Warum auch nette Männer nicht zum Frühstück bleiben (German Edition)
werden müssen. An unserem letzten Sonntag fragt sie mich klipp und klar, was Sache ist. Sie will Schluss machen, entweder mit dem Dachdecker, und dann nach Hamburg kommen, oder mit mir, und ich wehre mich nicht gegen die zweite Variante.
Ja, Jungs, ich bin ein herzloses Schwein, aber ich kann mir nicht vorstellen, Mandy beim anstehenden Sommerempfang mit in die Agentur zu nehmen, auf dass sie unsere Kunden mit Anekdoten aus der Autoersatzteilbranche erfreue, oder sie am Ende gar noch meiner Mutter vorzustellen. Mandy ist so jung und so niedlich und so unendlich süß, aber sie wird immer die Sekretärin aus Cottbus bleiben. Am Bahnhof kullern ihr zwei Tränen über die Wange, auch ich bin ein bisschen angefasst, aber ich bin ein Mann, ich bin Single, ich stehe das durch, wobei ich es ein wenig ungerecht finde, dass gleich beide Frauen weg sind und ich wieder komplett ungevögelt leben muss. Das sollte sich irgendwie besser managen lassen, das nächste Mal.
Ich überlege, ob es ein Fehler war, Simone so vorschnell den Laufpass zu geben, sogar bei Katja melde ich mich wieder, beseelt von der vagen Hoffnung, dass ich vielleicht jetzt ihren sorgsam gehüteten Schlüpfer erstürmen kann. Doch Katja ist irgendwann in den letzten Wochen über einen Typen mit echt seriösem Boyfriend-Potenzial gestolpert und ich lerne eine der Grundregeln des digitalen Datings: Wer Single ist und trotzdem halbwegs regelmäßig poppen will, der braucht eine große Ersatzbank. Und er muss mannhaft der Versuchung widerstehen, diese zu vernachlässigen, nur weil er gerade eine erfreuliche Affäre begonnen hat oder gar die ersten Anzeichen einer leichten Verliebtheit bei sich entdeckt. Ich bin mir nicht sicher, ob diese Erkenntnis tatsächlich zur Stärkung monogamer Charakterzüge beiträgt, aber letztlich habe ich keine große Wahl, wenn ich nicht wieder für Wochen auf meine rechte Hand zurückgreifen will.
Weil ich in Sachen Frauen mal wieder komplett blank bin, sehe ich mich gezwungen, die Schlinge meines Lassos noch etwas weiter zu knüpfen und auch auf Mädels auszuwerfen, die nun so gar nicht meinem Beuteschema entsprechen oder gar ohne Foto im Profil operieren.
Nach kurzer Zeit stoße ich auf Tanja, eine 36 Jahre alte Doppelmama aus Lübeck, in deren prosaischem Nicknamen sowohl die Begriffe »Maus«, »süß« und »Schnuckel« vereinigt sind, was ich bereits für ein intellektuelles Killerkriterium halte, doch der Cowboy lässt sich nach vier zweizeiligen Mails ein Foto schicken, das sich als – nun ja – im weitesten Sinne annehmbar erweist, wenn auch nur wegen des bereitwillig ins Objektiv gehaltenen Dekolletés. Nach weiteren drei Mails erfragt der Cowboy in höflichen Worten ihre Bereitschaft zu einem kurzfristig arrangierten Beischlaf. Dieses, Jungs, solltet ihr übrigens auf keinen Fall probieren, wenn euch die Antwort nicht scheißegal ist, und zudem seid euch gewiss, dass ihr auf 50 Versuche mindestens 49 entrüstete Absagen fangt, so jedenfalls werden später die Ergebnisse meiner statistischen Erhebungen lauten.
Doch bei Tanja renne ich offene Schlafzimmertüren ein, zunächst tippe ich auf akute Untervögelung, erst nach und nach stelle ich fest, dass ich auf mein erstes echtes Luder gestoßen bin. Ihre Kinder sind in den Ferien, am nächsten Abend parkt ihr Opel Corsa vor meiner Pension und ich erspare mir den Umweg über ein nettes Candle-Light-Dinner und führe sie ohne weiteres Kennenlernen in mein Bett, wo sie sich zwar nicht als cellulitefrei, dafür aber als recht hemmungslos erweist.
Eine Frau auszuziehen, von der ich nicht einmal den Nachnamen weiß, ist fürs Erste eine saugeile Aktion, es hat etwas wirklich Verruchtes an sich, allerdings ist die Narbe vom Kaiserschnitt kein optisches Highlight und Arsch und Busen wollen seltsamerweise auch nicht recht zusammenpassen. Ersterer hängt schon ziemlich, dafür stehen die Möpse wie eine Eins, und das sogar dann, wenn Tanja auf dem Rücken liegt. Es sind die ersten Tuningtitten, die mir in die Finger geraten, und ich schraube interessiert daran herum. Ehrlicherweise törnen sie mich nicht wirklich an, sie fühlen sich an wie zu fest aufgeblasene Luftballons auf dem Kindergeburtstag, der einzige Unterschied scheint mir zu sein, dass sie weder quietschen noch sich elektrisch aufladen, wenn man die Hände daran reibt. Alles in allem finde ich das sehr suspekt, und das wird auch später so bleiben, als ich im Laufe der Jahre auf immer mehr Frauen mit expandierter
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