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Warum auch nette Männer nicht zum Frühstück bleiben (German Edition)

Warum auch nette Männer nicht zum Frühstück bleiben (German Edition)

Titel: Warum auch nette Männer nicht zum Frühstück bleiben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif Lasse Andersson
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ihre Verletzlichkeit spüre und weil sie mich an Laura erinnert, ohne dass es schmerzt, und dies ist eine ganz neue Erfahrung. Ich halte die Klappe, ich küsse sie still und ich lasse sie holen, was sie braucht, und später halte ich sie im Arm. Dann zieht sie sich an, und während sie die Bändsel ihrer Turnschuhe in komplizierten Schlaufen verknotet, breche ich entgegen unserer Verabredung mein Schweigen und frage: »Darf ich mich eventuell noch umentscheiden?« Sie sieht mich an, als hätte ich ein Verbrechen begangen. Dann geht sie ohne einen weiteren Blick.
    Ihre Antwort kommt per Mail. »War geil. Aber nö. Ich hätte zwar große Lust auf Wiederholung. Aber du bist einer, der mir wehtun wird.«
    »Klapp-klapp-klapp!«, schreibe ich zurück. »Beifall aus der letzten Reihe.«
    Und dann: »Du bist so ein scheißkluges Mädchen, dass es einem glatt das Herz rausreißt.«
    Ihre Antwort ist ein schlichtes »!«.
    Heute weiß ich, dass Christina von all den vielen One-Night-Stands der wichtigste war.
    Es gab den Kleinen noch, den Jungen tief in mir drin, der nicht alle Frauen belügt, und die Erkenntnis war mir willkommen.
    »Der Turm«
    Von Christina Müller
     
    Erster Akt
    Auftritt Mädchen.
    Durchnässt, in Laken gehüllt, schutzlos.
     
    Monolog
    »Du birgst meine Brüste,
    greifst nach der Seele.
    Warm sind die Worte.
    Kalt Deine Nähe!
    Ich spüre Verlangen,
    Deine Leere betäubt es.
    Ich suche Gefühl,
    Dein Gleichmut zerstäubt es.
    Du bietest nichts,
    ich nehme dankend.
    Du bist das Laster,
    ich bin wankend.
    Du bist die Prüfung,
    und ich, ich versage.
    Mich Dir nicht.
    Auch Dir nicht.
    Was bleibt.
    Meine
    Frage.
    Warum nur.
    Warum nur.
    Warum ich?
    Immer wieder ich?«

    Abgang Mädchen, aus dem Off
    »Verfickte Scheiße, warum immer ich?«

    Auftritt Mann.
    Hinten im Publikum.
    Applaudiert.

    »Leiser Beifall aus der letzten Reihe.«

Hardcore-Bondage
    Die Euphorie im Thinktank währt nur einen Sommer. Nach unserem ersten Kunden ist nie wieder einer gekommen. Was vor allem damit zu tun hat, dass wir keine vernünftigen Ergebnisse erzielt haben. Die Welt ist noch nicht so weit, es gibt zwar zuverlässig getrackte und abzurechnende Kontakte, aber die Umsatzerwartungen des Partners haben sich nicht erfüllt. Sobald in meinen Akquisegesprächen der Wunsch eines potenziellen Kunden nach Referenzen geäußert wird, kann ich einpacken. Wir haben nichts in der Hand, was belegt, dass unsere Idee funktionieren könnte.
    Meine Aktivitäten in der Firma erlöschen komplett und ich warte bloß noch auf meinen Rauswurf. Ich komme gegen zehn Uhr, trinke Kaffee und frühstücke, singele ein bisschen im Internet herum, danach versammele ich die kärglichen Reste des Thinktanks zum gänzlich sinnlosen Kreativ-Meeting. Wir haben kein Geld mehr, um auch nur die winzigste Idee oder Verbesserung umzusetzen, und aus den anderen Agenturgeschäften halten die großen Jungs mich raus. Nach dem Vormittagsmeeting mache ich eine lange Mittagspause, nach der ich oft noch einen Alsterspaziergang einlege, ehe ich mich zwischen 16 und 17 Uhr vom Acker mache, um meinen Körper in einem Fitnessstudio wieder in Form zu bringen oder in meinem Golfclub noch ein spätes Ründchen zu drehen.
    Außerdem habe ich mir in einer spontanen Nacht-und-Nebel-Aktion von Mamas Erbschaft ein kleines Schiff zugelegt, das jetzt in Lübeck an der Ostsee liegt. Nichts Aufregendes, ein gebrauchter kleiner Kabinenkreuzer von 7,50 Meter Länge ein echtes Schnäppchen für 8000 Euro. Ihn Jacht zu nennen wäre die Übertreibung des Jahrhunderts, aber irgendeinen Sinn muss ich diesem Leben ja abringen, und an den kinderfreien Wochenenden einsam durch die Lübecker Bucht zu kreuzen oder nachts auf einer der beiden schmalen Kojen im Schlafsack zu liegen, während die Wellen mich in den Schlaf glucksen, ist definitiv erhebender als alles, was ich in der Frauenwelt so treibe.
    Denn mit der Internetbumserei werde ich nicht glücklich. Ich finde den immer gleichen Rhythmus ermüdend: anschreiben, austesten, treffen, vollquatschen, vögeln und sie dann mühsam wieder loswerden, das ödet mich an. Außerdem lohnen viele Frauen den ganzen Aufwand nicht, ich habe inzwischen einfach zu viel erlebt, als dass da noch besonders viele erotische Highlights kommen würden.
    Gut, Manuela ist noch einmal eines, definitiv.
    Manuela kenne ich schon eine ganze Weile, aber irgendwie ist die Kommunikation mit ihr zu kompliziert. Mal will sie mich treffen, dann wieder nicht, mal meldet sie

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