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Warte auf das letzte Jahr

Warte auf das letzte Jahr

Titel: Warte auf das letzte Jahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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geschehen würde. »Es geschieht nur zu deinem Besten«, murmelte er. »Natürlich weiß ich jetzt noch nicht, ob meine Handlungsweise richtig ist, aber das wird sich herausstellen. Und ich glaube, du weißt es.«
    Bleich und furchterfüllt stieß Kathy hervor: »Ich werde fortgehen, Eric; ich werde nach San Diego zurückkehren – in Ordnung?«
    »Nein«, lehnte er ab. »Du hast dich selbst in diese Lage gebracht, indem du hierherkamst; von jetzt an betrifft es auch mich. Also mußt du die Konsequenzen auf dich nehmen. Wie man so sagt.« Er war vollkommen kühl und beherrscht; es war eine unangenehme Situation, aber er wußte, daß etwas sehr viel Schlimmeres geschehen würde, wenn er nicht so handelte.
    »Gut, Eric«, sagte Kathy heiser. »Ich werde dir verraten, was es ist. Ich bin nach JJ-180 süchtig. Das ist diese Droge, von der ich dir erzählt habe, diese Droge, die wir alle, Marm Hastings eingeschlossen, genommen haben. Jetzt weißt du es. Ich brauche nichts mehr zu sagen; es erklärt alles. Und ich habe sie seitdem noch einmal genommen. Und schon ein einziger Versuch führt zur Abhängigkeit. Zweifellos bist du dir darüber im klaren; schließlich bist du Arzt.«
    »Wer ist noch darüber informiert?«
    »Jonas Ackerman.«
    »Du hast das Zeug durch Tijuana Fur & Dye bekommen? Von unserer Tochtergesellschaft?«
    »J-ja.« Sie wich seinem Blick aus. Schließlich fuhr sie fort: »Deshalb weiß Jonas davon; er hat die Droge für mich besorgt – aber erzähle niemandem etwas davon. Bitte.«
    »Das verspreche ich dir.« Allmählich begann sein Verstand wieder zu funktionieren; Gott sei Dank! War das diese Droge, von der Don Festenburg gesprochen hatte? Die Bezeichnung JJ-180 weckte verschwommene Erinnerungen in ihm; angestrengt kramte er in seinem Gedächtnis. »Wenn ich bedenke, was ich über Frohedadrin gehört habe«, sagte er, »dann hast du einen verteufelten Fehler gemacht. Frohedadrin ist eine andere Bezeichnung für JJ-180. Entwickelt wurde diese Substanz von Hazeltine.«
    Ein Geheimdienstbeamter trat an den Tisch. »Ja, Doktor?«
    »Ich möchte Sie nur darüber informieren, daß diese Dame meine Frau ist, wie sie behauptet hat. Und ich möchte, daß sie die Genehmigung bekommt, bei mir zu bleiben.«
    »In Ordnung, Doktor. Wir werden sie routinemäßig überprüfen. Aber ich bin überzeugt, daß es keine Probleme geben wird.«
    Der Beamte nickte ihnen zu und entfernte sich.
    »Danke«, sagte Kathy nach einer Weile.
    »Ich halte die Abhängigkeit von solch einer giftigen Droge für eine ernste Krankheit«, bemerkte Eric. »Schlimmer noch als Krebs oder ein gefährlicher Herzfehler. Ich glaube nicht, daß ich allein etwas für dich tun kann. Wahrscheinlich mußt du in ein Krankenhaus, und ich nehme an, daß du dir darüber im klaren bist. Ich werde mich mit Hazeltine in Verbindung setzen und mir alle Informationen über die Droge geben lassen … doch du weißt sicherlich, daß es keine Gewähr für eine Heilung gibt.«
    »Ja.« Sie nickte heftig.
    »Jedenfalls scheinst du viel Mut zu haben.« Er ergriff ihre Hand; sie fühlte sich trocken und kalt an. Leblos. Er ließ sie wieder los. »Das ist die einzige Eigenschaft, die ich immer an dir bewundert habe – du bist kein Feigling. Natürlich ist das auch die Hauptursache, die dich in diese Lage gebracht hat, weil du genug Mumm besitzt, neue, unbekannte Drogen zu nehmen. Nun, wir sind jetzt also wieder zusammen.« Zusammengeschweißt durch deine Drogensucht, die vermutlich tödlich enden wird, dachte er in mürrischer Verzweiflung. Was für ein Grund, um unsere Ehe fortzuführen. Es war fast zuviel für ihn.
    »Du bist ein guter Kerl«, murmelte Kathy.
    »Hast du noch etwas von diesem Zeug?«
    Sie zögerte. »N-nein.«
    »Du lügst.«
    »Ich kann nicht darauf verzichten. Ich würde dich eher verlassen und versuchen, allein damit zurechtzukommen.« Für einen Moment hatte sich ihre Furcht in starrsinnigen Trotz verwandelt. »Sieh mal, wenn ich auf JJ-180 draufhänge, dann kann ich dir einfach nicht meinen Vorrat geben – das bedeutet es eben, süchtig zu sein. Ich will das Zeug nicht mehr nehmen, aber ich muß es. Jedenfalls ist es nicht mehr viel.« Sie zuckte die Achseln. »Ich wünschte, ich wäre tot. Gott, ich weiß nicht, wie ich da hineingerutscht bin.«
    »Wie ist die Wirkung? Soweit ich weiß, hat sie irgend etwas mit der Zeit zu tun.«
    »Ja, man verliert seinen Bezugspunkt, pendelt in der Zeit hin und her. Ich würde gern irgend etwas unternehmen,

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