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Warum auch nette Männer nicht zum Frühstück bleiben (German Edition)

Warum auch nette Männer nicht zum Frühstück bleiben (German Edition)

Titel: Warum auch nette Männer nicht zum Frühstück bleiben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif Lasse Andersson
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schließen. Wenig später, wir knien auf dem Bett, stelle ich fest, dass ich Probleme habe, sie zu küssen, ihr großer Busen sorgt für einen ungewohnten Abstand zwischen den Mündern. Irgendwann verliere ich das Gleichgewicht und kippe nach vorn.
    Eine Latte kriege ich auch nicht. Ihr Körper macht mich einfach nicht an. Aber ich war schon immer ein Kämpfer und entschließe mich zum Cunnilingus, doch auch dies bringt unerwartete technische Probleme mit sich. Wann immer ich meine, die richtige Stelle gefunden zu haben, bekomme ich keine Luft mehr, weil meine leider zu große Nase tief in ihr Fleisch drückt. Ich flüchte mich in Atemtechnik, die ich sonst nur vom Brustschwimmen kenne: zweimal tief eintauchen, Kopf raus und Luft holen, zweimal tief eintauchen, Kopf raus und Luft holen. Seltsamerweise funktioniert es, und als Iris nach endlos scheinender Zeit tatsächlich kommt, freut sich auch mein Schwanz über diesen schönen Erfolg, ich grapsche mir eilig ein Kondom aus der Schublade, ziehe es über und mache mich ans Werk, bevor er sich die Sache anders überlegt. Doch als ich zwischendurch unvorsichtigerweise kurz die Augen öffne und auf die Fleischberge unter mir blicke, merke ich, dass mein Schwanz die Beteiligung an der festlichen Veranstaltung nun endgültig einstellen wird. Zum ersten Mal im Leben täusche ich laut stöhnend einen Orgasmus vor, schnalle das Gummi ab und schmeiße es unters Bett, bevor sie merkt, dass es leer ist.
    »Das ging aber schnell«, kichert sie, »du warst auch ganz schön geil, oder?« Weil ich keinerlei Anstalten mache, auch nur noch einen weiteren Finger zu rühren, quetscht sie sich wieder in ihre Korsage. »Hat echt Spaß gemacht«, sagt sie, »und es war eine geile Fantasie, aber jetzt hätte ich gerne meinen Fünfziger wieder. Kannst ja deine Telefonnummer draufschreiben, wenn du willst.«
    Ich lächele sie an und halte ihr die Tür zum Treppenhaus auf.
    Den Fünfziger habe ich gerahmt, er hängt jetzt über meinem Bett. Und manchmal, wenn eines von den Mädels mich fragt, was der da soll, dann sage ich: »Seltsame Geschichte, echt jetzt, die erzähl ich dir vielleicht ein andermal ...«

     

Dichterin
    Aber es werden zunehmend weniger Frauen, die ich unter meinem 50-Euro-Schein vögele. Ich fange an, mich beim Ficken zu langweilen. Jedenfalls beim sinnlosen Ficken. Der Verstand vögelt eben doch mit und die Augen dazu.
    Nicht, dass ich mit der Internetscheiße aufgehört hätte. Ich mache jetzt bloß ein bisschen langsamer. Ich trolle durch diverse Foren, und wenn mir eine Frau über den Weg läuft, dann sammele ich sie auf oder eben auch nicht.
    Die wilden Tage gehen zu Ende, und das in mehr als einer Hinsicht.
    Tatsächlich stelle ich fest, dass ich manchmal ohne Morgenlatte erwache, ein Zustand, den ich in meinem jugendlichen Alter besorgniserregend finde, aber es mag daran liegen, dass ich auch das Onanieren weitgehend aufgegeben habe, jedenfalls das tägliche. Ich bemerke zunehmend, dass es auch eine erniedrigende Komponente hat, sich mutterseelenallein den Wal zu schrubben und dabei den tausendsten schlechten Porno zu gucken, es ist das maximale Eingeständnis der Niederlage und hinterlässt keine Befriedigung, höchstens Erleichterung. Wenngleich es natürlich doch alle paar Tage wieder nötig wird. Ich weiß nicht, vielleicht reden Männer nicht über so etwas oder vielleicht werden alle medizinischen Ratgeberseiten ausschließlich von schwanzlosen Wesen geschrieben, aber zumindest bei mir ist es so, dass ich nach drei Tagen ohne Abschuss dicke Eier kriege und dass nach vier Tagen sogar das Hinsetzen schmerzhaft wird. Dann ist es allerdings schon zu spät, wenn ich das Zeug rausjodele, macht das keine Freude, sondern brennt wie Hölle.
    Christina lese ich in einem literarischen Forum auf, in dem ich manchmal Kurzgeschichten poste. Sie postet auch, und wie. Voller funkensprühender Wortgewalt, atemberaubendem Gossenwitz und mit einem in verwegene Schachtelsätze gegossenen Einfallsreichtum, der mich beim Lesen zufrieden lächeln lässt. Eine Frau, die richtig dreckig schreiben kann, dazu im besten Alter, nämlich 34 Jahre, und nicht mal so weit weg von hier. Fotos gibt es leider nicht, aber scheiß drauf, nachgucken, was das für ein Mädchen ist, das kostet nichts.
    »Klapp-klapp-klapp!«, schreibe ich ihr in die erste Nachricht.
    Ein schlichtes »?« belohnt die Kontaktaufnahme.
    Wenn ich will, schreibe ich so gut wie jeden an die Wand, doch ich entscheide mich

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