Warum am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist: Kostspielige Denkfehler und wie man sie vermeidet
das großen Wert auf Exklusivität und Abgrenzung gegenüber anderen legt. Teure Markenartikel sind hier ebenso gefragt wie der Einkauf im exklusiven Einzelhandel.
Individualität darf auch etwas kosten
Das liberal-intellektuelle Milieu stellt die sogenannte Bildungselite mit liberaler Grundhaltung dar. Materielle Dinge haben vordergründig keine Bedeutung, aber natürlich liebt man das Besondere und alles, was die eigene Individualität unterstreicht. Seine Bücher kauft man gern in kleinen, exklusiven Buchhandlungen, man kennt zwar die Bestseller, liest sie aber nicht. Dafür hat man vielfältige Interessen an Kunst und Kultur und ist auch bereit, dafür entsprechend viel Geld auszugeben.
Leistung muss sich auch lohnen
Das Milieu der Performer stellt die multioptionale, effizienz orientierte Leistungselite unserer Gesellschaft und zeichnet sich durch global-ökonomisches Denken und stilistischen Avantgarde-Anspruch aus. In die Wohnungen der Performer würden eher keine Ikea-Möbel gestellt werden, und in der Küche wäre es anstößig, eine Konservenbüchse mit Eintopf zu öffnen, selbst wenn dieser von einer teuren Marke aus dem Supermarkt stammt. Stattdessen kommen hier gern Sushis oder exklusive Tiefkühlgerichte auf den Tisch, denn Zeit haben die Performer nicht, zumindest ist ihre Zeit extrem stark zergliedert und durchgeplant.
Immer online und selten zu Hause
Das expeditive Milieu umfasst die stark individualistisch geprägte digitale Avantgarde. Sie ist unkonventionell, kreativ, mental und geografisch mobil und immer auf der Suche nach neuen Grenzen und nach Veränderung. Mobile elektronische Geräte dominieren in diesem Milieu. Man hat einen besonderen Geschmack und möchte dies auch zeigen. Wichtig sind die Orte, an denen man mit den anderen Mitgliedern seines Milieus zusammentrifft, und um die Zugehörigkeit zu diesem Milieu zu zeigen, gibt man auch gern sein Geld aus.
In den Großstädten verzichtet man auf ein Auto, obgleich man es sich leisten könnte, und fährt stattdessen ein teures Fahrrad oder Taxi, es sei denn, der öffentliche Nahverkehr bringt einen noch schneller ans Ziel. Ständig ist man auf Reisen, und auch beim Essen hat Mobilität eine große Bedeutung. Dagegen spielt die Einrichtung eines klassischen Arbeitsplatzes oder auch Wohnraums nur eine untergeordnete Bedeutung.
Generation Bio-Label
Das sozial-ökologische Milieu ist idealistisch, konsumkritisch und durch ein ausgeprägtes ökologisches und soziales Gewissen geprägt. Nahrungsmittel ohne Bio-Label kommen nicht auf den Tisch, man trägt Kleidung, deren Herkunft bekannt ist, und wo das Holz für das Bücherregal gefällt wurde, weiß man ebenfalls. In diesem Milieu konsumiert man zwar auch, aber nur so, dass man ein gutes Gewissen behält. Eine Nespresso-Maschine käme niemals ins Haus, stattdessen wird der Kaffee dort gekauft, wo man sicher sein darf, dass die kolumbianischen Bauern auch anständig daran verdienen.
Immer gut drauf
Das adaptiv-pragmatische Milieu stellt die moderne junge Mitte der Gesellschaft mit ausgeprägtem Lebenspragmatismus und Nutzenkalkül dar. Man ist zwar zielstrebig und kompromissbereit, gleichzeitig frönt man der Lebensfreude im durchaus konventionellen Rahmen. Sicherheit ist ebenso wichtig wie die Neigung, deutlich seine Verankerung und Zugehörigkeit zu dieser jungen Mitte zu zeigen. Die neue A-Klasse dürfte sehr genau auf diese Zielgruppe zugeschnitten sein, ebenso wie die 3-D-Fernseher. Einkaufen muss für dieses Milieu Spaß machen. Und man trägt gern die Tüten spazieren, auf denen die Namen der Handelsketten stehen, die die Fußgängerzonen der Städte so einheitlich gestalten.
Etwas lernen, etwas leisten, gut verdienen
Die bürgerliche Mitte repräsentiert den leistungs- und anpassungsbereiten bürgerlichen Mainstream. Hier strebt man nach beruflicher und sozialer Etablierung und auch danach, in gesicherten und harmonischen Verhältnissen zu leben. Eigentumswohnungen, Reihenhäuser oder, wenn möglich, ein Einzelhaus am Stadtrand sind hier besonders angesagt. Seine Markenmöbel kauft man in den großen Möbelhäusern, und zum Einkaufen geht man sowohl in den Supermarkt als auch zu Discountern. Gefahren werden gern Kombis und Gebrauchtwagen.
Alles beige, oder was?
Das traditionelle Milieu wird von der Sicherheit und Ordnung liebenden Kriegs- und Nachkriegsgeneration gestellt. Hier zählen die Werte der alten, kleinbürgerlichen Welt, und viele Mitglieder dieses Milieus sind noch
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