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Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall

Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall

Titel: Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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schreckliches Erlebnis gehabt.«
    »Komm schon«, befahl seine Schwester.
    »Denk nicht mehr an deine Polizeiarbeit.« Markby starrte finster auf seinen Teller.
    »Nimmst du es mir sehr übel, wenn ich das ein andermal esse, Paul? Kannst du’s einfrieren oder so?«
    »Kein Problem. Ich sag dir was – iß ein bißchen Siruppudding.«
    »Auch ich habe mit schlimmen Dingen zu tun«, sagte Laura hartnäckig.
    »Anwälte haben auch oft Streß. Ich habe gelernt, den Beruf zu vergessen, wenn ich nach Hause komme.«
    »Ja, nun, du hast deine Familie –«, begann Markby unklug. Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, war ihm klar, wie unklug es gewesen war, doch es war zu spät. Laura packte die Gelegenheit beim Schopf. Ihr Thema war altbekannt.
    »Wenn du mich fragst, Alan, bläst du hier Trübsal, seit Meredith nach London gezogen ist. Sie fehlt dir. Sei ehrlich.«
    »Ja, sie fehlt mir. Doch das hat mir nicht den Appetit verdorben, Laura. Daran ist etwas anderes schuld, ehrlich.«
    »Mag sein, aber ich habe Augen im Kopf. Um Himmels willen, schluck deinen Stolz runter, ruf sie an und lade sie für ein paar Tage ein.«
    »Das hat nichts mit meinem Stolz zu tun«, sagte Markby verärgert.
    »Doch, das hat es. Dein männliches Ego ist verletzt. Wenn sie mich gern hätte, wäre sie nicht weggegangen, etc., etc … Glaub ja nicht, daß ich nicht begreife, was im Kopf eines Mannes vorgeht. Hör zu, sie hat einen wichtigen und verantwortungsvollen Posten und konnte nicht dauernd zwischen hier und London pendeln – es war einfach unmöglich. Man hat ihr eine Wohnung angeboten, und sie hat sie genommen. Das heißt nicht, daß sie dir den Laufpaß gegeben hat.«
    »Laura –«, begann Markby und verstummte frustriert. Paul klapperte in der Küche laut mit Geschirr. Etwas fiel hinunter, und der Koch fluchte.
    »Wie geht es den Kindern?« fragte Markby, entschlossen, das Thema zu wechseln.
    »Alles okay. Emma hat eine Zahnspange bekommen, und Vicky ist vom Rad gefallen. Matthew ist schlecht in der Schule, will nur Fußball spielen – dem Baby geht es gut.«
    »Ich glaube nicht«, sagte Markby ernst,
    »daß ich eine Familie will. Ich wollte nie Kinder. Als ich mit Rachel verheiratet war, wollte ich keine. Und da wir keine bekamen, hat sich das von selbst erledigt.«
    »Du würdest anders denken, wenn du ein Kind hättest.«
    »Ich bin zu alt, um jetzt noch mit so etwas anzufangen.«
    »Unsinn. Wie alt ist Meredith?«
    »Laura – das darf doch nicht wahr sein! Von einer solchen Beziehung war zwischen uns nie die Rede.« Paul streckte den Kopf durch den Türspalt herein.
    »Der Pudding ist mir runtergefallen. Ich habe das meiste vom Boden aufkratzen müssen. Sag bitte, daß du lieber Eiscreme willst.«
    »Um die Wahrheit zu sagen, ich hätte lieber nur eine Tasse Kaffee«, sagte Markby energisch. Laura stützte die Ellenbogen auf den Tisch, und ihr Kinn ruhte auf ihren verschränkten Fingern. Das lange blonde Haar umrahmte schmeichelnd ihr Gesicht, und vor kurzem hatte sie ihre Brille gegen Kontaktlinsen eingetauscht. Wie hübsch sie ist, dachte Markby, und was für eine geglückte Verbindung von Schönheit und Intelligenz. Und er wünschte, sie hätte nicht den Tick, ihn unbedingt mit Meredith verheiraten zu wollen. Nicht, daß es nicht auch sein liebster Traum gewesen wäre, doch es gab Probleme. Sie Laura erklären zu wollen war verlorene Liebesmüh.
    »Tut mir leid, das Abendessen ist ein ziemliches Fiasko!« Wieder erschien Pauls Kopf im Türspalt.
    »Ich hab den Pudding in den Abfall geworfen. Kaffee kommt gleich. Käse?«
    »Nein, danke. Tut mir leid, daß ich deiner französischen Küche keine Gerechtigkeit widerfahren lassen konnte.«
    »Macht nichts. Aber Laura und ich dachten, wir wären dir ein anständiges Essen schuldig – als Dank im voraus gewissermaßen, daß du dich in den nächsten zehn Tagen um unser Haus kümmerst, während wir verreist sind.« Markby blickte auf und starrte ihn mit unverhohlenem Entsetzen an.
    »O Alan!« rief Laura.
    »Du hast es vergessen.«
    »Himmel, ja, es tut mir leid.«
    »Wir haben schon vor einer Ewigkeit gebucht. Ich habe dir erklärt, daß wir auf unserem Campingplatz nur einen Stellplatz bekämen, wenn wir vor Ostern reisten. Wir kommen am Dienstag nach Ostermontag zurück. O Alan, ich verlasse mich auf dich.«
    »Jetzt fällt es mir wieder ein. Doch es ist zu lange her, daß du es mir gesagt hast. Ich hab’s einfach vergessen. Du hättest mich erinnern sollen. Aber mach dir keine

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