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Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall

Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall

Titel: Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Patch, der mit ihm im Wagen war, sprang auf und versuchte ihm das Gesicht abzulecken.
    »Laß das!« befahl Markby und schob ihn sanft beiseite, während er telefonierte, genaue Einzelheiten durchgab, den Arzt und ein Team der Spurensicherung an den Fundort der Leiche beorderte. KAPITEL 3
    »Hallo, Alan«, sagte Dr. Fuller vergnügt.
    »So sieht man sich wieder. Sie scheinen sie ja überall zu finden. Wir müssen uns gelegentlich privat treffen, damit unsere Zusammenkünfte nicht allzu einseitig werden. Warum besuchen Sie uns nicht wieder mal? Ellen würde sich sehr freuen – wir planen eine unserer kleinen Soireen. Einen Abend mit Johann Sebastian Bach.« Markby murmelte etwas und schnüffelte. Er verabscheute den Geruch in diesem Raum, süß, Übelkeit erregend, Formaldehyd oder etwas Ähnliches. Er verabscheute diese ganze geschrubbte Sauberkeit und die glänzenden Glasflaschen.
    »Das ist eine interessante Leiche, die Sie da gefunden haben«, sagte Fuller, der eine angenehm klinische und positive Einstellung zu seiner Arbeit hatte.
    »Und an einem interessanten Platz. Ich finde diese Gummistiefel-Jobs oft faszinierender als die üblichen.« Fuller ließ nichts an sich herankommen. Fuller hatte Frau und Kinder. Fuller kam nach dem Dienst nicht in ein leeres Haus. Markby sah mürrisch zu, als der Pathologe sich an den Schreibtisch setzte, einen Aktenordner aufschlug und mit flinken, oh, so sauber geschrubbten Fingern eine Seite nach der anderen umblätterte. Er begann leise zu pfeifen, und Markby glaubte ein Fragment von Vivaldi zu erkennen. Fuller war ein begeisterter Geiger – wenn auch Amateur. Seine Frau spielte Klavier. Jedes seiner begabten, entnervend artigen Kinder spielte ebenfalls ein Instrument. Sie gaben Musikabende für Freunde. Markby, der so unmusikalisch wie möglich war, hatte mit Mühe einen dieser Abende durchgestanden und keine Lust, mit einem zweiten traktiert zu werden.
    »Als ich dort hinauskam und ihn sah«, sagte Fuller,
    »dachte ich zuerst, Sie hätten eine Opfergabe gefunden.«
    »Sie haben was gedacht?« rief Markby verblüfft. Fuller hatte manchmal einen etwas seltsamen Humor. Bei seinem Beruf konnte man vielleicht erwarten, daß er eine Vorliebe für schwarzen Humor hatte; aber das schien selbst für Fuller eine merkwürdige Bemerkung.
    »Menschenopfer in den Fundamenten eines neuen Gebäudes zu begraben, war im Altertum ein weithin beliebtes Ritual«, sagte Fuller mit ungehörigem Vergnügen.
    »In diesem Land war es noch zu Zeiten der Tudors üblich, eine Katze oder einen Hund unter der Schwelle eines neuen Hauses einzubuddeln. Er ist reine Neugier – aber wissen Sie schon, wer unser Knabe ist?«
    »Nein. Was können Sie mir sagen?« drängte Markby ungeduldig, weil er hinaus wollte. Opfer – er kam sehr gut ohne sie und ohne Fullers Leichenhallenwitze aus.
    »Weiß, männlich, zwischen dreißig und fünfunddreißig. Das Haar schon ausgedünnt. Kein Übergewicht, auch keine Anzeichen von übermäßigem Genuß. Guter körperlicher Zustand. Ich meine, er hat sich fit gehalten.«
    »War er so fit wie etwa ein Profi-Sportler oder einfach wie ein Typ, der regelmäßig Squash spielt oder so was?«
    »Spekulationen sind nicht mein Ding, Alter. Er hat sich einfach fit gehalten. Lassen Sie mal sehen. Alte Blinddarmnarbe. Gebiß oft repariert – mehrere Zähne mit Gold überkront. Hat nicht mit den Händen gearbeitet. Schöne, weiche, gut manikürte Hände.«
    »Fachmännisch manikürt, meinen Sie? Er hat sich die Nägel nicht selbst gepflegt?«
    »Ich habe keine Ahnung, Alan. Wie sollte ich auch? Glauben Sie, ich sitze in Schönheitssalons herum?«
    »Gut, gut. Wann und wie wurde er getötet?«
    »Er wurde am Montagmorgen gefunden. Ich würde sagen, er ist irgendwann am Freitagabend gestorben. Die Totenstarre ist veränderlich, kann innerhalb von wenigen Stunden auftreten und zeigt sich zuerst in den Kiefermuskeln und den Augenlidern, deshalb sollten diejenigen, die anwesend sind, wenn ein Mensch ins Gras beißt, ihm sofort Augen und Mund zumachen. Wenn er vor seinem Tod irgendeinen Streit hatte, tritt die Starre schneller ein. Aber es kann zwölf Stunden dauern, bis der ganze Körper erfaßt ist. Wird er in sehr kalter Erde begraben, kann es den Prozeß verlängern, doch als der Bauarbeiter ihn ausgegraben hat, hatte sich die Totenstarre schon völlig gelöst. Am Rücken hat er deutlich erkennbare dunkle Totenflecken, die dadurch entstehen, daß das Blut nach unten fließt und die

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