. Hier spricht der Herrscher der Riegs; he, hört alle zu. Ich bin in die Radiostation WMAL in Washington D.C. eingedrungen und ich werde dich vernichten «. Geistesabwesend nippte sie an ihrem großen Glas. »Und außerdem ist das Ovaltine, von dem du gerade trinkst …«
    »Ich wollte es eigentlich ein wenig anders ausdrücken.« Aber sie war seinen Worten verflucht nahe gekommen. Verärgert bemerkte Eric: »Wie der Rest Ihrer Familie besitzen Sie ein Gen, das Sie dazu zwingt, dem Gesprächspartner ins Wort zu fallen, bevor ein Nicht-bluter …«
    »Ein was?«
    »So nennt man Sie«, versetzte er grimmig. »Alle Ackermans.«
    »Also, machen Sie weiter, Doktor.« Heiterkeit blitzte in ihren grauen Augen auf. »Sagen Sie, was Sie zu sagen haben.«
    »Nein«, erklärte Eric. »Wer ist der Gast?«
    Die großen blassen Augen der Frau waren ihm nie zuvor so groß, so gefaßt erschienen; sie beherrschten und bezwangen ihn mit ihrer Ausgeglichenheit. Mit ihrer Ruhe, die von dem absoluten, unveränderlichen Wissen über alles Wissenswerte herrührte. »Ich schlage vor, wir warten ab, bis wir mit ihm zusammentreffen.« Und dann begannen ihre Lippen vor neckischem, schelmischem Vergnügen zu zucken, ohne daß dadurch die Unveränderlichkeit ihrer Augen berührt wurde; einen Moment später trat ein neues, ungewöhnliches Funkeln in ihre Augen und verwandelte ihren Gesichtsausdruck. »Die Tür«, murmelte sie spöttisch, während ihre Augen funkelten und sich ihr Mund zu dem Gekicher eines heranwachsenden Mädchens spitzte, »die Tür öffnet sich, und es erscheint ein schweigender Abgesandter von Proxima. Ah, was für ein Anblick! Ein aufgedunsener, schmieriger, feindseliger Rieg. In geheimer Mission, um nicht Freneksys herumschnüffelnder Geheimpolizei in die Arme zu laufen, tritt er ein, um …« – sie verstummte und fuhr dann leiser fort – »… um mit uns einen Separatfrieden auszuhandeln.« Mit finsterem, mißgelauntem Gesicht und Augen, deren Gefunkel erloschen war, leerte sie lustlos ihr Glas. »Ja, was wäre das für ein Tag! Und wie gut ich mir das alles vorstellen kann. Der alte Virgil sitzt da, strahlend und gackernd wie immer, und sieht zu, wie seine Kriegsverträge den Bach runtergehen. Er kehrt zurück zu den falschen Nerzen. Zu den Tagen des Fledermausdungs … als noch die ganze Fabrik zum Himmel stank.« Sie lachte kurz und höhnisch. »Es kann jede Minute geschehen, Doktor. Bestimmt.«
    »Freneksys Bullen«, wandte Eric ein, »würden, wie Sie schon angedeutet haben, das 35er Wash so blitzartig auf den Kopf stellen …«
    »Ich weiß. Es ist nur ein Traum, ein Hirngespinst. Ein Wunschbild, das hoffnungsloser Sehnsucht entstammt. Also spielt es auch keine Rolle, ob Virgil nun ein derartiges Vorhaben in die Tat umsetzen würde oder nicht. Denn selbst in einer Million Jahren hätte es keinen Erfolg. Man könnte es versuchen. Aber man würde es nicht schaffen.«
    »Verdammt schade«, sage Eric und nickte gedankenverloren.
    »Verräter! Wollen Sie auf die Liste der Zwangsarbeiter kommen?«
    Eric musterte sie und erwiderte vorsichtig: »Ich wollte …«
    »Sie wissen nicht, was Sie wollen, Sweetscent; jeder Mann, der unter einer unglücklichen Ehe leidet, verliert die metabiologische Fähigkeit zu wissen, was er will – sie wird ihm einfach genommen. Sie sind ein nichtsnutziger Knacker, der versucht, das Richtige zu tun, ohne daß es Ihnen gelingt, weil Ihr armseliges kleines Herz seit langem leidet. Schauen Sie sich doch an! Sie haben sich sogar von mir zurückgezogen.«
    »Das habe ich nicht.«
    »So daß wir uns nicht mehr körperlich berühren. Vor allem nicht mehr mit den Schenkeln. Aber es ist schwer, nicht wahr, sich in einem so engen Raum von jemandem zurückzuziehen … hier in der Kombüse. Und trotzdem haben Sie es geschafft, oder?«
    Eric wechselte das Thema. »Ich habe gestern abend im Fernsehen gehört, daß dieser Quatrelogist mit dem albernen Bart, dieser Professor Wald, zurückgekehrt …«
    »Nein. Er ist nicht Virgils Gast.«
    »Dann vielleicht Marm Hastings?«
    »Dieser Taoist,

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